Filmkritik
Fifty Shades of Grey: Gefährliche Liebe
Diesmal geht es in meiner Filmkritik um die Romanverfilmung des zweiten Buches "Fifty Shades of Grey - Gefährliche Liebe", ein Romanzendrama von James Foley (House of Cards, Waynward Pines) mit Dakota Johnson und Jamie Dornan (Fifty Shades of Grey).
Der Film ist der direkte Nachfolger zu Fifty Shades of Grey. Das Budget des zweiten Teils betrug ca 55 Mio USD, am ersten Einspielwochenende in den USA konnte man immerhin schon 47 Mio USD einnehmen, allerdings nur halb soviel wie noch beim ersten Teil.
Nachdem Anastasia Steele mit CHristian Greys sexuellen Neigungen nicht mehr klar kommt, hat sie die Beziehung zu Christian abgebrochen und versucht nun, wieder ein normales Leben zu führen. Jedoch ist das Verlangen nach ihm zu groß, als dass sie ihn vergessen könnte. Christian schlägt ihr vor, sich noch ein einziges Mal zu treffen, was Ana nicht ausschlagen kann, so sehr sie auch will, und beginnt eine neue Affäre mit ihm. Doch es ist eine gefährliche Affäre, bei der sie immer wieder Grenzen überschreitet und so einiges aus dem früheren Leben von Christian erfährt. Gleichzeitig muss sie sich mit den Eifersuchten Christian ehemaliger Gespielinnen auseinander setzen und letztendlich eine schwere Entscheidung treffen.
Ich muss gleich vorweg sagen, ich kenne die Bücher nullkommanichts. Das der Film bei allen Frauen der Welt ankommen wird ist klar. Doch wie schaut es mit der Männerwelt aus? Teil 1 fand ich soweit okay, am meisten gestört hat mich einfach die sadistische Ader von Christian Grey, die Pretty-Woman-Story an sich fand ich gar nicht mal so schlecht. Der Cliffhanger war gut gesetzt (Fahrstuhlszene), doch leider hat es zwei Jahre bis zu Teil 2 gedauert. Wahrscheinlich wollten die Verantwortlichen erst abwarten, wie erfolgreich der erste Teil sein würde. Nachdem Teil 1 das 10fache der Produktionskosten eingespielt hatte, war man wohl davon überzeugt Teil 2 und 3 auch abdrehen zu müssen.
An alle Fans des Franchises: Ja, Teil 3 kommt! Anfang Februar 2018.
Problem bei mir war, der erste Film war jetzt schon zwei Jahre her und da ich Teil 1 auch wirklich nur einmal gesehen habe, wirkte der Anfang ein wenig befremdlich. Ich dachte sogar, dass beim Schauspielercast die Nebenrollen neu besetzt worden sind, was allerdings nicht der Fall ist! Ich musste mir auch erklären lassen dass Teil zwei nur 5 Tage später stattfindet, hmm... den Eindruck hatte ich irgendwie nicht, aber macht Sinn. Also ganz klare Empfehlung an dieser Stelle:
Bevor ihr euch Gefährliche Liebe anschaut, seht euch vorher nochmal den Vorgängerfilm an, kommt besser.
Ohne das Buch zu kennen merkt man den Film ganz klar an, es werden viele Nebengeschichten die sehr wahrscheinlich im Buch toll ausgeschrieben werden nur sehr kurz drauf eingegangen und ganz schnell abgewatschelt. Naja, ist ja irgendwie auch normal, aber Fans der Bücher werden sicherlich diesen Eindruck sehr stark haben und da auch enttäuscht sein. Da ich die Bücher halt nicht kenne war es aber für mich okay, ein wenig Überlänge hätte aber den Tiefgang sehr gut getan.
Im allgemeinen find ich das den Nebencharakteren die im ersten Teil noch ziemlich gut und sympatisch waren einfach zu wenig Zeit gegeben wird. Na klar werden drei neue "wichtige" Charaktere eingeführt aber trotzdem. Es dreht sich wirklich alles nur um Anastasia und Christian. Wie gesagt, ein wenig Überlänge täte den Film ganz gut.
Was aber positiv heraussticht, es gibt eigentlich keine Längen! Das ist dann halt die andere Kehrseite der Medaille. Es gibt ein paar Schockelemente, einige Lacher und ja, selbstverständlich gibt es auch Erotik. Was jetzt mir an Gefährliche Liebe gefallen hat, dass die sadistische Ader von Christian (gibt er im Film sogar selbst zu) deutlich abemildert wird. Anhänger des Bondage werden aber denk ich trotzdem auf ihre Kosten kommen, zumindest ein bisschen, aber nicht mehr so verherrlichend wie noch im ersten Teil.
Fazit:
Kritikpunkte wurden schon oben erwähnt, die "Überraschungen" waren leider sehr vorhersehend, die Hubschrauberszene hätte durchaus einen Tick dramatsicher sein können, es gibt bissi was zu lachen und bissi Spannung gibt es auch. Ich muss gestehen (Schande über meinem Haupt) letzten Endes hat mir Teil zwei sogar richtig gut gefallen. Ich vergebe als Nichtkenner der Romane gut gemeinte 3,5 von 5 Liebeskugeln (oder 7 von 10 Punkten), weil es tatsächlich keine Längen gibt und man sich doch irgendwie am Ende gut unterhalten fühlt. Auch der Cliffhanger am Ende ist toll gesetzt. Also Männers, sonst bestimmt ihr sicherlich immer in eurer Beziehung, welcher Film im Kino geschaut wird. Ihr könnt mit ruhigem Gewissen diesmal euren Frauen diesen Film vorschlagen. So habt ihr ein Argument mehr, dass nächste mal wieder ein bombastisches Action-SciFi-Superheldenspektakel zu gucken *grins*
In dem Sinne, viel Spaß.sj