Die Grundstrukturen und der Hintergrund von Spiderman sind wohl bekannt, doch wurden einige Dinge auf moderne und neue Weise umgestaltet. Der diesmal 15 jährige Spiderman besucht noch die High School, versucht sein Glück in der Liebe und will gleichzeitig ein perfektes Leben als Superheld führen. Kein Wunder das dies Chaos und für den Zuschauer eine menge Spaß bedeutet. Tom Holland bringt den Charakter mit all seinen großartigen Eigenschaften, aber auch seinen Fehlern hervorragend rüber. Der Humor passt perfekt zu Spiderman und ist dementsprechend der High School angepasst. Es ist interessant und lustig anzusehen, wie der Superheld mal klein anfängt und versucht mit der Zeit immer mehr Verantwortung zu übernehmen.
Mit am Besten waren die vielen verschiedenen Anspielungen auf die Avengers, besondere Easter Eggs oder die Hinweise auf neue Charaktere die sich in den nächsten Filmen zeigen werden. Endlich konnten sich Sony und Marvel einigen, was den Film erst richtig ins MCU bringt. Natürlich hat Tony Stark seine Auftritte als Mentor gehabt, wo bei seine Screentime angemessen war. Es wurde vorher ja die Befürchtung aufgestellt, das Iron Man eine zu große Rolle im gesamten Film übernehmen würde, was zum Glück nicht der Fall war. Auch der Soundtrack und die Specialeffects waren wie immer hervorragend.
Dennoch ist auch dieser Film nicht ohne Kritik. Somit wird der typische Humor auf der einen Seite zwar hervorragend rübergebracht, aber greift es jedoch sehr ins Pubertäre über. Man kann dies eventuell damit begründen, das Spiderman mal ein (erwachsender) Mann um die 20 war und jetzt nur ein kleiner Teenager, über dessen Vergangenheit man kaum etwas weiß. Weiter gibt es bei diesen Filmen manchmal ein paar kleine Logikfehler, aber über diese kann man hier hinwegsehen. Jedoch zeigte Peter Zuhause oder in der Schule keinerlei Anzeichen von irgendwelchen Verletzungen oder blauen Flecken, egal gegen wen er gekämpft hat.
Darüber hinaus verändert sich im Laufe des Films auch der Charakter von Peters besten Freund. In der ersten Hälfte sorgt er für Lacher und spielt den lustigen sowie unterstützenden Trottel. In der zweiten Hälfte wird dies aber langsam langweilig und wirkt übertrieben. Ähnliches kann man auch über die Erscheinung Iron Mans sagen. Zwar war er super in den Film integriert, doch wurde er im gesamten Verlauf als der "Böse" dargestellt (natürlich ist Tony ein Playboy, Genie, Philantrop usw, doch lässt ihn das MCU immer unsympatischer darstellen). Als letzten Kritikpunkt lässt sich wohl über die Rolle Zendayas streiten. Abgesehen davon das Michelle (aka M-jay) komplett anders aussieht, passt ihr Charakter nicht zur Figur. Generell wurde so viel Werbung mit Tom Holland und Zendaya gemacht, wobei letztere am wenigstens Screentime besitzt und eher im Hintergrund spielte.
Ein persönlicher Kritikpunkt besteht aber darin, das Tante May am Ende Peters Geheimnis herausfindet. Dies war bisher noch nie der Fall und verändert somit die gesamte Geschichte!
Als Fazit kann ich den Film also weiterempfehlen, man wird als richtiger Fan hingegen aber enttäuscht, auf Grund der vielen Neuerungen (so könnte man Spideys Anzug auch für eine Kopie von Iron Man halten). Dennoch erfrischt der Humor und auch ein genialer Plottwist. Ein Vergnügen für Groß und Klein, mit einigen Einschränkungen.