"Alien: Covenant" von Ridley Scott fand ich nicht nur total doof, er war auch schlecht gemacht. Die Special-Effects waren schon in Ordnung und in einer Actionszene hat mir ganz kurz der Atem gestockt - deswegen gibt es immerhin einen halben Stern. Aber ansonsten? Mann, war das banane. Und zwar so, dass es an Bananigkeit sogar "Jupiter Ascending" Konkurrenz macht. Erst fing es sehr langweilig an, die Figuren waren alle flach und klischeehaft gestaltet, und waren überdies durch die Bank weg unsympathisch. Dann wurde es eklig. Dann wurde es wieder langweilig. Zwischendurch war es komplett bescheuert. Dann wieder eklig. Und zum Schluss gab es einen so offensichtlichen Plottwist, dass es einfach nur peinlich war.
Nun sollte ich vielleicht kurz dazu sagen, dass ich "Prometheus" nicht gesehen habe (und nach diesem Quatsch auch nicht vorhabe, das nachzuholen) und von der "Alien"-Reihe nur den ersten Teil kenne. Der war zwar gut gemacht, aber so wirklich gefallen hat er mir auch nicht, weil die klaustrophobische Atmosphäre mir Übelkeit bereitet hat. Aber wenigstens war er spannend und ging echt an die Nieren. Und man hat mit Sigourney Weaver mitgefiebert.
Aber hier? Meine Fresse, was waren das alles für Trottel? Ein frischgebackener Captain, der wehklagt, dass man ihn nicht schon früher zum Captain gemacht hat, weil er gläubig sei. Es kann natürlich nicht daran liegen, dass er vielleicht kein guter Chef ist? Dass er als Naturwissenschaftler und vermeintlicher Weltraumexperte an ein unsichtbares Wesen glaubt, das alles erschaffen hat? Naaaain, das kann nicht sein! Oder was ist denn die Daniels am Anfang für eine Lusche? "Ach, eigentlich wollte ich gar nicht ins All und wäre lieber auf der Erde geblieben, aber Dings wollte uuunbedingt am Arsch der Heide im Weltall eine Blockhütte am See bauen, und da bin ich halt mitgeflogen." Das Jahr 2104, und das ist alles, was von der weiblichen Emanzipation übrig geblieben ist? Tolle Wurst. Zum Glück bin ich bis dahin tot.
Auf jeden Fall benehmen sich so ziemlich alle Crewmitglieder wie die letzten Dummdödel. "Oh! Ein merkwürdiges, rätselhaftes Signal von einem Planeten, den wir bisher noch gar nicht bemerkt hatten! Lass uns hinfliegen und nachsehen!" oder "Hui, landen wir einfach mal irgendwo auf dem Planeten und latschen dann einfach durch die Gegend, tatschen alles an, schmeißen unsere Zigarettenkippen in die Gegend und machen gleich mal wieder dieselben Fehler wie auf der Erde. Wir sind fertig mit dem alten Planeten, her mit dem neuen, was kostet die Welt, Jucheiassa!"
Dann wird es wie gesagt eklig, weil die Alienschleimmonster auf den Plan treten. Dann geht es noch total unoriginell um Gottkomplexe, Narzissmus, das, was die Welt im Innersten zusammenhält, Schöpfung und Blockflöten. Ja, genau: Blockflöten. Bis zu dieser Szene unbedingt sitzenbleiben, das ist das Beste am ganzen Film, da immerhin unfreiwillig komisch.
Fazit: Gut, dass ich meine Kino-Abokarte habe und nichts (zusätzlich) bezahlt habe. Dann hat der Schrott wenigstens nichts gekostet und ich habe einen Kandidaten mehr für meine Schlimmste-Filme-2017-Liste am Jahresende. Kurz: Lohnt sich nicht!