Vorweg: Ich habe das Buch gelesen, war aber jetzt kein großer Fan davon. Das Buch war teilweise total ausschweifend und langweilig. So ähnlich fand ich die Geisha, und fand deshalb den Film super, der sich nur auf das wesentliche beschränkte. Ich war also voller Vorfreude einen nicht zu ausschweifenden Film über die wichtigsten Tatsachen des Buches sehen zu dürfen, und war auch sehr gespannt über die Umsetzung.
Ich hätte aber nie gedacht, dass man sich gar nicht an das Buch hält. Die Art und Weise, wie Rob sein "Liebe" findet, finde ich gar nicht so schlecht- war irgendwie doch romantisch à la Romeo und Julia. Es stimmt zwar, dass Rebecca aufgespritzte Lippen hat, und damit nicht dort wirklich reinpasst und total unnatürlich wirkt. Ich habe es aber als Exotenbonus gewertet und fand ihre Aufmachung auch sehr hübsch.
Nichtsdestotrotz ist der Film, auch nur als Film betrachtet, eine Katastrophe. Das liegt aber vor allem daran, dass der Film soooooooooooo amerikanisch und teilweise lieblos ist (und das von einem deutschen Regisseur).
Lieblos ist der Film dahingehend, dass Rob als Katholik von heute auf morgen sowohl Gebete als auch Riten der Juden beherrscht *blobb hero born*
Er ist ein frecher Besserwisser, der den mächtigsten Mann in Persien (den Schah) in die Schranken weißt *blobb hero born*
Er beherrscht "Zauberkräfte" mit denen er den Tod vorhersehen kann *blobb hero born*
Er lernt den menschlichen Körper innerhalb von 24 Std. kennen (zum Glück verwest die Leiche nicht) und retten ein ganzes Land + große Liebe (die nebenbei mal geschwängert wird) *blobb hero born*
Er versucht sich zu "opfern", als die Juden ins Visier geraten und outet sich als Katholik- ein Lügner, der zugibt gelogen zu haben, wobei dadurch dass er beschnitten ist, den Beweiß erbringt, dass er Jude ist, und damit gerade nicht gelogen hat (zumal er die Bräuche ja kann). Trotzdem glaubt jeder die Geschichte des Robs sofort *blobb Messias born*
Er führt dann à la Moses die Juden ins geheiligte Land England, wobei Persien total untergeht #Follow the Messias, and to the rest: just die!
Man kann die ganze Zeit so weiter machen. In der Mitte des Films wurde es langweilig, gegen Ende hat man sich sogar fremdgeschämt. Worauf wollte der Film nun seinen Schwerpunkt legen?
Auf die Entwicklung des Medicus? Bestimmt nicht. Auf die Liebe? Naaa. Irgendwie wirkte es auf mich, als lege der Schwerpunkt auf das Einläuten einer Neuen Ära- Persien ging unter, Großbritannien wuchs zur Industrie... dann muss ich aber gestehen, dass ich mir viel lieber noch einmal das Buch durchlese.