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komet
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1,0
Veröffentlicht am 5. Juli 2016
vielleicht werde ich mit meiner meinung in der minderheit sein. vielleicht wird es 50:50 sein. ich finde den film jedenfalls grottenschlecht. es kann durchaus leute geben, welche diesen film gut oder vielleicht sehr gut finden. ich würde schätzen, dass es auf maximal 50:50 hinausläuft. wenn überhaupt. - - - - - - - - - der film wirkt auf den ersten blick wie ein spionage-thriller. aber es gibt keine spionage und es gibt keinen thriller. es gibt nur eine halbgare handlung, die weder fisch noch fleisch ist und deswegen ordentlich langweilt. ich war schon nach 20 minuten mit meinen gedanken ganz woanders und habe den film nur noch mit einem halben auge verfolgt, wenn ich das so sagen darf. es gibt bestimmt leute, die den film gut finden. eigentlich geht es nur um spoiler: geldwäsche und darum, dass jemand aus diesem kriminellen milieu aussteigen möchte. mehr passiert eigentlich nicht. am anfang erweckt dieser film den eindruck, dass er ein spionage-thriller sein könnte. ist aber nicht so. im weiteren verlauf des films bröckelt immer mehr spannung von der ursprünglichen idee ab.
Aus der Thematik haben andere schon solide Filme gemacht. Leider blieb hier alles eher lauwarm. Sich selbst im Wege stehendes Drehbuch, alles vorhersehbar, künstlich wirkend. Darsteller fade, Dialoge mau. Fazit muss man nicht gesehen haben.
Ziemlich zäh und ohne Pep. Story hat reichlich Ecken und Kanten, mitunter Hanebüchen. Das einzige was einen bei der Stange hält ist Stellan Skarsgard, obwohl auch er, ebenso wie alle anderen, nicht sonderlich über sich hinauswachsen muss. Es hapert ganz klar an der Story. Kann man, muss man aber nicht sehen.
Gut, glaubwürdig ist die Geschichte vom Normalo, der freiwillig ins Agentenmilieu taucht, nicht. Dass die edel bebilderte John-le-Carré-Verfilmung trotzdem souverän unterhält, liegt an der zügigen Inszenierung, den Schauplatzwechseln und der Kraft der Protagonisten und ihrer Dialoge.
Ein Thriller, wie er klassischer kaum sein könnte. Mafia, Geheimdienste und ein unbedarfter Held geben sich die Klinke in die Hand und ein Starensemble hat man dem Film auch beschert. Susannah White führt als zweite Frau in diesem Jahr bei einer Le-Carré-Adaption Regie (nach Susanne Biers "The Night Manager") und macht einen durchaus annehmbaren Job. Ein wenig erinnern die internationalen Schauplätze an einen Bond-Film, Naomie Harris (Ms. Moneypenny in "Skyfall" und "Spectre") und ein sich betont britisch artikulierender Damian Lewis (Nick Brody aus "Homeland") verstärken diesen Eindruck noch. Letztendlich ist "Verräter wie wir" aber auf seine Art dreckiger und seine Charaktere sind verbal deutlich ausfälliger als im Durchschnitts-007. Die Einführung der beteiligten Figuren verläuft etwas schleppend, zudem sind viele Situationen der in Marokko spielenden Szenen vorhersehbar. Richtig spannend wird es, als Perry und Gail endlich in England ankommen und der Geheimdienst sich die beiden vorknöpft. Die bald darauf folgende Jagd auf Dimas Familie und die immer tiefere Verstrickung Gails und Perrys in den Fall macht die Geschichte dann endlich anständig gefährlich. Die Loyalität zur eigenen Familie ist ebenso Thema wie die unsicheren Zusagen von Geheimdienstchefs, die bei allzu direkten Forderungen oder Fehlschlägen sehr schnell von nichts wissen. Damian Lewis bewegt sich zumindest in der Originalfassung nah an der Grenze zum Overacting, während Stellan Skarsgård einen sympathischen Bilderbuch-Russen gibt, der auch ohne den typischen Akzent funktioniert hätte. Ewan McGregor macht seine Sache gut, wer den wandlungsfähigen Schotten aber als Draufgänger oder gar als Bösewicht kennt, wird ihn vielleicht für unterfordert halten. Die Chemie mit Naomie Harris stimmt meistens, beide entwickeln sich nach und nach zu nicht nur schuldbewussten sondern auch handlungsfähigen Mitverschwörern. Vor allem in der zweiten Hälfte ist "Verräter wie wir" ein durchaus spannender Spionagethriller, der an manchen Stellen vielleicht ein wenig zu glatt daherkommt. Dafür überzeugen fähige Schauspieler und Anthony Dod Mantles elegante Kamera, die für ein zumindest ästhetisch jederzeit hervorragendes Kinoerlebnis sorgt.
John le Carre, britischer Autor, selbst einst beim britischen Geheimdienst tätig, bekannt und geschätzt für seine Romane. Bis 1990 ging es in seinen Büchern vornehmlich um Spionage und dem Kalten Krieg. Ab 1990 rankten sich seine Thriller auch um andere Themen, wie die Verstrickung von Politik und Wirtschaft. Sein neuestes Werk war schon als Film vorgesehen, bevor es überhaupt auf den Markt kam. Vielleicht der Grund dafür, dass es total enttäuscht. Dozent Perry (Ewan McGregor), unterrichtet an der Oxford-Universität Poesie. Mit seiner Frau Gail (Naomie Harris) macht er in Marrakesch Urlaub. An einem romantischen Abend lernen sie den zwielichtigen Russen Dima (Stellan Skarsgärd) kennen. Auf einer wilden Party offenbart sich Dima seinem neuen Freund Perry. Er hat ein riesiges Problem. Er ist als Geldwäscher der russischen Mafia tätig und diese trachten ihm nach dem Leben. Dima will nach Großbritannien überlaufen und der unauffällige Perry soll ihm dabei als Tarnung dienen. Der britische Geheimagent Hector (Damian Lewis), der sich an seinem korrupten Exchef rächen will, trifft sich auf eigene Faust mit Dima. Was zur Folge hat, dass Perry und Gail zwischen die Fronten geraten. Und damit beginnt eine Hetzjagd über Paris, Bern bis in die Schweizer Alpen nach London. Niemand kann dem anderen mehr trauen. Das ist schon einigermaßen enttäuschend, was hier als spannender Krimi verkauft wird. Ein Plot, der keine Überraschungen enthält, keine Wendungen, keine Fallen. Alles sehr simpel und überschaubar erzählt und dargeboten. Da ist man von John le Carre aus früheren Filmen Besseres gewöhnt. Der einzigste Lichtblick als Schauspieler ist Stellan Skarsgärd, während Ewan McGregor doch ziemlich blass bleibt. 107 Minuten – spannende Filmunterhaltung geht anders.