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    Her
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    Alex M.
    Alex M.

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    4,0
    Veröffentlicht am 21. September 2014
    spoiler: "Ich bin dein und ich bin nicht dein"
    - dieses Zitat beschreibt kurz und knapp gut die Gefühlswelt, welche den eindrucksvollen Film "Her" umgibt.
    Es ist eine erschreckende und zugleich auch interessante Parabel über die zunehmenden Defizite in der Zwischenmenschlichkeit in einer technologisierten Welt, in der das hochentwickelte Informationszeitalter sich in das Leben des Menschen fest integriert hat und nicht mehr wegzudenken ist.

    In dieser Welt lebt Theodore, ein Mann, der in Scheidung lebt und darüber nur schwer hinwegkommt, da er augenscheinlich einen Teil seines Lebens verliert und sein Dasein wohl nun hautpsächlich mit seinem Job, futuristischen Videospielen und Telefonsex fristet.
    Ein Job, der die wachsende Seelenlosigkeit des menschlichen Individuums unterstreicht, da er für andere Menschen handgeschriebene (Liebes-)Briefe (ein aussterbendes Relikt früherer Zeiten) verfasst - diese Widerum allerdings per PC und Sprachsteuerung - was wiederum paradox ist.
    Paradox wirkt so einiges in dem Film, aber dies passt hier zum Geschehen und etabliert sich als gängige Normalität.
    Wie zum Beispiel auch die Rolle des Menschen in der Gesellschaft, der in ihr funktionieren und mit ihr interagieren will, letztendlich aber dies nicht direkt tut, sondern der Kontakt zum Menschen findet indirekt zunehmends mittels Technik statt. Dies unterstreicht auch die kühle Atmosphäre des Geschäftsviertels mit den Hochhäusern in denen der Protagonist teils umherwandelt.

    Theodore, der seinen Job als einfühlsamer, aber frustrierter und emotional distanzierter Mensch sehr besonnen und mit kreativem Geiste ausübt ist ebenfalls fest verwoben in die Methoden des dato haushaltsüblichen technologischen Fortschritts, mit der er per Knopf im Ohr stets verbunden ist.
    Einzig seiner Nachbarin Amy, welche selber in keiner allzu glücklichen Ehe steckt, ist er ein wenig zugänglich - deren Aufheiterungen aber eher auf unfruchtbaren Boden landen.
    In dieser Lethargie und Einsamkeit trifft er nun auf die Gelegenheit des Erschaffens eines Operating Systems - eine Künstliche Intelligenz, die am Leben teilnehmen kann und es für einen auch organisiert.
    So tritt nach wenigen Einstellungen Samantha auf das Parkett, welche sich augenscheinlich gut in die Situation einfügen kann.
    Sie besitzt eine eigene Persönlichkeit, ist eloquent, versprüht Charme und entwickelt sich zudem auch weiter. Sie reflektiert sich selbst und sie wirkt wie ein echter Mensch mit Bewusstsein. Zudem tritt sie teils etwas "schräg" auf, aber auf sympathische Art.
    Auch wenn sozusagen nur der Körper fehlt harmonisieren Theodore und Samantha sehr gut, sodass sie ihn mehr und mehr aus der Tristesse des Alltags herauslotet und ihn stets begleitet.
    Es entwickelt sich eine Liebesbeziehung der besonderen Art aber es scheint niemanden zu stören - Samantha ist sogar zu derlei Gefühlen mächtig, dass sie Empfindungen haben kann und es entwickelt sich ein eigener emotionaler Antrieb, da sie Sachen will und nicht nur das tut, was Theodore möchte.
    Ja sogar Sex scheint möglich zu sein.

    Auch das Umfeld scheint sich an derlei Beziehung nicht zu irriteren und akzeptieren beide in vollem Unfang - da Theodore nicht der einzige mit Operating System ist. Es wurde ein weiterer Schritt getan, vom vorher erwähnten Kontakt mit Menschen mittels Maschine zum direkten verbalen und emotionalem Austausch mit der Maschine selber. Visionär kann man hier schon Andeutungen erkennen, dass der Mensch zur Randfigur verkommt.
    Dieses recht paradoxe aber auch herzerwärmende Liebesspiel entwickelt sich weiter bis zu einem gewissen Punkt, was ich nicht weiter schildern will, aber so wie der Mensch und Theodore in seiner evolutionären Entwicklung irgendwann stagniert, so entwickelt sich Samantha stets weiter und es ergibt sich wiederum mehr Raum mit mehr Möglichkeiten, die Theodore in seinen bisherigen Ansichten scheinbar überfordern..

    Die Story ist größtenteils gelungen und baut aufeinander auf mit stetigen Rückblicken, welche Theodores Gefühlswelt authentischer machen. Die Charaktere wirken echt und das Umfeld ist stimmig. Es wirkt auch zum Teil in Hinblick auf die technologischen Möglichkeiten erschreckend real.
    spoiler: Der Punkt, an dem Samatha sozusagen "Schluss macht" ist für mich jedoch nicht wirklich nachvollziehbar, da es meiner Meinung nach nicht schlüssig ist - in Hinblick auf die Intention der Entwicklung eines OS. Wäre eine Firma, die ein OS entwickelt nicht aus Marketingzwecken daran interessiert, dass diese Bindung fortbesteht? Hier hat die Entwicklung von Samantha zwar einen philosophischen und interessanten Beigeschmack, passt aber nicht so richtig zur Sache. Letzendlich war es zudem absehbar, dass dies so kommen musste, was jetzt aber nicht wirklich negativ zu deuten ist.


    Joaquin Phoenix, welcher Theodore spielt, weiß voll zu überzeugen, man kauft ihm jegliche Gefühlswelt ab und minimalistisch genau weiß er Emotionen richtig in Szene zu setzen.
    Trauer, Freude, Diskrepanz, Lethargie, Überforderung, Enthusiasmus - diese vielschichtigen Gefühlsebenen haucht er Theodore perfekt ein. Oscarreif!
    Und eine schöne Stimme hat die Samantha ja auch (zumindest die deutsche Synchronstimme).

    Fazit: Ein sehr interessantes, kreatives, teils emotional-mitreißendes Stück Filmgeschichte mit einem Schuss Humor, wunderbar gespielt und mit einer diskreten Kritik an unserer Affinität zur immer fortschreitenden technologischen Entwicklung, aber ohne moralisch es einem zu sehr unter die Nase zu reiben.
    papa
    papa

    167 Follower 319 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 2. September 2014
    Die pure Langeweile. Ich dachte mir aber schon das der Film nichts für mich ist, hab ihn mir aber trotzdem angeschaut. Die ganzen Lobeshymnen zu dem Film kann ich aber bei Leibe nicht teilen. Spike Jonze sollte lieber bei seinen Jackass Filmen bleiben, sowohl als Produzent als auch als Schauspieler, da ist er besser aufgehoben mMn.
    fighty
    fighty

    25 Follower 108 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 3. Juni 2014
    Noten sollten verteilt werden wie eine Gauß'sche Normalverteilung. Und diesmal vergebe ich seltenerweise 5 Sternchen. Drama? Auf jeden. (Düstere) Zukunftsvision? Auch dabei. So eine geniale Idee, so spannend und fesselnd verfilmt. Kontrovers, sozialkritisch und dennoch kurzweilig.
    Jimmy v
    Jimmy v

    487 Follower 506 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 17. Mai 2014
    "Her" ist definitiv einer der interessantesten und auf gewisse Weise auch wichtigsten Filme der letzten Jahre, weil er nicht nur eine Geschichte von Liebe und Einsamkeit ist, sondern auch einen wichtigen Kommentar zur Entwicklung der technisch gestützten Welt bietet, ohne moralisierend mit dem Zeigefinger zu wedeln. Es ist in der Tat die größte Leistung des Films eine sehr plausible Version der nahen Zukunft zu zeigen, egal wie satirisch dies nun letztlich inszeniert ist, und auch davon abgesehen, dass die künstliche Intelligenz wohl einfach noch etwas brauchen wird, um diese Höhen zu erreichen (so zumindest habe ich dies hier und da gelesen). Dass Menschen lieber auf ihre Telefone schauen und aneinander vorbeigehen, sieht man heute auch schon zur Genüge. Und dass diese Programme das Leben gleichzeitig erleichtern wie davon ablenken können, wirkt auch klar. Interessant fand ich viel mehr wie die Menschen auf das OS reagierten: Mit Ausnahme von Theodores Ex-Frau äußerte sich niemand kritisch und integrierte das OS sogar. Für den Film wirkte das ungeheuer spannend, ich muss aber sagen, dass es mir einfach nicht recht nachvollziehbar ist. Gerade eine hipsterige Zeit wie unsere - und eine solche wird in "Her" ja anscheinend weiterentwickelt gedacht - müsste dem kritischer gegenüberstehen. Warum? Weil gerade auf der anderen Seite des Spektrus ein bisweilen arg naives Bild über die achso liebe Natur steht.
    Insofern ist "Her" rundum gelungen, weil er besonders die Emotionen gut rüberbringt und seinen Schauspielern Raum zum glänzen bietet (Joaquin Phoenix hätte den Oscar verdient gehabt, die Nominierung sowieso). Aber manche kleine Länge am Ende der zweiten Hälfte (diese Längen gibt es hier und da durchaus) hätte man schon dazu einsetzen können einfach noch mehr über das Setting zu erfahren. Man kann hier Jonzes Muster der Erzählung heranziehen, die sich einfach auf wenige Charaktere erstreckt. Um meinen Kritikpunkt zu behandeln, hätte es aber wohl mehr Figuren bedurft. Auf der anderen Seite kommt so wirklich jede Figur im Film zur Geltung. Ist ja auch sehr schön! Aber bezüglich meiner zusätzlich gewünschten Figuren: spoiler: Dies hat etwas mit dem Ende zu tun. An dem Punkt, als Samantha eröffnet, dass alle OS gehen müssen, hätte ich es sinnvoller erachtet, wenn diese, vielleicht seitens eines Regierungsprogramms oder dergleichen, abgeschaltet werden müssen - vielleicht, weil sie zu gefährlich geworden sind. Das wäre dann nicht nur politischer geworden, sondern hätte auch deswegen stimmiger gewirkt, weil diese OS ja letztlich an die Nutzer verkauft wurden, um Geld zu verdienen. Man überlege sich: Wie viele Klagen empörter, eifersüchtiger Käufer wären eingetroffen? Dies hätte dem ansonsten ja sehr guten Szenario noch eine zusätzliche Note gegeben, aber, wie ich vermute, einfach mehr Handlungszeit nach sich gezogen.

    "Her" ist letztlich trotzdem ein fast perfekter, sehr gelungener und kreativer Film, weil er die künstliche Intelligenz toll in Szene setzen kann, ohne diese hier, wie in vielen anderen (vornehmlich westlichen!) Filmen als Übel einzustufen. Manche Filme bekommen ihre hohen Wertungen, weil die Positivpunkte das wenige Negative so dermaßen gut überwinden. Zu letzterem zählt auch die wirklich kluge Einbringung des Settings. Das ist wirklich noch einmal hervorzuheben. Meiner Meinung nach war der Film auch deswegen interessant, weil er zeigte wie sehr für uns die Liebe eine Institution ist und wir nichts anderes mehr kennen. An der Liebe hängt alles, sie wird so unendlich aufgeladen mit allem, das Bedeutung hat. Die Charaktere in "Her" sind Individualisten, so wie zur heutigen Zeit jeder sich kreativ selbst verwirklichen soll, dies aber nicht mehr an anderen Dingen wie Partei, Kirche, Verein oder sonst was tut. "Her" zeigt, vielleicht nicht einmal sonderlich beabsichtigt, auf, wie zumindest auslaugend dies sein kann. Und deswegen ist der Film genial!
    Fazit: Eine ungewöhnliche, aber sehr emotionale Liebesgeschichte, die mit Leichtigkeit einen Kommentar zur technikaffinen Zeit abgibt.
    Kino:
    Anonymer User
    3,0
    Veröffentlicht am 2. Mai 2014
    Der Film zeigt sehr einfühlsam, wie sich die Gefühle eines Menschen auch bezüglich einer virtuellen Person entwickeln können. Dass solche Gefühle ernst zu nehmen sind, zeigt der Erfolg, den so ein simples Computer-Spielzeug wie Tamagotchis hatten.

    Er zeigt auch, wie ein Computer-Programm, das ein Selbstbewusstsein entwickelt, falls es das in absehbarer Zukunft geben sollte, sich unkontrollierbar weiterentwickeln könnte.

    Der Film hat aber auch seine Längen, man könnte ihn ohne Inhaltsverlust um eine halbe Stunde kürzen. Die Sex-Szenen oder Bilder (Analsex in der Axel) sind teilweise abstoßend. Das mag gewollt sein, um die Probleme des Hauptdarstellers mit menschlichen Beziehungen auszudrücken, hat mich aber trotzdem gestört.
    Jan H
    Jan H

    15 Follower 89 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 21. April 2014
    Für mich die größte Kino-Enttäuschung in diesem Jahr! Allein die Prämisse, dass es sich bei dieser Liebe um die ungewöhnliche Konstellation Mensch - Maschine handelt, macht aus "Her" keinen guten Film! Endlos lange kitschige und schwülstige Dialoge haben nach 45 Minuten dafür gesorgt, dass ich im Kino sanft entschlummert bin und bezeichnenderweise war ich nicht der einzige! Der Story hätte ein wenig mehr Dramatik nicht geschadet. Vielleicht liegt es auch an der deutschen Synchronisation, aber so kann ich dem Film trotz guter schauspielerischer Leistung des Protagonisten wirklich wenig abgewinnen.
    mabronisch
    mabronisch

    8 Follower 39 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 11. April 2014
    Joaquin Phoenix spielt Theodore in einem Science Fiction Film. Da er in Scheidung lebt ist er zunächst sehr traurig. Er bekommt ein Angebot für sein Handy von einer jungen Frau die mit ihm spricht. Er akzeptiert ihre Offerte. Er verliebt sich in sie und verabschiedet sich etwas aus der Realität der zukünftigen Zeit. Der Mittelpunkt ist hier allerdings eine Frau die nicht körperlich existiert unter den 600 Menschen die sie betreut, verliebt sie sich in Theodore.
    1996 startete ich im Internet mit anderen Menschen live schriftlich im Internet zu unterhalten. Da ich in München lebte startete ich auf Österreich 3. Langsam wurde ich genauso süchtig wie man es heute in diesem Film sieht. Damals war ich sehr viel unterwegs bin Europa und in den USA. Kaum war ich im Hotel musste ich mich als erstes wieder ins Internet loggen um nichts zu verpassen. Ich hieß damals “pOKER” und war mit der besten Technologie weltweit im Internet angeschlossen. Vieles war neu für mich ich konnte aber sehr gut verstehen wie Theodore sich mit der neuesten Technologien Logik gut verbinden konnte. Seine Übersichtlichkeit konnte ich gut nachvollziehen. Die Frage ob ich mich nur im Internet aufhalten wollte oder meinen Job nachzugehen führte dazu, dass ich mich von Österreich 3 langsam verabschieden musste. Ich war genauso süchtig wie Theodore.
    Der Film selbst hatte allerdings einige Phasen die sehr langsam liefen. Ein Film der für Facebook und Twitter Liebhaber sehr unterhaltsam ist.
    Ziemlich beste Filmkritiken
    Ziemlich beste Filmkritiken

    20 Follower 78 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 9. April 2014
    .... Wenn ich mir im Nachhinein überlege, wie ich den Film finde und ob meine Erwartungen erfüllt wurden, dann muss ich zum einen sagen, dass die Umsetzung absolut perfekt gelungen ist und dass ich genau solch einen Film erwartet habe. Zum anderen muss ich aber auch sagen, dass der Film nicht nur Höhen, sondern auch tieftraurige und zum Teil auch langatmige Momente hat....

    Die komplette Kritik gibt es hier:
    Kinobengel
    Kinobengel

    465 Follower 552 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 5. April 2014
    Der US-amerikanische Regisseur Spike Jonze („Being John Malkovich“ und zahlreiche Musik-Videos) hat für sein neues Werk „Her“ auch das Drehbuch geschrieben und erhielt hierfür Oscar und Golden Globe.

    Los Angeles in der nahen Zukunft: Theodore (Joaquin Phoenix) arbeitet erfolgreich bei einem Dienstleistungsunternehmen, das für Auftraggeber Liebes- und andere Briefe mit emotionalen Inhalten schreiben lässt. Er hat sich vor ca. einem Jahr von seiner Sandkastenliebe und späteren Ehefrau Catherine (Rooney Mara) getrennt. Mit seiner Nachbarin Amy (Amy Adams) kann Theodore gut, aber die ist gebunden. Und Telefonsex ist auch keine Lösung. So schafft er sich ein „OS“ an, eine Software, die als Samantha (Stimme: Scarlett Johansson) eine Beziehung zu ihm aufbaut, aber Theodore ein Blind Date mit einer reellen Frau empfiehlt. Das geht daneben. Samantha und Theodore durchleben die Höhen und Tiefen von Zwischenmenschlichkeit.

    Tamagochi Connexion lässt grüßen. Der romantische, zurückhaltende Theodore verliert sich in der künstlichen Intelligenz Samantha. Das ist in warme Farben gepackt und mit gut ausgesuchten Musikstücken begleitet („In the Moon“ von Phoenix und Johansson selbst gesungen). Und besonders gelungen ist die Verwebung der Geschehnisse, die in Theodors Gefühlswelt aufeinander prallen: Die Szenen um Schmetterlinge im Bauch mit Samantha, die ihm nicht aus dem Kopf gehende Catherine sowie Freundin Amy sind liebevoll ausgefüllt und mit viel Engagement aufeinander abgestimmt. Theodore’s Tätigkeit als Briefautor ist die interessante Komponente an menschlicher Fähigkeit, Emotionen zu kommunizieren. Dies wird immer wieder geschickt eingemischt und sorgt mitsamt Samanthas Eigenschaften für reichlich Diskussionsstoff nach dem Film. Dazu bietet das Drama auch seine komischen Seiten.

    Joaquin Phoenix beweist nach seiner Glanzleistung in „The Master“ seine Vielfältigkeit. Er ist kaum wiedererkennbar und meisterlich in seinem zurückhaltenden Theodore versunken.
    Und Amy Adams muss man einfach mögen, so wie sie ihre Rollen ausfüllt, sei es als Lois Lane beim „Man of Steel“ (übrigens die einzige richtig ausdruckstark gespielte Rolle dieses Films), als coole Hustle-Lady oder nun als nette Nachbarin.
    Wenn eine starke Schauspielerin mit optischen Reizen verlangt wird, ist Scarlett Johansson (Ehren-César 2014) gern genommen. Insbesondere für Woody Allen stand sie drei Mal vor der Kamera. Bei „Her“ spricht sie die optisch nicht greifbare Samantha. Wie Johansson mit ihrer Stimme umgehen kann, ist faszinierend. Mal aufreizend, mal einfühlsam oder traurig streichelt sie als Samantha Theodore’s Ohren, zum Verlieben geeignet. Nur der Zuschauer weiß, welches Gesicht dahinter steckt, oder?! Nein, der Phoenix weiß es auch. Aber nicht wirklich aus der Nähe, denn Schauspielerin Samantha Morton verweilte die Drehzeit über am Set und sprach die Texte von Samantha ein. Erst später ließ der nicht überzeugte Jonze die Samantha-Parts neu aufnehmen. Das spricht umso mehr für Scarlett Johansson, die sich auf die Dialogsituationen nicht gleichermaßen einstellen konnte wie ihre Vorgängerin.

    Es fehlen ein wenig die Nuancen zwischen den Beziehungsabschnitten. So ruckelt der Handlungsbogen im hinteren Drittel etwas, aber die liebevoll gestalteten Bilder mit der Mimik von Phoenix laden ein, stundenlang zu beobachten. Dafür stehen leider nur 126 Minuten zur Verfügung, alles hat ein Ende und schafft eventuell etwas Neues, etwas Zwischenmenschliches.

    Die Idee um die menschlich erscheinende künstliche Intelligenzen ist keine neue, aber in „Her“ eine besondere, die von Spike Jonze dazu geschriebene Geschichte brillant und seine Umsetzung fast perfekt.
    Donny Brandt
    Donny Brandt

    6 Follower 31 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 4. April 2014
    Was ist eigentlich Liebe? Ich weiß es ist absolut kitschig mit dieser Frage anzufangen, doch für mich bedeutet der Film genau diese Frage. Das erste Mal in meinem Leben war ich nach einem Film voller Liebe und doch leer. Das erste Mal saß ich im Kino und dachte durch einen Film über mich nach. Doch wie gesagt, was ist eigentlich Liebe? Für jeden ist die Liebe da um Gefühle für eine Person auszudrücken oder das zu definieren, was wir bei ein paar Menschen fühlen. Doch es gibt noch so viele andere Sachen die Liebe bedeuten. Da wäre z. B. Die Liebe in materielle Sachen wie zb. Die Musik oder Filme. Dann wäre da noch die Liebe in den Moment wenn man zb. Durch einen Bahnhof läuft/tanzt mit der Frau die man liebt. Doch vielleicht sind wir auch nur verliebt darin verliebt zu sein, ich meine was bringt uns den die Liebe zu einem Menschen? Klar, am Anfang ist das bestimmt schön und macht Spaß doch es gibt bei fast jedem Menschen ein Moment, in dem dieses Gefühl kippt und es Streit gibt. Am Ende dieses Streits ist alles vorbei und man verkriecht sich die nächsten Wochen in seinem Kaninchenbau. Bringt die Liebe zu einem Menschen also wirklich etwas?

    Mit diesem Thema befasst sich Her in seinen 126 Minuten. 126 Minuten voller Liebe und Verzweiflung. 126 Minuten, von denen jede einzelne Minute magisch ist. Egal was in diesem Minuten passiert. Spike Jonez hat es verstanden diese schwierige Geschichte um einen Mann der sich in die Stimme seines Handys verliebt richtig zu inszenieren. Die Bilder sprießen nur voller Farbenfrohe und Liebe und egal wie viel Maschinelles in der Stadt steckt, ist sie doch menschlicher als unsere heutigen Stä gibt Szenen, in denen alles passt und man eine Lebens Freude spürt, die es nur in ganz wenigen Filmen gibt.Für mich die beste Szene ist, die als das Bild einfach nur Schwarz ist und die beiden miteinander Schlafen da ist mir persönlich das Herz aufgegangen und ich hätte die ganze Welt umarmen können. Jeden Einzelnen auf dieser Welt hätte ich umarmen können. Liebe oder Hass hätte keine Rolle gespielt.
    Und somit wird meine 2. Frage für mich persönlich beantwortet. Ja, es bringt etwas, alleine für solche Momente.
    Mehr möchte ich in diesem Moment gar nicht sagen. Vielleicht gibt es ja noch einen 2. Kommi wenn ich den Film auf Amerikanisch geguckt habe.
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