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    Hell Or High Water
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    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 16. Januar 2017
    Atmosphärisches Action-Drama, welches in klassicher Heist-Manier mit Überfall-Sequenzen beginnt, im Verlaufe des Films sich dann zu besinnlich ruhiger Melancholie entschleunigt, und dann in einer Mischung aus Raub und Verfolgungsjagd einen ausgedehnten Schlussakkord setzt. Ohne sich jemals auf ein Genre festzulegen, synthetisiert Mackenzie Heist- und Western-Motive vor einem sichtlich sozial verarmten, jedoch landschaftlich so eindrucksvollen West-Texas, experimentiert inszenatorisch (zumeist gelungen) mit unerwarteten Kamera-Perspektiven und -Bewegungen. Dass dabei alles - also die lakonisch-trockenen Gespräche, der sozialpolitische Hintergrund, das Western-Setting, die betont figurennahe, den Western-Mythos aufbrechende Inszenierung etc. - dass dies alles so zusammenpasst, ist, finde ich, eine Meisterleistung.
    Kinobengel
    Kinobengel

    465 Follower 552 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 15. Januar 2017
    „Hell or High Water“ heißt der am 12.01.2017 in Deutschland angelaufene Thriller des routinierten Regisseurs David McKenzie und dem Drehbuchautor Taylor Sheridan („Sicario“).

    Texas, heute: Toby (Chris Pine), geschieden, zwei Söhne, arbeitssuchend, hat seine Mutter beerbt: Die hoch verschuldete Ranch, steht kurz vor dem Zwangsverkauf. Es wäre alles so aussichtslos, wenn ihm nicht sein Bruder Tanner (Ben Foster), Ex-Knacki und gewaltbereit, aushelfen würde. Die beiden nehmen die nahegelegenen Filialen der Gläubiger-Bank ins Visier und überfallen sie. Texas-Ranger Marcus (Jeff Bridges), kurz vor der Pension, übernimmt die Ermittlungen.

    Die in 102 Minuten erzählte Geschichte ist weder üppig noch komplex und der Showdown ist vorprogrammiert. David McKenzie hat zudem den Mut, schnörkelfrei zu inszenieren und auf merkwürdige Gestalten, wie sie regelmäßig bei den Coen-Filmen auftauchen zu verzichten.
    „Hell or High Water“ wirkt dadurch praktisch straight erzählt, nicht ohne Gesellschaftskritik: Das angestrengte Verhältnis zwischen Farmern, Ranchern und kreditgebenden Banken wird vorgetragen; die Armen würden arm, aber am Leben gehalten. Das lassen auch deutsche Landwirte von sich hören. Der Unterschied ist - und der wird breit zelebriert - dass zum Texaner die Schusswaffe wie ein eigenes Körperteil dazugehört.
    Es ist nicht McKenzie’s Methode, das Thema allzu sehr zu vertiefen. Er verlässt sich auf die Wirkung der Ironie, denn die beiden Protagonisten wollen schließlich die Schulden mit dem Geld der Bank tilgen, die mit Nachdruck auf Bezahlung besteht. Das macht die Bösen ohne großartig angelegte Charaktertiefe irgendwie sympathisch, dazu eindrucksvoll gespielt von Pine und Foster. Die von Tanner herbeigeführte Lösung hat etwas Räuberromantisches mit bleihaltiger Luft.

    McKenzie achtet auf einen angenehm zu konsumierenden Rhythmus seines Films, der mit dem passenden Score untermalt ist. Dass der Ranger, der zu den old Men für dieses Country gehören soll, auf die Lauer geht, erzeugt mit der geschickten Anordnung des Plots reichlich Spannung. Das einseitige Gekabbel zwischen Haudegen Marcus und seinem Partner Halbblut Alberto (Gil Brimingham) ist anfänglich humorvoll, rutscht jedoch ins Klischeehafte ab und nimmt zudem viel Spielzeit in Anspruch.

    Den US-Amerikanern hat laut IMDb „Hell or High Water“ deutlich besser gefallen als den anderen Kinogängern. Kurzweilige, handwerklich gut abgestimmte, packende Unterhaltung ohne besonderen Ehrgeiz.
    Alex M
    Alex M

    125 Follower 262 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 2. März 2018
    Wehmütige Neo Western Ballade die in allen Belagen sei es die tolle Atmosphäre, die sehr guten Darsteller oder die musikalische Untermalung voll ins Schwarze trifft. 9/10
    Cursha
    Cursha

    7.060 Follower 1.055 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 21. November 2017
    Nun ich bin eigentlich kein Fan von Ben Foster und finde auch Chris Pine eher passabel. Demnach hab ich auch lange gebraucht bis ich "Hell Or High Water" gesehen hab. Zum Glück hab ich es gemacht. Der Film ist extrem atmosphärisch und sieht klasse aus. Er wirkt wie ein kleiner Spätwestern. Jedes Bild ist extrem schön gedreht. Der Soundtrack klasse. Die Dialoge sind ebenfalls super, so sind es gerade Jeff Bridges Momente, die so schön sind, so lustig, so emotional. Ob der Showdown in der Wüste oder das Ende. Es gibt einfach klasse Szenen, die super clever sind. Chris Pine ist gut, hält sich aber zurück, im Vergleich zu seinen anderen Rollen, wie die des Kirk zum Beispiel. Ben Foster ist auch gut, wenn gleich sein Charakter sehr unsympathisch ist. Aber die Figur ergibt im ganzen Sinn. Bridges ist als Sheriff klasse. Er strahlt eine solche Ruhe aus, ist lustig und so ein richtig schöner Texascop. Ab und zu bissig rassistisch, obwohl er es doch gar nicht ist. Er und sein Partner sind ein so tolles Team, das ein bisschen wirkt wie ein altes Ehepaar. Wie schon gesagt ist das Finale in der Wüste klasse und die Szene unterstreicht noch mal deutlich die Thematik des Films. Amerika und Waffen. Kurz: Ein wunderschöner kleiner Film, mit einer starken Botschaft, super Figuren, klasse Dialogen, perfekter Atmosphäre und einem würdigen Westernshowdown.
    Christoph K.
    Christoph K.

    154 Follower 322 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 18. Januar 2017
    Ein wirklich gelungener Film über Menschen, die von den amerikanischen Banken gebeutelt wurden. Dabei bleibt der Film bei den Dialogen ungeschönt schroff. Das wiederum führt dazu, dass man die allgemeine Stimmung als tatsächlich sehr hart und unerbittlich wahrnimmt.
    Super war auch der Cast, die Bilder der Weiten von Texas, sowie besonders die Musik.
    Ein harter Film über die harte Realität der Wohlstandsverlierer der USA.
    Isabelle D.
    Isabelle D.

    306 Follower 449 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 18. Januar 2017
    "Hell Or High Water" von David Mackenzie ist ein toller Film! Hier stimmt einfach alles: Die Figurenzeichnung ist differenziert und feinfühlig, die Motive der handelnden Personen nachvollziehbar; sie wirken authentisch, glaubwürdig - und sympathisch. Selbst der kriminelle ältere Bruder kann nicht immer verbergen, dass er auch seine guten Seiten hat. Ben Foster und Chris Pine (der - obwohl ein paar Monate älter - das Nesthäkchen der beiden spielt) harmonieren wunderbar als Brüder, die es nicht leicht hatten in ihrem Leben, und die einmal das Richtige tun wollen, auch wenn sie dafür gegen das Gesetz verstoßen müssen. Aber der gute Wille allein rechtfertigt dann doch nicht immer die Mittel.

    Jeff Bridges als Ermittler, der kurz vor seiner Pensionierung steht, ergänzt als Antagonist das Ensemble, und überzeugt mit seiner zwar mürrischen, aber auch von Neugier und Freude an der Arbeit geprägten Art. Er hat eigentlich gar keine Lust auf den Ruhestand, aber er merkt auch, dass er körperlich nicht mehr der Jüngste ist. Seinen Spürsinn hat er jedoch nicht verloren.

    Es ist eine Art Robin-Hood-Geschichte, inmitten der texanischen Einöde, und es hätte schauderhaft moralisch, strunzlangweilig oder rührselig werden können. Ist es aber nicht. Im Gegenteil, das ernste Thema wird durch den lakonischen Humor immer wieder aufgelockert, und das Katz-und-Maus-Spiel zwischen den Polizisten und den Brüdern bleibt durchweg spannend. Man wünscht diesen Menschen alles Glück der Welt und weiß dennoch, dass es so nicht ausgehen kann.

    Ganz nebenbei bekommt man in diesem wunderbar erzählten Film auch eine Seite der USA präsentiert, die man sonst nicht so oft sieht. Viele sind Opfer der Bankenkrise geworden, haben Schulden und wissen nicht, wie sie die jemals bezahlen sollen. Ihre Würde und ihren Stolz bewahren sie sich trotzdem. Das hat allerdings nichts Kitschiges oder Heldenhaftes an sich - jeder versucht so gut es geht zu überleben. Für mich persönlich fand ich die Mentalität der Texaner sehr schräg, für die Waffen zu tragen so selbstverständlich ist wie für mich, immer ein Buch in der Tasche zu haben. Auch die großen Reden, die sie schwingen, wen sie nicht alles umlegen und ausweiden und als Bettvorleger verwenden wollen, fand ich reichlich merkwürdig. Aber dabei wirkten sie so aufrichtig, dass man merkte, das ist für sie so eine Art Bürgerpflicht und auf ihre Weise versuchen sie nur, sich anständig zu verhalten.

    Fazit: Großartiger Film, den man nicht verpassen sollte!
    Kino:
    Anonymer User
    3,5
    Veröffentlicht am 13. September 2017
    Absoluter Männerfilm. Visuell und atmospärisch ziemlich cool inszeniert inklusive ziemlich coolen Schauspielern. Allerdings mit wenig Tiefgang und einem nicht ganz ausgereiften Drehbuch.
    ToKn
    ToKn

    1.794 Follower 931 Kritiken User folgen

    2,0
    Veröffentlicht am 25. Juni 2017
    Fand den Film jetzt nicht so beeindruckend wie all die anderen Kritiker hier. Oscar-Nominierung als "Bester Film" für mich absolut nicht nachvollziehbar. Schauspielerisch und handwerklich mag der Film ganz solide sein, aber die Story-auch wenn der eine oder andere gesellschaftskritische Denkanstoß versteckt ist- nicht mehr als 08/15 und ziemlich vorhersehbar.
    CineMeg
    CineMeg

    55 Follower 189 Kritiken User folgen

    3,5
    Veröffentlicht am 15. Dezember 2016
    Guter und sehenswerter Film mit einem überragenden Leinwand-Duo. Leider ist die Story stellenweise etwas schleppend und der Soundtrack eintönig. 7 von 10 Punkten.
    Brodie1979 ..
    Brodie1979 ..

    145 Follower 392 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 29. November 2016
    Ich sah diesen Film in einer Sneak Preview ohne je davon gehört zu haben und war somit auch relativ unschlüssig in welche Richtung das Ganze gehen sollte – lustig, spannend oder dramatisch. Ohne dieses Wissen merkte ich recht schnell daß ich einen Film sehe der sich in diesem Punkten nicht ganz sicher zu sein scheint: die Handlung hat im Grunde einen Drama Unterbau, tendiert oftmals in Richtung Thriller, bringt aber insbesondere mit Jeff Bridges Figur einen hohen Humorfaktor rein. Wirkt auf mich etwas unentschlossen, hat mir aber trotzdem gefallen: der Film ist nicht auf Action, laue Gags oder Gewalt raus, sondern etabliert ausgebaute Figuren die aus nachvollziehbaren Motiven ihre Tagen vollbringen – und Filme die einem einfach nur was erzählen wollen haben mittlerweile auch einen gewissen Seltenheitswert. Ebenso könnte man es kritisieren daß etwa Ben Foster als durchgeknallter Waffenschwinger oder Jeff Bridges als kauziger Marshall etwas fantasiearm genau nach ihren typischen Rollenbildern besetzt wurden, aber auch das ist eigentlich kein Klagegrund. Letztlich ist dies ein brauchbarer Film der nicht unbedingt im Kino zu schauen ist, als kurzweiliges und abendfüllendes Machwerk aber restlos in Ordnung geht.

    Fazit: Solider Thriller mit Dramaanteil, von guten Darstellern sehr gut getragen!
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