In der Komödie "Man lernt nie aus" von Nancy Meyers, geht es um die erfolgreiche Geschäftsfrau Jules Ostin (Anne Hathaway). Diese hat binnen 18 Monaten einen Online Mode Dienst aufgebaut und hat mittlerweile 216 Angestellte. Nachdem das Unternehmen eine Aktion startet, in der Senioren einen Praktikumsplatz ergattern können, nutzt der Rentner Ben Withtaker (Robert De Niro) seine Chance um aus seinen trostlosen Alltag herauszukommen. Ben, der sich mit der neuartigen Technik gar nicht auskennt, bewirbt sich via Video und erhält auch den Zuschlag doch der Generationskonflikt ist vorprogrammiert...
"Man lernt nie aus" startet recht gut. Wir kriegen einen schnellen Überblick über Bens Leben. Wie er sein Leben gestaltet nachdem seine Frau verstorben ist und mit dem nichts tun einfach nicht zurecht kommt. In ersten Drittel macht der Film einfach Spaß. Es gibt witzige Stellen, in denen Ben mit Fachbegriffen wie "jpg" oder "instagram" völlig überfordert ist oder wenn er aus seinem Aktenkoffer (auf den er sehr stolz ist), einen Taschenrechner, Notizblock, ect. auspackt, während in der gleichen Zeit sein jüngerer Kollege nebenan Ipod, Iphone, ect. auspackt. Meyers zeigt uns hiermit einen recht interessanten Blick auf die neue Jugend und wie recht groß der Unterschied doch ist. Das wars dann aber auch! Mehr hat sie uns nicht zu bieten. Wenn der Streifen in dieser Form weiter gegangen wäre, dann wäre mit Sicherheit ein guter Film daraus geworden. Stattdessen verrät der Film sich selbst! Danach driftet der Film in Klitsches ab und in klassischen Strukturen, die wir schon etliche Male gesehen haben. Ostin hat zwar eine recht hippe Firma und düst auch Mal mit dem Fahrrad durch das Büro, aber dafür sehr anstregend und man kann auch sagen "böse". Und Ben entwickelt sich dagegen von Zeit zu Zeit vom Praktikanten zum besten Freund und es stellt sich heraus, dass Jules ja doch nicht ganz so böse ist...Öde! Überhaupt fühlt sich der Film nicht vollständig an. Es werden Themen begonnen (z.B. Romanze mit Ben und der Masseurin Fiona (Russo) oder das Wohnungsproblem eines Angestellten), aber nie wirklich zu Ende gebracht bzw. gedacht. Als Zuschauer hat man das Gefühl von allem etwas zu bekommen. Als würde Meyers nicht in klassischen Motiven erzählen wollen, sondern mehrere Themen oder Probleme gleichzeitig abdecken um somit etwas anderes und neues zu erzählen. Die Idee dahinter ist zwar gut, aber im Endeffekt mehr als schlecht umgesetzt. Das letzte Drittel und somit das Ende, fallen da besonders schwer ins Gewicht. Es kommt extrem plötzlich, es ist sowas von kitschig und hat zu nichts geführt. Als wären Meyers die Ideen ausgegangen und sie erzwingt somit das Happy End. Der einzige Lichtblick ist Altmeister Robert De Niro. Er ist schlichtweg so ein Opa, den sich alle wünschen. Lieb, zuvorkommend, immer einen weisen Rat parat und zuhören kann er auch noch. Eben ein Vorbild für die heutige Jugend. Es macht schlichtweg Spaß wie er die Unlogik (es wird nicht mehr miteinander gesprochen sondern im selben Büro gemailt) der heutigen Zeit aufs Korn nimmt. Dagegen kann Anne Hathaway nicht mithalten. Macht sie anfangs noch Spaß wegen ihrer coolen Art (Fahrrad im Büro!), wird sie von Minute zu Minute unerträglicher. Dafür stimmt aber die Harmonie zwischen den beiden Hauptdarstellern.
Des Weiteren ist der Film recht sexistisch was die Männerwelt betrifft. Während die Frauen im Film alle als stark,selbstständig und hübsch dargestellt werden, wird das männliche Geschlecht eher als schwach, ungepflegt, kindisch und naiv dargestellt.
FAZIT: Meyers Film macht am Anfang wirklich Spaß und sie trifft sozusagen den Nerv der Zeit. Danach zieht sich der Film unnötig in die Länge, fängt viele Baustellen an, die nicht zu Ende erzählt werden und strömt nur so vor Kitsch und Klitsches.