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    American Hustle
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    niman7
    niman7

    868 Follower 616 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 13. Februar 2014
    Nach "The Fighter" und "Silver Linings" bring uns Regisseur David O. Russell wieder ein stargespickten Film auf die Leinwand. Und wieder sind Jennifer Lawrence, Christian Bale, Amy Adams und Bradley Cooper dabei! Dieses mal erzählt er uns die Geschichte von Irving Rosenfeld (Christian Bale) und Sydney Prosser (Amy Adams), die in den 70er Jahren gefälschte Gemälde verkauften und Zinsen für Kredite annahmen- die sie nie zahlten. Das Geschäfft läuft für beide rund aber auch nur, weil Irving so gerissen ist und immer brav den Überblick behält. Doch eines Tages wird das Gaunerpaar vom FBI Agent Richi DiMaso (Bradley Cooper) erwischt und verhaftet. DiMaso bietet den beiden doch einen Deal ein. Sie sollen ihn ihre Tricks beibringen und dabei helfen den Bürgermeister Carmine Polito (Jeremy Renner) zu entlarfen. Nach reichlicher Überlegung, gehen beide den Deal ein. Doch Irving muss sich nebenbei auch noch um seine cholerische Frau Rosalyn Rosenfeld (Jennifer Lawrence) kümmern...
    "American Hustle" fängt gut an, er fängt sogar sehr gut an. Nach einen kleinen Zeitsprung, zeigt uns David O. Russell mit wunderbaren Bildern wie Irving und Sydney so geworden sind wie sie sind. Der Aufstieg der beiden wird detail genau erzählt. Man kann sich genau in die Rolle der beiden versetzen und irgendwo findet man auch gefallen an ihren Machenschaften. Nach der Verhaftung driftet der Film leider etwas ab und man verliert relativ schnell den Überblick. Zunächst nennt DiMaso eine genau Anzahl an Leuten, die er mit Hilfe der beiden festnehmen will. Das ganze verfliegt schnell und plötzlich geht es nur um Bürgermeister Polito und einigen Senatoren. Doch das reicht nicht. Gegen Ende kommt noch ein riesen Mafioboss (genialer Auftritt des besten Schauspielers der Welt!), der ebenfalls verhaftet werden soll.
    Als wäre das ganze nicht schon verstrickt genug, kommen einige Eifersuchtsgeschichten hinzu! Wer hat was mit wem? Wer sagt die Wahrheit? Was ist sein Plan? Und, und, und. Sprich: als Zuschauer wird man da schnell rausgeholt. Kaum hat man sich in der Haupthandlung zurecht gefunden, wird man da auch wieder rausgerissen weil zum Beispiel Sydney eine Affäre mit Richi anfängt und es zum Streit mit Irving kommt. Oder es kommt zum Ehestreit zwischen Irving und seiner Frau Rosalyn! Man weiß nie so genau wohin der Film gehen will. Klar, es ist immer gut, wenn die Figuren Tiefe verleihen bekommen und man sich so in die reinversetzen kann. Aber wir reden hier von 5 "Hauptdarstellern"! Der Film geht 2 Stunden und 18 Minuten. Da macht es David O. Russell unheimlich schwer über diesen enormen Zeitraum wachsam und konzentriert zu bleiben. Ich hätte mir da eine wesentlich dünnere Einführung gewünscht oder, dass man sich nur auf ein Paar konzentriert. Abgesehn von dieser völlig verwirrenden, verzwickten und komplizierten Geschichte, bietet der Film tolle Figuren und einige lustige Momente. Zum Beispiel bekommen wir Frauenschwarm Bradley Cooper mit Lockenwickler zu sehen oder einen Jeremy Renner, desen Frisur man keine 2 Sekunden anschauen kann ohne einen Lachanfall zu bekommen. Natürlich hält sich das in Grenzen. Schließlich ist das Thema sehr ernst und das ganze wirkt so gut wie nie Lächerlich.
    Manche Stellen sind aber auch gewaltig dick aufgetragen. Beispielweiße geht ein großer Dunst nach oben, Scheinwerfer strahlen und plötzlich tauchen heldenhaft DiMaso und Sydney aus dem Rauch heraus mit ihren "groovigen" 70er Jahre Klamotten. Ich musste mir da an die Stirn fassen weil es doch zu viel war.
    Mit dem Paar Bale/Adams hat O. Russell überraschender weiße ein Volltreffer gelandet. Die beiden harmonieren extrem gut und man hat jeder Zeit das Gefühl, sie wären schon ewig zusammen. Amy Adams ist wie immer großartig. Sie ist heis, undurchsichtig und alles was sie an hat, passt perfekt. Leider ging sie mir gegen Ende gewaltig auf die Nerven. Bradley Cooper war ebenfalls gut. Nicht überragend aber gut. Ich habe das Gefühl, er spielt in letzter Zeit nur noch Rollen wo er viel und schnell reden muss und hier und da einen Ausraster bekommt. Jeremy Renner spielt wie immer abgeklärt und einfach cool. Den Mann muss man einfach mögen. Er kann es mit den anderen 4 locker aufnehmen.
    Die Hauptatraktion ist, wie schon in sovielen anderen Filmen auch, Jennifer Lawrence! Ihre Intelligenzbestie ist einfach Kultverdächtig! Jedes mal wenn sie den Mund aufmachte, lachte sich das Kino einen ab! Einfach urkomisch ihr Spiel! Für ihre Darbietung erwarte ich zwar nicht einen Oscar weil ihre Rolle sehr der aus Silver Linings ähnelt aber man kann das Mädchen nicht oft genug loben! Die Nebenrollen sind auch allesamt hervorragend. Besonders gut gefiel mir da Louis C.K. als Coopers FBI Chef- der einfach seine Eisgeschichte zuende erzählen möchte.
    Wie oben schon angedeutet, ist der Look des Filmes, extrem gewöhnungsbedüftig. Die Farben sind bunt und die Muster schrill- und die Ausschnitte noch größer! Anscheinend waren in den 70er Jahren Unterwäsche aus der Mode! Musikalisch gesehen war der Film nett aber da ist jetzt auch nichts besonderes dabei, was mir einen Ohrwurm verpasst hat.
    FAZIT: David O. Russells "American Hustle" fängt sehr gut aber ab einen gewissen Zeitpunkt wird der Streifen zäh wie ein Kaugummi! Man kann der Handlung kaum noch folgen und irgendwie will man das auch nicht weil man sowieso früher oder später durch eine der zahlreichen Eifersuchtskriege rausgerissen wird. Der Stil, der Humor und die Dialoge sind sehr gut. Die Darsteller überzeugen auf sämtlicher Linie.
    Für einen gemütlichen Blu Ray Abend reicht er vollkommen aus aber ihn als Meisterwerk zu betiteln ist leider weithergeholt.
    Max H.
    Max H.

    91 Follower 153 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 13. Februar 2014
    Haben Sie Witz, haben Sie Idee, haben sie Originalität? Ganz egal, sie haben nicht das, was David O. Russell hat. Nach seinen Awardstürmern (im Sinne der Anzahl seiner Nominierungen) „The Fighter“ und „Silver Linings“, bleibt er auch mit „American Hustle“ weiterhin seiner Klasse treu und das, obwohl sein letzter Film erst ein Jahr zurückliegt. Trotzdem zieht er ein schlitzohriges Betrugsfilmchen der absoluten Güteklasse aus dem Ärmel, dass neben grandios aufspielendem Cast und denkwürdigem Drehbuch auch unverkennbar eine echte Marke ist – ein echter David O. Russell eben.
    Kritiker loben ekstatisch, die Zuschauer sind teilweise in ganzen Heerscharen verwirrt. Wer versteht jetzt also den Film? Klar „Silver Linings“ war definitives Wohlfühlkino mit subtil untergründigem Ton der Auflösung dramaturgisch, romantischer Klischees. Und das Publikum feiert. Anderseits tut dem Nachwerk „American Hustle“ der imdb Score von 90 vielleicht auch nicht gut, schließlich wird auch „12 Years a Slave“ bei einem Score über 97 Euphorien senken. Aber da feiern eben die Kritiker. Und was macht man, wenn ein Hype um einen entsteht? Genau, cool bleiben.
    Geradezu mit dem blanken Finger zeigt Russell pedantisch auf den Unperfektionismus seines Filmes. Startet sein Werk mit einem denkwürdig kahlen Christian Bale und geht über in rohe Dialogfeuerwerke, die viel ehrlicher und durchdachter sind, als das fast schon improvisatorisch angehauchte Drehbuch in den meisten Szenen auflösen kann. Ebenso behält Russell sein Gespür für außergewöhnliche Liebesbeziehungen, nur geht er hier viel differenzierter und häufiger ins Detail als jemals zuvor. Wer glaubt hier triviale Szenen zu sehen, irrt extrem, den Russell steht über einfachen Dingen wie blinder Liebe und leidenschaftlichem Vertrauen, das „American Hustle“ ganz deutlich karikiert. Aber genau das macht den Film so unverfälscht und großartig trotz seines ironischerweise diebischen Themas.
    Denn Russell springt gerne hin und her, thematisch, visuell und auch im Ton, mal deutlicher konzentrierter, doch nie ganz bierernst, stets humorvoll aufgelockert hinein bis ins Skurrile und dann auch schonmal regelrecht ausbrechend. In druckaufstauenden Beziehungen und Szenarien werden die Schreie der Figuren beispielsweise als Konventionalitätsbruch und inszenatorischen Klimax benutzt. Als ein ebenso gelungenes Mittel erweist sich der grandiose Soundtrack voller Zeitkolorit und passend variablen Klangmustern inklusive Beiträgen von Led Zepplin, Elton John und sogar den Bee Gees.
    Nun mag man David Russell vieles nennen, er gilt aber vor allem als überragender Inszenierer von Schauspielern, die sich sicherlich um eine Nominierung in seinen Drehbüchern reißen, schließlich werden sie im Gegenzug dann gerne bei Awards nominiert. Das Dreigespann Christian Bale, Bradley Cooper und Amy Adams mimt hier die Protagonisten. Gewitzt spielt Russell bei den Dreien auch immer mit den Off Voice Kommentare, was die Perspektive oft gelungen variiert. Dabei werden Bale und Cooper garnicht unbedingt zu wahren Meisterleistungen angestichelt, die Bewältigung ihrer Aufgaben erscheint so locker und leicht, dass es einen nicht wirklich an einen Oscaranwärter denken lässt. Eine offensichtliche Täuschung, die eher auch die Schauspielkunst der beiden schließen lässt, als Unvermögen zu suggerieren. Augenscheinlich stärker erscheinen da noch die gelungen zerrissen und mysteriös gehaltene Vorstellung einer grandiosen Amy Adams und die grundsympathische Elvis – Frisur – Model Performance von einem nicht abfallenden Jeremy Renner. Und dann wäre da noch eine. Was kann man nicht alles über Jennifer Lawrence sagen. Zu diesem Film aber zumindest dass sie die Academy Auszeichnung, die sie in Amerika alleine wegen ihren Sympathiewerten schon bekommen wird, sogar noch eher verdient hätte als im für sie etwas zu kurz gekommenen „Silver Linings“.
    Desweiteren ist es im Übrigen grandios, wie Russell Nebendarsteller wie Robert De Niro integrieren und in Szene setzen kann, der hier natürlich einen Mafiaboss darstellt. „Ich bin wie ein Geist“, sagt der bei seiner Begrüßung und vor ihm wird ein weißes Tischtuch entfaltet, ehe man in einer nachfolgenden Szene sieht, wie De Niro einen Konkurrenten überraschend umbringt.
    Fazit: David O. Russell’s „American Hustle“ ist eine furiose Gaunergeschichte, augenzwinkernd präsentiert und überaus intelligent in Szene gesetzt. Trotz der Perfektion zur Unperfektion ist Russell’s neuster Streich keine klare fünf, dafür fehlt ihm hier und da die deutliche Straffung und offensichtliche Konsequenz. Nun ist das aber die Natur der Sache bei David O. Russell, das ist ein markantes Mittel, das seine Werke auszeichnet. Somit sollte er das verschmerzen, wenn er auch weiterhin Werke von dieser meisterlichen Qualität abliefert.
    Bruce Willis
    Bruce Willis

    10 Follower 39 Kritiken User folgen

    0,5
    Veröffentlicht am 20. Februar 2014
    Meine Fresse nee; ist dieser Film schlecht!!!
    Der Film ist sooooooo langweilig - und dabei auch noch überflüssig kompliziert...
    also, da vergeht einem jede Lust am Zuschauen. Allen anderen im Kino ging es ähnlich.
    Freunde / Arbeitskollegen / Bekannte habe ich vor dem Film gewarnt und etwas von dem Film erzählt.
    Immer das Gleiche: Zuerst ein ertstaunters "Was, der hat doch so gute Kritiken..." ***
    Da kommt auch schon ein Anderer, der den Film auch gesehen hat und bestätigt die katastrophale Bewertung des Films. Ich habe ausschließlich Leute getroffen (+ Alle, die im Kino waren), die den Film super schlecht und langweilig fanden. Baaah
    ***(So ja auch die Kritik hier bei Filmstarts: 5 Sterne !???????!!!!???????? - ja sagt mal... Mann Mann Mann - na gut, die Kritiken der "User" sprechen da eindeutig eine andere Sprache - was denkt (!?) sich die Filmstarts Redaktion bloß manchmal...
    Dieser Film ist richtig Kacke!
    Ich ärgere mich noch 2 Tage später, dass die 138 (!!! - aaaaah) Minuten einfach weg sind (na ja nicht ganz - ich bin zwischendurch aus purer Langeweile und Verzweiflung mal auf die Toilette gegangen, auf dem Weg lag eine Zeitung, die habe ich erstmal durchgelesen, (das war mit Abstand das Beste am Kinobesuch!!! bevor ich zurück in den Kinosaal bin...
    Kino:
    Anonymer User
    1,5
    Veröffentlicht am 14. Februar 2014
    Was für eine Enttäuschung! Ich kann mich nicht erinnern jemals so genervt von einem Film während der Vorstellung gewesen zu sein. Die Story kommt sowas von nicht in den Gang, ist weder besonders interessant noch fesselnd. Das reißen die sehr guten Darsteller dann auch nicht mehr raus. Hätte man sich mehr auf den eigentlich Plot als auf die Liebesdreiecksgeschichte konzentriert wären die völlig unpassenden und bremsenden Szenen zwischendurch nicht vorhanden und der Film hätte wenigstens einen roten Faden. Die Zusammenhänge fehlen einfach oft. Wieso zum Beispiel spoiler: (Achtung unbedeutender Spoiler) muss eine Szene in der 3 Minuten über eine kaputte Mikrowelle und deren angeblich schädliche Wirkung auf die Nahrung sein?
    Ich habe das Gefühl hier wurde eine mittelmäßige Story mit 4 unglaublich speziellen und abgründigen Charakteren geschaffen, damit David O. Russell seine Lieblingsschauspieler auffahren lassen kann und ihnen allesamt nen Oscar beschert. Schade...
    Kino:
    Anonymer User
    2,5
    Veröffentlicht am 13. September 2018
    Wow, dass nenne ich mal einen überhypten Film. Mir hat er überhaupt nicht gefallen, ich fand ihn todeslangweilig und die darstellerischen Leistungen echt nicht gut. Ständig habe ich Bale mit vollem Bauch oder Cooper mit Locken vor mir gesehen, ihre Rollen habe ich ihnen nicht abgenommen.
    Die Geschichte des Films ist sehr lahm erzählt und im Allgemeinen setzt der Film viel zu sehr auf seine Schauwerte. Der Look der 70er ist zwar gut getroffen, aber die ganzen Frisuren, Kleider etc. waren mir einfach irgendwann zu viel.
    Einziger Lichtblick für mich: Die wunderbare Jennifer Lawrence, der ich als einzigste ihre Rolle abgenommen habe.
    Das nun ausgerechnet dieser Film als einziger für die Großen Fünf Oscar's nominiert ist, kann ich da dann natülich auch nicht nachvollziehen.

    Fazit: Habe den Film vor einer Woche gesehen und schon die Hälfte des passierten vergessen. Verstehe den Hype um diesen Film absolut nicht. Viel zu lahm inszeniert und nur auf Schauwerte setzend, ist das in meinen Augen bestenfalls ein solider Film.
    Kino:
    Anonymer User
    0,5
    Veröffentlicht am 13. Februar 2014
    Wenn man weniger als 0 Sterne geben könnte würde ich das tun. Ich war in der Sneak Preview von American Hustle und ich muss sagen das ist einer der schlechtesten Filme die ich je gesehen habe. Und ich bin keineswegs ein wählerischer Filmeschauer.
    Der Film beginnt langweilig und man hofft, dass das nur der Anfang ist und im laufe der Zeit noch etwas Spannendes passiert. Dann berichtet er wie er es geschafft hat ein Gauner zu werden, was natürlich immernoch langweilig war und als ich dann nach einer dreiviertel Stunde gemerkt habe, dass nichts mehr Spannendes kommt, habe ich das Kino verlassen. Was dann auch noch weitere Kinobesucher getan haben.
    Man durchschaut direkt was noch passiert im laufe des Films. Es gibt keine interessanten Wendungen oder Geschehnisse.
    Ich frage mich ernsthaft wie man den Film für 10 Oscars nominieren kann, egal wie viele berühmten Schauspieler da mitmachen. Daran merkt man doch, dass die Jury welche die Oscars verleiht, auf jeden Fall beeinflusst wird.
    Wenn 5 Sterne die beste Bewertung ist, würde ich American Hustle mit - 6 Sternen bewerten.
    Langweilig, uninteressant und sinnlos.
    Janos V.
    Janos V.

    53 Follower 128 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 13. Februar 2014
    Wenn eine Sache zu groß wird, geht sie schief: Das ist eine der Lebensweisheiten, die Irving Rosenfeld seiner Partnerin Sydney und den Zuschauern in „American Hustle“ vermitteln will. Natürlich wird die „Sache“ für Rosenfeld dennoch zu groß und gerät komplett außer Kontrolle. Regisseur David O. Russell allerdings befolgt den Ratschlag, hält seinen Film in allen Bereichen schön übersichtlich und spekuliert nicht auf den großen Wurf, sondern liefert stattdessen einfach nur 138 Minuten intelligente Kinounterhaltung vom Allerfeinsten.

    Es ist beeindruckend, wie kompromisslos Russell sein Werk von sämtlichem übertriebenen Anspruch befreit und nie den Eindruck erweckt, dass es ihm um mehr geht als um das Schicksal seiner kunterbunten Protagonistentruppe. Natürlich hat der Regisseur von „The Fighter“ und „Silver Linings“ trotzdem eine Menge zu sagen, und so wird “American Hustle” zu einer ehrlichen Liebeserklärung an die Kunst, das Kino und die Schwindelei. Doch die Botschaft ist hintersinnig und unaufdringlich, sodass jeder, der daran nicht interessiert ist, es auch einfach ignorieren und dennoch richtig viel Spaß haben kann.

    Das klappt, weil der Tonfall von „American Hustle“ in jeder einzelnen Sekunde stimmt bis ins kleinste Detail. Herausragende Lacher findet man selten, dafür schmunzelt man quasi durchgängig über die gesamte Laufzeit. Die Dialoge sind scharf geschliffen und die Spannung angemessen hoch. Es gibt keine Durchhänger, keine Längen, das Timing sitzt in jeder Szene auf den Punkt perfekt. Der Vergleich mit dem ohne jedes Augenmaß oder Fingerspitzengefühl auf drei Stunden ausgewalzten „The Wolf of Wall Street“ drängt sich geradezu auf: „American Hustle“ ist genau so lang, genau so humorvoll und genau so tiefsinnig, wie er sein sollte, nicht mehr und nicht weniger.

    Sich nicht zu viel vorzunehmen, dafür aber alle seine Stärken voll ausspielen zu können: Das ist das Konzept von David O. Russell, und es geht zu 100 Prozent auf. Russells Inszenierung ist das, was ein US-Kritiker als flawless bezeichnen würde; elegant, makellos und über jeden Zweifel erhaben. Dabei wirkt „American Hustle“ jedoch nie glattgebügelt, sondern betont seine Ecken und Kanten geradezu. Wenn man darüber nachdenkt, hat der Film sogar genau so viele Macken wie seine allesamt mehr oder weniger durchgedrehten Charaktere, deren Beziehungen untereinander sich teilweise so schnell und abrupt verändern, dass man als Zuschauer ziemlich auf Zack sein muss, wenn man nicht abgehängt werden will.

    Christian Bales größte Leistung als Irving Rosenfeld ist es, die Zuschauer mit jemandem mitfiebern zu lassen, die gnadenlos unsympathisch ist, kein attraktives Äußeres vorweisen kann und jede Person in seiner Reichweite zu manipulieren versucht. Bale schafft das, indem er mit den Schwächen seiner Figur nie hinterm Berg hält, sondern jederzeit glaubwürdig und lebensecht wirkt. Auch wenn er zwischendrin kurz aus dem Fokus der Erzählung verschwindet, ist Rosenfeld das Herzstück des Films – und Christian Bale bei der kommenden Oscarverleihung ein ernsthafter Konkurrent für Chiwetel Ejiofor, der die Auszeichnung als bester Hauptdarsteller eigentlich schon in der Tasche hatte.

    Aber wenn man es genau nimmt, eigentlich könnte man die Oscars auch einfach unter der Besetzung von „American Hustle“ auslosen, und fertig. Neben Bale sind auch noch Amy Adams, Bradley Cooper und Jennifer Lawrence nominiert, und mit keinem von ihnen läge die Academy falsch. Zählt man noch Jeremy Renner, Louis C.K., Michael Peña und den im Abspann nicht einmal erwähnten Robert De Niro dazu, dann ergibt das schlicht und einfach den fantastischsten Cast seit, tja, vielleicht sogar seit immer. Und jeder einzelne auf dieser Liste liefert eine Leistung ab, die allein schon das Eintrittsgeld wert wäre. “Spiel deine Rolle”, sagte Bale schon im Trailer zu Adams. Die Antwort: “Spiel du deine”. Selbstironie in Perfektion.

    FAZIT:
    „12 Years a Slave“ und „Gravity“ mögen ambitionierter und visionärer sein und deshalb im Rennen um den Oscar für den besten Film die Nase vorn haben, doch „American Hustle“ ist in jeder Hinsicht ein schlichter Hochgenuss für Kinoliebhaber.
    Ziemlich beste Filmkritiken
    Ziemlich beste Filmkritiken

    20 Follower 78 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 25. Januar 2014
    Das Staraufgebot im neuen Film von dem von mir ernannten Kult-Regisseur David O. Russell ist riesengroß. Christian Bale, Bradley Cooper, Amy Adams, Jennifer Lawrence und Jeremy Renner sind nur ein paar der bekannten Gesichter. Was also soll man von dem Film anderes erwarten als ein Meisterwerk? Ihr seht schon, meine Erwartungen waren nicht zuletzt auf Grund der Anwesenheit von oben Genannten unermesslich hoch. Aber zudem auch, weil der Trailer und der Inhalt schon alles versprochen haben, was ich mir so von einem guten Film erhoffe . Gute Dialoge, spannende Story, Schauspieler, die was taugen und natürlich ein paar schöne Frauen. :

    Die komplette Kritik gibt es auf:
    Alek K.
    Alek K.

    18 Follower 43 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 14. Juli 2014
    Regisseur David O. Russell hat mit seinem neuesten Werk ''American Hustle'' wieder einmal einen tollen Film hingelegt. Dieser übertriff ''Silver Linings'' zwar nicht ganz und ist auch weniger emotional, dafür haben wir hier grandiose Darsteller, einen tollen 70er Jahre Look und Soundtrack, und eine Tolle Geschichte welche zum Teil wahr ist.
    Im Mittelteil hat der Film zwar einige Längen und wird leider auch etwas langweilig. So langweilig dass ich lieber nur 4 Sterne gegeben hätte. Doch das Ende und einige Tolle Momente haben dann doch noch ganz schön was rausgeholt. Die Darsteller geben alle ihr Bestes, Bradley Cooper und Jennifer Lawrence gefielen mir hier am besten. Viel zu lachen gibt es natürlich auch.

    Fazit: Ein Film welcher mit einer guten Story und guten Darstellern überzeugt und nur kleine Schwächen hat.

    Edit: Als ich mir den Film nochmal auf Blu-Ray angesehen habe kam er mir deutlich besser vor als ich ihn in Erinnerung hatte, weshalb ich jetzt doch auf die 5 Sterne Wertung umsteige.
    Kino:
    Anonymer User
    0,5
    Veröffentlicht am 16. Februar 2014
    Schaut den bloß nicht... War grad im Kino. Ich werde dort mein Geld zurückfordern. Was einem da vorgesetzt wird, ist eine absolute Frechheit. Und das ging wohl nicht nur mir so. Nur fassungslose Gesicherter, Leute die neben mir eingeschlafen sind. Ich war nach ca. 1 Stunde fest entschlossen zu gehen.
    Die Story ist so dünn, wie der Stuhlgang nach einem Besuch im billigen Chinarestaurant...
    Das Ende kann jeder, der mehr als eine Gehinzelle besitzt nach 20 Minuten erkennen.
    Die Schauspielerische Leistung war grandios... wie die eines drittklässlers bei der Schultheateraufführung.
    Wie der Film Oscar-nominiert werden konnte und warum der Kritiker hier so schwärmt ist mir nicht verständlich...
    Man verliert durch den Film Lebenszeit, die man nicht zurück bekommt. Auch der 10 minuten Robert De Niro Auftritt kann nicht entschädigen. Und der extra fett gewordene Bale ist ein Witz.
    Die Darstellerinen zu casten ist schon mutig, wenn man versucht, die eine wie einen Frauenschwarm und eine Verführerin darzustellen. Vor allem wenn sie so widerlich aussieht, dass man lieber mit einem Walroß sex haben will.
    Wie gesagt, ich finde es eine Frechheit, was einem da vorgesetzt wird. Schade um jeden Euro...

    Und zur guten Unterhaltung: Man konnte genau einmal lachen, der Rest war nur für 2 Leute im Kino lustig, wobei selbst die maximal auf 4 Lacher kamen.

    Schlechtester Film meines Lebens, sorry, da hätte ich mir lieber Robo Cop anschauen sollen...
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