KILL THE BOSS 2, OT: Kill the Boss 2, Laufzeit: 108 Minuten, FSK: ab 12 Jahren freigegeben
Bevor ich ins Kino gegangen bin, um mir den Film anzusehen hatte ich irgendwie ein mulmiges Gefühl wegen der Story. Ich dachte mir, kann der Film nach dem richtig witzigen Vorgänger nochmal eine neue, überraschende Geschichte erzählen? Ja, er kann. Aber zuerst zur Story des Films:
keine Spoiler, schon aus den Trailern bekannt
In „Kill The Boss 2“ von Sean Anders geht es wie im Vorgänger um die 3 Chaoten-Freunde Nick, Kurt und Dale (Jason Bateman, Jason Sudeikis, nervig: Charlie Day), welche nun endlich (mehr oder weniger) ihre Bosse losgeworden sind. Um jetzt auch mal ein richtiger „Boss“ zu sein, gründen sie ihre eigene Firma. Sie haben auch schon ein erstes Produkt, den ShowerBuddy veröffentlicht. Nach einer Präsentation im TV haben sie schnell einen ersten Investor (leider schwach: Christoph Waltz, Django Unchained, Inglourious Basterds) gefunden, der gleich eine sehr hohe Stückzahl bestellt hat. Nach der Produktion des ShowerBuddys hat er aber den Kaufvertrag storniert. Deshalb ist die Firma der Dreien jetzt Pleite. Um es ihm heimzuzahlen, entführen sie seinen Sohn Rex (genial: Chris Pine) um als Lösegeld für ihn, wieder ihre Schulden abzahlen zu können.
Kritik:
Die wichtigsten Darsteller des Films:
Jason Bateman (Nick): spielt seine Rolle eigentlich wie in Teil eins, recht gelassen und trocken. Vor allem in einigen Szenen solo spielt er meiner Meinung nach so richtig auf, man kriegt sich kaum vor Lachen
Jason Sudeikis (Kurt): hat ein paar witzige, etwas zu wenige Szenen, die aber leider nicht besonders im Gedächtnis bleiben. Schade, da er auch (siehe: Wir sind die Millers, 2013) echt witzig kann.
Charlie Day (Dale): diese Figur ist echt überflüssig. Ohne ihn, nichts gegen Day, aber ohne Dale, der dauernd und einfach kunterbunt durchplappert oder -schreit, nervt einfach nur, sorry.
Chris Pine (Rex Hanson): Chris Pine ist wirklich eine Idealbesetzung für den Filmsohn von Christoph Waltz. Er spielt so überdreht komisch, ungewohnt „gut“, da er in seinen letzten Filmen (Jack Ryan, Das gibt Ärger) trotz Hauptrollen eher seicht agierte. Alleine er sollte ein Grund sein, sich Kill the Boss 2 im Kino anzuschauen.
Christoph Waltz (Burt Hanson): er spielt den zwielichtigen Käufer/Nichtkäufer des ShowerBuddys. Als ich die News über die Besetzung von Waltz gelesen habe, war ich richtig begeistert. Er als ein gemeinen Investor ist die Idealbesetzung für „Kill The Boss 2“. Aber im Kino war ich dann so richtig enttäuscht. Er hat nur eine Hand voll Szenen, und die auch leider nicht besonders gut sind. Sein immenses Talent wurde (vonseiten des Drehbuchs) extrem vergeudet, da wäre viel viel mehr drin gewesen. Schade!
Jennifer Aniston (Dr. Julia Harris), Jamie Foxx (Dean (Motherf****) Jones), Kevin Spacey (Dave Harken):
Jennifer Aniston spielt zum Glück wieder die sexsüchtige Zahnärztin (und ehemalige Vorgesetzte von Dale) . Sie tut dem Film gut, ihr gehören mit Abstand die besten Szenen des Films, näheres im Kino :).
Jamie Foxx ist wieder Moth... Jones. Dieses Mal aber leider sehr unlustig und überflüssig. Er hat nicht mal eine Hand voll Szenen, schade. Aber der Oberhammer ist ja Kevin Spacey: Ich weiß beim besten Willen nicht, warum er nochmals gecastet wurde. Wahrscheinlich nur, um möglichst viele Leute wegen der illustren Besetzung ins Kino zu locken. Er beleidigt die Bosse in 2-3 kurzen Szenem mit einigen F-Wörtern.
Das waren die wichtigsten Darsteller des Films, das Talent einiger prominenter Gesichter wurde unglücklicherweise durch das Drehbuch völlig übergangen. Da wäre, wie schon gesagt, viel, viel mehr drin gewesen.
Film:
Die Story ist zum Glück neu erzählt und nicht nochmal aus Teil 1 aufgekocht worden. Diese ist recht cool und über weite Strecken recht temporeich erzählt. Die Gags sind mal mehr oder weniger gelungen, aber wer auf den Humor (eher dem Teenager-Alter zuzuordnen) steht, wird an dem Film ganz klar seine Freude haben. 2014 habe ich auch einige Komödien gesehen, trotzdem sticht „Kill The Boss 2“ insgesamt positiv heraus.
Mein persönliches Fazit: Wer auf den Humor steht und den ersten Teil möchte, macht mit dem zweiten Teil wenig falsch. Nur, dass die prominenten Nebenfiguren fast komplett vernachlässigt wurden, wertet den Film z.T. gravierend ab. Schade. 3,5/5