Ohne genauer auf die Handlung einzugehen, um spoilern zu vermeiden fange ich direkt mal mit meinen Erwartungen an.
Sich diesen Film anzuschauen war eine absolut spontane Sache. Ein in den USA super erfolgreicher Film, der auch in Deutschland ein paar Kinozeiten bekam. Der Trailer sah ordentlich aus und das genau das Richtige für eine 23 Uhr Horrorvorstellung zu sein. Dass im Trailer jedoch mit den Produzenten von Paranormal Acivity geworben wurde, machte mich etwas skeptisch (s. Kritik). Meine Skepsis wurde leider voll und ganz bestätigt, denn am Ende kam ein Film ohne Besonderheiten und Wiedererkennungswert bei raus. Die gesamte Machart des Films reiht sich einfach nur in die Trendwelle des derzeit umgehenden Psyscho-Horrors ein. Da wäre einmal die 86te Paranormal Activity Version und Insidious. Ersterer Film wurde bisher immer von Jason Blum produziert, der auch in Sinister seine ganz eigene Marke hineinbringt. Zweiter Film und dessen Durchführung wurde von Brian Kavanaugh-Jones überwacht, der auch hier den Line Producer macht. Und wer Insidious kennt, wird in Sinister nichts Neues finden. Die Handlung ist einfach gestrickt und läuft auf eine ominöse und übersinnliche Gottheit hinaus. Die Figur bleibt bis zum Ende im Verborgenen und lediglich das Gesicht wird zum Teil gezeigt. Das verleiht dem Film unheimliche Spannung und hält diesen Abstand zur „Andernwelt“. Worauf es am Ende hinauslaufen wird, weiß der Zuschauer schon nach wenigen Minuten, doch ob es ein Happy End gibt, bleibt offen und dafür einen Daumen hoch.
Bei der Besetzung ist von allem etwas dabei und man weiß nicht so recht, was man davon halten soll. Ethan Hawk, der noch nie eine solche Rolle gespielt hat, macht seine Sache echt solide, obwohl er in manchen Szenen sehr gefühlslos und steif agiert. Juliet Rylance spielt die jammernde Ehefrau und hat mit Sinister ihre erste große aber nicht besonders schwere Rolle. Das war es auch schon mehr oder weniger, denn der Vorteil von solchen Schockern, ist immer der kleine und billige Cast.
Zu den Effekten: Was wäre solch ein Trendfilm ohne seine Effekte? Nichts, daher hat sich die Ton-Designerin Dana A. Davis etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Bei Einblendung der brutalen Vergehen der Mörder, werden die Szenen mit solch Grellen und teilweise grotesken Stücken unterlegt, dass alles noch brutaler wirkt. Die musikalische Untermalung ist einfach grandios.
Die visuellen Effekte sind okay, aber nichts Besonderes. Wenn man keine gewöhnlichen Schockmomente einfließen kann, macht man es eben mit der kurz eingeblendeten, hässlichen Fratze und packt noch etwas „Krawumms“ dazu. Ob die Fratze in Wirklichkeit da ist oder nicht, spielt keine Rolle, Hauptsache sie wird kurz eingeblendet und erschreckt den Zuschauer. Hat auch funktioniert, doch ist eindeutig zu billig.
Fazit: Ein durchwachsener Schinken, der nichts Neues bringt, das Alte aber auch nicht schlechter macht.