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kleiner luk
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3,5
Veröffentlicht am 17. Februar 2017
Guy Maddin ist der Meister des Unkonventionellen und das auf allen Ebenen der Filmkunst. In vielen seiner anderen Werke spielt er ungeheuer mit dem Editing und kreiert eine nicht zu verachtende Herausforderung für die Auffassungsgabe und eine Belastungsprobe für das Auge. Auch schwärmt er offensichtlich für das alte Stummfilmkino und blendet gerne Zwischentitel ein, mal exzessiver, mal weniger exzessiv. Diese Spielereien hat er in "Keyhole" zurückgefahren. Das Bild ist ruhiger, auch wenn er sich so manche wilde Schnittspielereien dann doch nicht verkneifen kann. Was diesen Film so speziell macht, ist sein Plot. Man fällt in eine grotesk anmutende Geschichte und wird in den ersten etlichen Minuten damit betraut, herauszufinden, was eigentlich vor sich geht. Schwierig. Es wird bis zum Schluss nicht ganz klar, was man nun gesehen hat, doch das ist nicht weiter tragisch, denn: Maddin versteht es den Betrachter komplett über das Gefühl zu fesseln, beinahe zu hypnotisieren. Nicht unbedingt einzelne Handlungselemente bleiben hängen, sondern viel mehr eine Grundregung im Inneren, eine bestimmte Stimmung, die jeder für sich selbst finden muss.