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Csöpi
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3,5
Veröffentlicht am 1. Mai 2017
Es dauert eine Weile bis der Film in Fahrt kommt, aber dann erweist er sich als vergnügliche Geschichtserzählung, die von den beiden glänzenden Hauptdarstellern getragen wird
"Elvis & Nixon" von Liza Johnson ist ein wunderbarer kleiner Film, der sowohl die Entertainer-Legende Elvis Presley als auch den Unsympathen vom Dienst Richard Nixon von einer überraschenden Seite zeigt. Michael Shannon und Kevin Spacey spielen ihre Figuren mit einer Freude, die ansteckend ist, und schaffen es, den skurrilen Charakteren etwas Liebenswertes und Menschliches zu verleihen. Außerdem harmonieren die beiden prächtig miteinander und man wird in diesem Film Zeuge wirklich hervorragender Schauspielkunst.
Elvis Presley wirkt einerseits weltfremd und abgehoben, andererseits aber auch rührend kindlich in seinem unbedingten Willen, seinem Land zu helfen. Er erinnert ein wenig an Til Schweiger, der der deutschen Bundeswehr tonnenweise Nutella ins Krisengebiet liefern lässt. Und Richard Nixon wird bei seiner Begegnung mit dem Künstler, den er vorher genervt so schnell wie möglich abwimmeln wollte, plötzlich zu einem umgänglichen, neugierigen und vergnügten Menschen. Wer hätte gedacht, dass diese beiden Persönlichkeiten Gemeinsamkeiten haben könnten?
Fazit: Lohnt sich! Also nicht nur die großen Blockbuster wie "Star Wars: Rogue One" schauen, sondern ruhig auch mal den leisen, zurückhaltenden Filmjuwelen eine Chance geben.
Hier darf man wohl anzweifeln daß der Film historisch akkurat ist: es mag ein Treffen zwischen Elvis Presley und Richard Nixon gegeben haben, doch dieser Film ist weniger eine exakte NAcherzählung der Begegnung denn eine launige Komödie die einfach fantasiert was wohl hätte sein können. So treffen ein sturkopf und ein lässiger Kerl mit leichtem Sprung in der Schüssel aufeinander und wo auch immer es geht lotet der Film dabei dieSituationskomik aus. Ebenso scheint mir Michael Shannon als Elvis wengier bemüht Elvis so darzustellen wie er war sondern treibt ein genüßliches Spiel mit totalem Overacting, ebenso dürfte Kevin Spacey seine Nixon Rolle eher als Parodie auf seinen Präsidentenpart in "House of Cards" auffassen. Den Zuschauer stört das nicht, begeistert aber auch nicht restlos: der film ist kurz, kurzweilig und sympathisch, liefert aber hier und da aus dem Nichts ernste Zwischentöne (etwa wenn Elvis zwischendurch nervlich zusammensackt) und wirkt dadurch nicht sondernlich strigent. Vielleicht bin ich aber auch nur vorbelastet weil im Vorspann steht daß der Film von amazon produziert wurde und ich durchgehend das Gefühl hatte eine VoD Produktion zu schauen. Als solche geht der Film restlos klar.
Fazit: KLeiner und lustiger Film der Spaß macht, aber dessen historische Genauigkeit nicht allzu hoch liegen dürfte.