Die hilfreichsten KritikenNeueste KritikenUser mit den meisten KritikenUser mit den meisten Followern
Filtern nach:
Alle
Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 24. Juni 2022
Es beginnt mit einem dramatischen Paukenschlag: der Lateinlehrer Gregorius (Jeremy Irons) hält eine junge Portugiesin davon ab, Selbstmord zu begehen, als sie von einer Brücke in Bern springen will. Er ist geschieden, seine Ex fand ihn langweilig… Als ihm der Roman ‘Ein Goldschmied der Worte‘ und eine Fahrkarte in die portugiesische Hauptstadt in die Hände fallen, ist sein Interesse geweckt. Gregorius begibt sich auf die Suche nach dem Autor Amadeu de Prado (Jack Huston). Dessen Schwester Adriana (Charlotte Rampling) vergeht vor Glück in der brüderlichen Heldenverehrung und deutet Gregorius gegenüber an, dass Amadeu noch lebt, während die Magd Clothilde von seinem Tod vor vielen Jahrzehnten spricht. Eine neue Seite wird aufgeschlagen, wenn wir von der Nelken-Revolution gegen Salazar erfahren, an der Amadeu auch beteiligt war. Die Augenärztin Mariana (Marina Gedeck) verpasst Gregorius eine neue Brille und verweist ihn an ihren Onkel Joao (Tom Courtenay). Dem Pianisten wurden beide Hände gebrochen, auch ein Opfer des ‘Schlächters von Lissabon‘. Der Lateinlehrer taucht immer tiefer in die persönliche Biographie des Autors ein, begegnet seinem Klassenkameraden Jorge (August Diehl) und dessen Freundin Estefania (Melanie Laurent). Eine kurze Romanze bahnt sich an. Die Revolutionswirren treiben Amadeu in die Arme Estefanias. Dieser hatte dem ‘Schlächter von Lissabon‘ zuvor das Leben gerettet und nun sitzt er zwischen allen Stühlen. Ein Kreis schließt sich und ein weiterer tut sich auf, als sich die junge Portugiesin Catarina (Sarah Spale) mit dem verhinderten Sprung von der Brücke als Nichte des Schlächters erweist. Ganz nebenbei kommen sich Mariana und Gregorius immer etwas näher. Leider verwässert der Wechsel der Erzählebenen, in denen die Figuren von unterschiedlichen Promis dargestellt werden (z.B. Lena Olin, Bruno Ganz, August Diehl) den entspannten Genuss des Films etwas. Und der Schluss? Mariana bringt Gregorius zum Bahnhof. Bevor es zum Abschied kommt, sagt sie zu ihm ‘Ich finde sie übrigens keineswegs langweilig.‘ Ist das eine Aufforderung? Er zögert…noch. Man beachte den Titel!
Trotz einiger Längen ein sehr schönes Stück Film, sehr poesievoll welches zum Nachdenken über einige Dinge im Leben anregt. Schauspielerisch wechselhaft-bewölkt, Jeremy Irons allerdings ist fantastisch
Ein wunderschöner Film erzählt aus einer düsteren Zeit und endet sogar mit einem Happy End! Großartige Schauspieler, die in Ihrem nuancierten, teilweisen minimalistischem Mienen- und Bewegungsspiel eine große Zeitspanne, Vor- und Rückblenden ein kleine Geschichte innerhalb der Weltgeschichte greifbar und erlebbar und mitfühlbar machen. Ich kenne das Buch nicht, aber der Film schafft es auf eine langsame, soghafte Art mich für diese Geschichte und deren Schicksale zu interessieren! Aus der Perspektive des ruhigen, reifen, älteren Raimund erfahren wir wie zufällig spannende Erlebnisse einiger Personen innerhalb der teilweise grausamen portugisischen Geschichte! Ein dunkles Kapitel Portugals ist somit mir unwissendem 1971 geborenem bekannt geworden! Ein Film dem man Zeit geben sollte! Bis sich alle Puzzleteile zusammengesetzt haben dauert es seine Zeit, aber es lohnt sich!
Eine interessant erzählte Geschichte in schöner Umgebung. Die Schauspieler sind gut besetzt, man nimmt ihnen die Rollen ab. Allen voran den etwas trottelig-neugierigen Hauptdarsteller.
Es gibt einige Zeitsprünge, jedoch sind diese gut eingegliedert in die Handlung und verwirren nicht. Sie erhellen das Wissen des Zuschauers um die Hintergründe Stück für Stück.
Sehr gute Unterhaltung, ohne große Spannungsspitzen aber auch ohne zu langweilen.