Die Schauspieler:
Hauptdarsteller Mark Wahlberg kehrt wieder in seine Rolle des Autobot Freunds Cade Yeager zurück und kann sich etwas besser als in Teil 4 integrieren, wobei er nach wie vor falsch besetzt wirkt. Wahlberg muss richtig eingesetzt sein um seine Stärken auszuspielen und dies ist in der „Transformers“ Reihe nach wie vor nicht der Fall. Die weibliche Hauptrolle Laura Haddock entpuppt sich in ihrer Rolle der Viviane Wembley als mimischer Rohrkrepierer. Sogar noch Megan Fox, die bekanntlich nur wegen ihrer optischen Qualitäten die First Lady der ersten beiden Filme war, versprühte noch mehr Charisma als Haddock. Ein Urgestein des Franchise, Josh Duhamel in der Rolle des Colonel William Lennox, ist einer der Charaktere die, zumindest etwas, die humanoide Action noch glaubhaft am Leben erhalten. Ein witziger Einfall war, Stanley Tucci, den Darsteller des schon im vierten Teil vorkommenden Joshua Joyce, auch die Rolle des Zauberers Merlin spielen zu lassen. Hat zwar keinen langen, aber zumindest unterhaltsamen Einsatz. Isabela Moner spielt die Izabella, eine neue Freundin von Cade Yeager. Diese wird aber, ob ihrer eigentlich ganz souveränen Leistung, zum wenig sichtbaren Sidekick abkommandiert und fällt über große Strecken überhaupt aus der Handlung. Aus mimischer Sicht, ist es wieder einmal Anthony Hopkins, der zumindest einen Hauch von professioneller Arbeit in den Streifen bringt. Zwar kann Hopkins natürlich, aufgrund eines schlecht gestalteten Drehbuchs, auch nicht alles richten, bleibt aber ganz sicher der darstellerisch qualitativste Faktor im Ensemble.
Der Film:
Für jeden der geglaubt hat, es geht nicht noch größer und er habe schon alles gesehen, kann sich in „Transformers – The Last Knight“ eines besseren belehren lassen. Die Kinobesucher die zum harten Kern der Fans gehören, das Hauptaugenmerk auf besagten „größer und lauter“-Qualitäten richten und sich von Teil 4 unterhalten gefühlt haben, sollten auch am fünften Teil der Reihe ihren Spaß finden. Regisseur Michael Bay fährt hier wieder alles an Special Effects auf, was sich in seiner Trickkiste befindet und schafft einen mit IMAX Kameras gedrehten und auf IMAX Kinos zugeschnittenen Sci Fi Blockbuster mit optisch und tontechnisch guten Schau-und Hörwerten. Leider ist dies aber auch schon alles mit dem man jemandem diesen Film noch schmackhaft machen kann. Hauptaugenmerk lag beim Produktionsteam offensichtlich wieder auf der materialverheizenden Effekteschlacht. Dass es für einen guten Blockbuster aber, zumindest ansatzweise, ein brauchbares Drehbuch mit schlüssiger Handlung benötigt, wurde völlig ignoriert. Der Beginn mit der Erzählung rund um Artus und seine Tafelrunde welche man schon aus den Trailern kannte, ist noch ganz cool und eigentlich auch noch das beste an der Geschichte, denn darin wäre das größte Potential versteckt gewesen. Anstatt mit portionierten Schlucken eine gut gesponnene Handlung um diese Idee zu entwickeln, fahren die Autoren Art Marcum, Matt Holloway und Ken Nolan hier eine verwirrende Aneinanderreihung von Ideen auf, die den Eindruck entstehen lassen, es habe jeder sein eigenes Drehbuch entworfen und es erst 1 Tag vor Abgabetermin zu einem ganzen vereint. Herausgekommen sind 150 mit schlechten Dialogen (die schon in Teil 4 eine der größten Schwäche waren) beladene Minuten, die bis auf kleine Lichtblicke, welche meist mit Anthony Hopkins in Verbindung stehen, an Stupidität nicht mehr zu unterbieten sind. Als hätten sich die Herren gefragt, was können wir noch reinpacken…machen wir….was noch, was noch, was noch? Hat`s alles in den Film geschafft und wenn sich der Ablauf so dermaßen verfranzt, dass es keinen Ausweg zu geben scheint, wird eine billige Erklärung gefunden um dann munter weiter zu dümpeln. Wer sich schon wie ich gefragt hat, warum schon seit der ersten Fortsetzung Roboter auftauchen die so dermaßen humanisiert sind um sogar mechanische Barthaare zu tragen, wird hier noch eines draufgeboten bekommen, wenn die Haare der Schöpferin von Cybertron anmuten als wäre hier Davy Jones am Werk. Von der noch ganz ordentlichen Handlung des ersten Teils hat sich „Transformers 5“ schon sehr weit entfernt um nicht zu sagen, diese wurde völlig zunichte gemacht, da es vor lauter Logik und Anschlussfehlern kaum mehr möglich ist, irgendeine schlüssige Verknüpfung herzustellen. Insgesamt kommt das Gefühl auf, man befände sich in einer Kooperationswelt zwischen „Transformers“, „Star Wars“ (offensichtliche Anleihen), „Independence Day - Wiederkehr“ und dem „Vermächtnis der Tempelritter“. Ähnlich wie im zuvor genannten „Independence Day“ fällt hier auch der, nicht visualisierte, jedoch ganz sicher vorhandene hohe Bodycount auf. Im bekannten US-patriotischen Stil von Michael Bay wird ein sauberer Krieg suggeriert, der zwar jede Menge Opfer unter den Bösen fordert, aber durch amerikanische Heldentaten die (zumindest sichtbaren) zivilen Opfer auf ein Minimum beschränkt – soll ja auch FSK 12 bleiben. Es darf „gespannt“ gewartet werden, ob sich die Geschichte der gesamten Menschheit im sechsten Teil ein weiteres Mal kurios verändert und welches uralte Artefakt noch aus dem Hut gezaubert werden könnte, oder ob sich das Franchise nun doch endgültig aus den Kinosälen „transformiert“.
Fazit:
Bild und tontechnisch wieder einwandfreie aber seelenlose und nur für harte Fans taugliche Effekteschlacht ala Michael Bay, die sich zwar in Qualität und CGI Overkill im Vergleich zum schwachen vierten Teil gebessert hat, sich aber immer noch mit den gleichen platten Sprüchen, nicht zündenden Gags und einem vollkommen absurden Drehbuch selbst ins Aus schießt.