Erster Film, in dem die Outtakes persönlicher und interessanter waren als der Film selbst. Für einen Freerunnerfilm erstaunlich wenige gute Stunts, die in der mehr getriebenen Actionhascherei untergehen und teilweise an Kungfu-Möchtegern-Action angelehnt sind (ein Salto, um im Sattel eines Motorrades zu landen?!). Echt mies, lasst ihn lieber stehen!
Beim Lesen der Beschreibung erwartete ich in etwa ein "Crank" für Fußgänger. Die Story schien wirklich spannend, das Cover ebenso.
Dann die Negativüberraschung: Leider kann ich nicht weniger als 0,5 Punkte geben, aber dieser Film hätte es verdient.
Der Zuschauer kommt aus dem Facepalmen überhaupt nicht mehr heraus, wenn zunächst die wirklich lahme Story rund um Ryan inszeniert wird, dessen Charakter mehr schlecht als recht über
innere Monologe (!), einen zu pflegenden Großvater und eine "schöne" (?) Sängerin als Freundin aufgespannt wird. Natürlich muss Ryan als echter Kerl auch seine Freundin vor einem aufdringlichen Chef schützen, weil er zum richtigen Zeitpunkt zum Fenster hereingeflogen kommt...
Wenn man dann nach den elendig langen Sequenzen, die Sympathie und Verständnis für die Hauptfigur aufbauen sollen, mehr verwirrt als sympathieempfindend aufatmet, weil das eigentliche Rennen losgehen soll, kommt es noch schlimmer: Es fängt damit an, dass die Freerunner wie Motten zum Licht zur Betäubungsgasbombe laufen und steigert sich über die unerträglich dummen Kommentare der Millionäre, die auf das Freerunner-Spiel wetten.
Der Zuschauer kommt sich irgendwann latent veralbert vor, was insbesondere an den Brüchen in den Persönlichkeiten liegt. So werden die Freerunner von der Polizei eingefangen und im Polizeibus wird erst mal darüber beraten, was man jetzt tun könnte - wobei es keine Rolle mehr spielt, dass der "böse" Runner noch zuvor mindestens zwei andere "Freunde" (wie es am Ende heißt) umgelegt hat.
Selbstverständlich muss dann die Freundin noch eine Rolle spielen - sie wird gegen Ende vom "bösen Spielerboss" gefangen genommen, um Ryan noch einen persönlichen Anreiz zu geben das Spiel zu gewinnen.
Der Showdown auf einem Boot ist so mit das Dümmste, was ich je gesehen habe: Nach einem Sprung von einer Brücke aus ein paar Metern Höhe landet Ryan stehend und völlig unbeeindruckt auf dem Boot. Seine Freundin ist in der Hand des "Bösen". Mit einem überaus dezenten Hinweis ("...Liebesbisse") macht Ryan sie dann darauf aufmerksam, dass sie den Gansterboss, der nicht nur eine Knarre, sondern auch den Zünder für sowohl das Halsband, was die Freundin trägt als auch die Lösevorrichtung für Ryans Halsband in der Hand hat, in die Hand beißen soll...