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fabionno
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3,5
Veröffentlicht am 4. Mai 2013
Mit ihrem großen inszenatorischen Talent überragt Margarethe von Trotta mit einem starkem Herzstück und einem modernen Soundtrack ein altes Problem des postexpressionistischen deutschen Films: die Schauspielerei. Sie scheint in diesem Land, mit einigen raren ausnahmen, seit 33 untergegangen zu sein. Während Barbara Sukowa neben tiefen Fehltritten, besonders im Dialog, noch auch ihre großen Momente hat, wie z.B. ihre gekonnt dramatische Mimik, ist der Rest der deutschen Bande einfach nicht gut. Auf die scheinbare Banalität des Bösen folgt die Banalität der Schauspielleistung. Wohlmöglich eine gewollte Metapher?Axel Milberg hat wenigstens noch etwas Charisma, welches sein geringes schauspielerisches Talent noch etwas kaschiert, was aber z.B. "Sophie Scholl"/ Julia Jentsch hier leistet, ist einfach nur katastrophal. Auch Papa Sams/Ulrich Noethen sollte sich lieber wieder auf Kinderfilme konzentrieren. Der Film wird dank gutem Konzept samt exzellenter Kameraführung dem äußerst großem Potenzial der Vorlage gerecht. Besonders die damalige Situation schafft von Trotta filmisch brillant zu erfassen. Das besagte Herzstück, die geschickt eingefügten originalen Aufnahmen aus dem Eichmann-Prozess bleiben einem noch lange nach Ende des Films vor Augen. Insbesondere der Gesichtsausdruck Eichmanns. Auch die aufkommenden philosophischen Fragen sowie soziale Phänomene sind in das Werk gut eingewebt und beschäftigen darüber hinaus.
Puh, sehr fesselnd und sehr bewegend. Brilliante Darstellung der Hannah, ich kannte Sie vorher nicht. Verrückt, die Kosten für Zigaretten! Dafür wurden bestimmt die halben Produktionskosten aufgebraucht. Haben die Menschen in den 60ern wirklich soviel geraucht? Sehr authentisch durch die realen Einspielungen des Eichmann-Prozesses. Auf jeden Fall anschauen.
Schon ein interessanter Film zu einem brisanten Thema, der zum Diskutieren einlädt. Allerdings mir persönlich zu statisch gespielt und schulmeisterlich abgespult. Der Film hat einen eher dokumentarischen, biografischen Charakter, erlaubt jedoch dabei viel zu wenig Zugang zu der eigentlichen Figur Hannah Arendt, sondern bleibt an dem Hin- und her um den Fall Eichmann regelrecht stecken, so das der Titel eigentlich "Banalität des Bösen" lauten müsste.
Was bleibt, nach sechs Wochen? Eine starke Sukowa mit einem ebenso starken tschörmen äkzent und die Originale vom Eichmannprozess. Dieser Mensch, der der Arendt den Buchtitel "Banalität des Bösen" geradezu aufgedrängt hatte.