„Blade Runner“ war und ist schon immer einer meiner Lieblingsfilme gewesen.
Als er 1982 in den Kinos anlief, hatte ich den Film gleich mehrfach gesehen, da mich
die Machart, die Bildgewalt gepaart mit dem großartigen Soundtrack in den Bann gezogen
hatte.
Ehrlich gesagt, bin ich mit reduzierten Erwartungen in „Blade Runner 2049“ gegangen.
Schließlich gibt es unzählige Sequels, die meist in punkto Machart/Tempo/Anspruch nicht im Ansatz an das Original herankommen und oft enttäuschen.
Gleich vorweg: „Blade Runner 2049“ ist für mich einer der besten Science Fiction Filme seit langer Zeit! Und, es ist ein sehr würdiger Nachfolger gelungen. Der Film fesselt wie das Original. Und das über die ganzen 164 Minuten von Anfang an. Ein richtiger Kunstfilm ist (wieder) enstanden.
Endlich mal‘ wieder ein Science Fiction Film mit Tiefe, der nachhaltig beeindruckt.
Wie das Original, kommt „Blade Runner 2049“ mit recht wenig Action-Szenen aus. Hier zählen die Bilder, die schauspielerischen Leistungen und teilweise langen Szenen, die Sets, die den Film so besonders zu machen. Der Film reiht sich allgemein in punkto Bildgewalt, Tiefe und Tempo dem Original an.
Letztlich wirkt der Film wie ein Werk von Ridley Scott. Man denkt ja heutzutage oft, dass Alles in punkto Tricktechnik/Effekten schon gezeigt wurde. Für mich gab es hier einige längere Szenen, die mich in punkto Effekte doch sehr beeindruckt hatten. Auch die Sets, die Ausstattung sind sehr beeindruckend und „gewaltig“.
Für Freunde des reinen Popcorn-Action-Sciene-Fiction-Genres ist dieser Film sicher weniger geeignet und manchem zu langatmig!
Harrison Ford hat mind. 1 Stunde seinen Auftritt. Das ist deutlich mehr und intensiver als ich im Vorfeld vermutet hatte. Und, er spielt (wie zu erwarten) großartig.
Ryan Gosling passt wunderbar in die Hauptrolle und schauspielert ebenfalls großartig.
Der Soundtrack ist „very dark, dirty und episch“. Hier wurden (fast konsequent) die Original-Vangelis-Sounds aus dem ersten Teil genutzt (z.B. die Synthesizer CS-80, VP330). Es gibt zwar im Score stetig Anleihen aus dem Original, aber hier wurde letztlich ein komplett neuer Score entwickelt. Hier bin ich ehrlich gesagt hin- und hergerissen: Der Score passt zwar in der zeitlichen Abfolge – 30 Jahre später - zu „Blade Runner 2049“, lädt aber nicht dazu ein, den Soundtrack ohne den Film zu genießen/zu erleben. Ich hatte mir gleich nach dem Kinobesuch den Soundtrack geladen und mehrfach gehört. Hier fehlt es einfach an Harmonie und eingängigen Melodien, wie beim Vangelis-Original. Den Soundtrack aus dem ersten Teil hört man dagegen immer wieder gerne.
Auch wenn ich ein großer Hans Zimmer Fan bin: bei Hans Zimmer ist es teilweise mit diversen Soundtracks so: beeindruckend episch, galaktisch, aber nicht immer geeignet, den Soundtrack losgelöst vom Film genießen zu können.
Wie vorher schon erwähnt: ich bin hin- und hergerissen. Einfach nur den Vangelis-Score zu modernisieren, wäre sicher auch nicht die beste Entscheidung gewesen.
Fazit: eine der besten und nachhaltig beeindruckenden Science-Fiction-Produktionen der letzten Jahre und ein wirklich würdiger Nachfolger des Originals.