Ein zauberhafter Film, lustig und stellenweise auch traurig zugleich, vor allem dank des exzellenten Schauspielers Ricardo Darin, der seine Rolle als Roberto exzellent spielt. Ricardo, ein Meister der Andeutungen, arbeitet mit sparsamen schauspielerischen Mitteln, aber höchst ausdrucksvoller Mimik, die er wunderbar nuanciert einzusetzen versteht. Er spielt einen als Eremiten lebenden, pedantischen, gleichwohl auch selbstbewussten, ironischen und doch recht liebenswürdigen Besitzer eines Eisenwarenhandelsgeschäfts in Buenos Aires, dessen Lebensroutine durch das plötzliche und rätselhafte Auftauchen eines der spanischen Sprache nicht mächtigen Chinesen, der in der Großstadt gestrandet ist, in mächtige Unordnung gerät. Roberto muss sich des Chinesen einfach annehmen, das gehört zu seinem Ethos. Die Rolle des Chinesen, der in Robertos Leben "einfällt", wird mit großer Sensibilität und Ausdruckskraft von Ignacio Yuang gespielt. Der Film ist weit entfernt von jedem Actionkino, sorgt jedoch immer wieder für unglaubliche und chaotische Überraschungen. Er zeigt aber vor allem auf vielschichtige Weise nicht nur die routinierte Sinnlosigkeit im Leben von Roberto, der mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln den verstörenden Chinesen aus seiner Wohnung wieder ausquartieren will, um in seine alte Lebensmühle zurückkehren zu können, er treibt das Moment der fehlenden Verständigungsmöglichkeit zwischen zwei verschiedenen Sprachen und Kulturen auf die Spitze. Roberto wird aber - und das ist die glückliche Wende - am Ende nicht mehr in sein altes Leben zurückkehren und sich der liebenswürdigen Ana, die er stets abgewiesen hat, annähern. Eine intelligente Regie und ein intelligentes Drehbuch zeichnen diesen Film aus, den man ansehen sollte. Man kann nur hoffen, dass die sehr witzige und pointierte Sprache der spanischen Originals, die ich hier in Brasilien mit portugiesischen Untertiteln gesehen habe, in der synchronisierten deutschen Fassung erhalten bleibt.