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    12 Years A Slave
    Durchschnitts-Wertung
    4,3
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    48 User-Kritiken

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    20 Follower 78 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 27. Februar 2014
    Wie heißt es so schön: Die besten Geschichten schreibt immer noch das Leben! Und tauscht man “die besten Geschichten” gegen “die grausamsten Geschichten” aus, trifft es auch hier zu!

    Nominiert für 9 Oscars und bereits ausgezeichnet mit dem Golden Globe für den besten Film kann 12 Years a Slave von Regisseur Steve McQueen schon eine stolze Bilanz vorweisen und mit ziemlicher Sicherheit werden auch bei den Acadamy Awards noch ein paar Goldjungen hinzu kommen. Zumindest wenn alles mit rechten Dingen zugeht, denn der Film ist wahrlich das, was man als ganz großes Kino bezeichnen kann!

    Die komplette Kritik findet ihr wie immer hier:
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 22. Februar 2014
    12 YEARS A SLAVE könnte man als das ernste Pendant zu DJANGO UNCHAINED bezeichnen. Wo letzter natürlich auch auf das Grauen der Sklaverei aufmerksam machte, hatte er eben auch viele abgefahrene und lustige Momente. 12 YEARS A SLAVE ist dagegen ein vollkommen ernster und sehr packender Film. Regisseur Steve McQueen bedient sich vieler toller Plansequenzen und einer ruhigen Kameraarbeit. Die Kamera lässt er meist stehen, während die Darsteller vor dieser agieren. Es gibt keine Wackelkamera oder dergleichen. Manchmal jedoch schwenkt er eben doch um, so auch in einer Szene, in der eine Sklavin ausgepeitscht wird. Es tut weh, hinzugucken.
    Diese Sklavin wird von Lupita Nyong'o verkörpert, eine tolle Leistung. Generell ist der komplette Cast des Films überzeugend, egal ob es Michael Fassbender als sadistischer Sklavenhalter oder Chiwetel Ejiofor ist. Ersterer spielt gewohnt gut, letzterer sorgt dafür, dass man zu seinem Gesicht nun auch einen Namen hat. Ejiofor spielt seinen Solomon mit ruhigen Gesten und am Ende sieht man ihm die Prozeduren der Zwölf-Jährigen Gefangenschaft an. Eine klasse Leistung, die vollkommen zurecht für den Oscar nominiert wurde (wie natürlich auch alle anderen Nominierungen). Brad Pitt indess hat zwar nur einen kleinen Auftritt, jedoch wählt sein Charakter im Film wichtige Worte.
    Das der Score von Hans Zimmer ist, hat mich überrascht. In den letzten Jahren war dieser ja eher für großen Sound verantwortlich, hier sorgt er mit ruhigen Klängen für eine tolle musikalische Untermalung.
    Ankreiden kann man dem Film, dass er wenig neues Licht auf das Thema Sklaverei wirft. Was passiert ist schlimm, die Menschen die es tun sind böse.

    Fazit: Unbedingt Anschauen!
    niman7
    niman7

    868 Follower 616 Kritiken User folgen

    4,5
    Veröffentlicht am 10. Februar 2014
    In Steve McQueens (II) Drama "12 Years a Slave" geht es um den afro-amerikaner Salomon Northup (Chiwetel Ejiofor) der im 19. Jahrhundert als freier Mann im Norden lebte. Salomon führt ein friedliches Leben mit seiner Frau und seinen beiden Kindern. Eines Tages wird er von zwei Männern entführt und in den Süden verfrachtet. Da Salomon nicht beweisen kann, dass er ein freier Mann ist, wird er als Sklave verkauft. Zuerst kommt er bei einen sehr netten Plantagebesitzer unter. Doch sein Meister Ford (Benedict Cumberbatch), hat hohe Schulden und so muss Salomon verkauft werden. Nun kommt er bei einen weiteren Sklavenhalter unter. Nämlich bei der Edwin Epps (Michael Fassbender) und der ist alles andere als nett...
    Mit "Django Unchained" brachte uns Tarantino vor genau einen Jahr ein Film mit einen doch recht ähnlichen Thema. Während Tarantinos Meisterwerk eher spassig, cool und actionreich ist, bietet uns Steve McQueen das genau Gegenteil! "12 Years a Slave" ist nicht cool, actionreich und spassig schon gar nicht! Sein Drama ist schockierend, mitreisen, mitfühlend und es zerfrisst einen innerlich! Mit seinen Film nimmt einen den Glauben an das gute in Menschen mit einen Schlag weg! Ein Paradebeispiel dafür ist sicher das Auktionshaus! Nach seiner Entführung, findet sich Salomon da wieder. Er soll "verhöckert" werden. Wie ein Vieh oder eine Ware. Die zukünftigen Sklaven stehen nackt in Reih und Glied. Sie werden auf Statue und Gesundheit getestet. Menschenrechte? Nicht mit Auktionshändler Freeman (Paul Giamatti). Der gute ist so skrupellos, er hat nicht einmal ein Problem damit eine Frau von ihren Kindern zu trennen! Diese Frau fängt an zu heulen und fleht in auf allen Vieren an sie nicht von ihren Kindern zu trennen. Doch stattdesen kriegt sie Schläger. Wir, als Zuschauer, kriegen alles mit und das Herz brennt innerlich. Wer bei dieser Szene nicht mitfühlt, sollte sich schleunigst untersuchen lassen!
    "12 Years a Slave" ist voll solcher Szenen! Jedes mal wenn man denkt, es könnte nicht schlimmer werden, wird es! Beispielweiße wirft die Frau des Plantagebesitzers Epp mir nichts dir nichts einen äußerst dicken Aschenbecher auf den Kopf einer Sklavin- und das rein aus Eifersucht! Das ganze geschieht mit der Begründung: "Ich darf mit meinen Besitz machen was ich will". Der Höhepunkt ist sicher die sinnlose und äußert grausame Auspeitschung von Patsey (Lupita Nyong´o). Aber McQueens Film sticht nicht nur mit seiner schonungslosen Darstellung von menschenverachtenden Misshandlungen heraus- nein er bietet auch noch eine sehr packende Geschichte! Eine Geschichte über einen Mann der selbst in den erniedrigsten Momenten Hoffnung schöpft und weiter macht! Es war einfach ungemein Interessant mitzuerleben wie Salomon sich da durchbeisst und nie den Glauben an ein freies Leben verliert. Das gute an den Film ist, er setzt sich mit dem Thema Sklaverei richtig außereinander! Nicht nur durch die Darstellung von Peitschenhieben! Sondern auch mit den Fragen wie: woher wir uns die Freiheit nehmen Menschen zu versklaven, was einen weissen Menschen besser macht als einen schwarzen oder auch ob Gott das gut heißt. Das McQueen´s wundersames Werk auch perfekt passt, hat er auch seine überragenden Darstellern zu verdanken. Allen voran natürlich Hauptdarsteller Chiwetel Ejiofor. Sein vor Leid zerfressenes Gesicht sieht man in ettlichen Einstellungen. Für manche wird es möglicherweiße zu dick aufgetragen wirken, für mich war es einfach wichtig. Man musste sehn wie er in dieser grauenvollen Zeit leidet. Und das macht er unheimlich gut. Man leidet mit ihn und irgendwann wünscht man sich einfach nur seine Erlösung. Sämtliche Nebendarsteller sind ebenfalls großartig besetzt. Michael Fassbender hat mich völlig begeistert. Ich hätte niemals gedacht, dass er in der Lage ist, solch eine bösartige Figur zu spielen. Wenn er mit seinen grinsen, nachts am Bett der Sklaven steht und sie aufforderd für ihn zu tanzen, kriegt man einfach Gänsehaut. Die Oscarnomierung hat er sich verdient! Ich hoffe sehr, er gewinnt. Mit "Sherlock" Star Benedict Cumberbatch, Paul Dano (There will be Blood), Paul Giamatti (Das Comeback) und Brad Pitt (Troja), wartet der Film ebenfalls auf einige namenhafte Darsteller die allesamt einen großartigen Job machen. Selbst Brad Pitt hinterlässt einen sehr guten Eindruck- obwohl er gerade mal 5 Minuten zu sehn ist. Mit seinen Auftritt wird der ganze Film vermenschlicht. Die Figuren müssen sich nun hinterfragen was sie da eig. machen. Also die Moralapostel in Form von Brad Pitt. Optisch ist der Film eine Wucht! Setting, Design, Ausstattung und Kostüme passen perfekt zusammen und lassen den Film sehr realistisch wirken. Der Film wird überraschender Weiße von Hans Zimmer´s Musik begleitet. Selbst eine veränderte Version seines "Braaaaahhhnns" aus Inception ist zu hören. Punktabzug gibt es weil mir der Schnitt nicht gefiel und der Film an 1-2 Stellen seine längen hatte.
    FAZIT: 12 Years a Slave ist ein unvergleichliches Meisterwerk, welches eindrucksvoll zeigt, wozu der Mensch in Stande ist!
    MastahOne
    MastahOne

    72 Follower 216 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 8. Februar 2014
    Unglaublich intensiv, hart und teilweise schwer auszuhalten. Sehr schön gespielt. Ein Film der in den Unterrichtsplan jeder amerikanischen Schule gehört
    Janos V.
    Janos V.

    53 Follower 128 Kritiken User folgen

    4,0
    Veröffentlicht am 8. Februar 2014
    Alle Jahre wieder passiert es, dass man von einem Film regelrecht überfahren wird. Bei mir war es letztes Jahr Nikolas Winding Refns brillant inszenierter, absurd brutaler Rachethriller „Only God Forgives“, der mich mit der Wucht einer heranbrausenden Dampflokomotive erwischte. Ganz offensichtlich hatte auch Steve McQueen mit seinem Sklaverei-Drama „12 Years a Slave“ eine ähnliche Wirkung geplant. Dass das Konzept nicht hundertprozentig aufgeht, liegt an einigen vermeidbaren Kleinigkeiten, die in diesem Fall den Unterschied zwischen einem starken Film und einem Meisterwerk ausmachen. [...] Über die gesamte Laufzeit fühlt sich „12 Years a Slave“ angenehm ehrlich und nie abgehoben oder verkopft an, wodurch das Geschehen umso realer wirkt. McQueen kettet seine Erzählung nicht an eine komplexe Storyline, sondern breitet Northups Schicksal in episodenhaften Szenen vor dem Zuschauer aus. Das führt dazu, dass sich manche Nebenhandlungen und -figuren nicht wirklich einfügen wollen oder zu plötzlich ins Leere laufen. Andererseits bringt es aber zugleich auch die Freiheit, sich ganz auf die einzelnen Sequenzen zu konzentrieren, und lohnt sich somit über weite Strecken. [...] Dass man bei einem solchen Film keine Kompromisse zu erwarten hat, dürfte wohl jedem klar sein. Gnadenlos und komplett humorbefreit treibt McQueen den Gewaltgrad weiter und noch weiter nach oben, bis hin zu einer endlosen, nervenzerrenden Auspeitschung, die nur noch schwer mit anzusehen ist. Dadurch entsteht eine hohe emotionale Dichte, aber die andauernde Intensität stumpft den Zuschauer über die mehr als zwei Stunden Laufzeit auch zwangsläufig irgendwann ab. Man schaltet auf Durchzug, weil es sonst kaum zu ertragen ist. Das ist kein Vorwurf an den Film, aber mich hat die Brutalität in Tarantinos „Django Unchained“ unerwarteter, unvermittelter und damit auch schmerzhafter getroffen als hier. [...] Zum Schluss bleibt nur noch eine Frage: Wer um alles in der Welt kam auf die völlig bekloppte Idee, ausgerechnet Krawall-Komponist Hans Zimmer sei der Richtige für diesen Film? Zimmer passt perfekt zum Mega-Kino eines Christopher Nolan und kann auch bei anderen Blockbustern wie „Man of Steel“ nicht allzu viel Unheil anrichten. In Filmen wie diesem schadet er jedoch ganz einfach der Qualität, weil sein Score weder Fingerspitzengefühl noch leisere Zwischentöne zulässt. Und dass Zimmer es tatsächlich fertigbringt, sein „Inception-Braaam“ leicht abgeändert für ein Drama über Sklaverei zu recyceln, ist schon ein starkes Stück. FAZIT: Nach einem Kinobesuch kann man durchaus nachvollziehen, warum dies der eindeutig größte Favorit bei der Oscarverleihung 2014 ist. Doch man muss ja nicht jeden Hype mitmachen. „12 Years a Slave“ ist ein emotionales, intensives Stück Kino, das den Besuch auf jeden Fall lohnt, wenn man mit der Thematik zurechtkommt: ein starker Film, aber bei weitem nicht perfekt.
    Kino:
    Anonymer User
    0,5
    Veröffentlicht am 6. Februar 2014
    Wer sich an Brutalität und Gewalt ergötzen möchte, ist in diesem Film genau richtig; wer auch nur einen Funken mehr erwartet, wird hier enttäuscht. Gewalt und Erniedrigung im minütlichen Wechsel und das über 134 Minuten. Denkt man sich diese Szenen weg, es bliebe nichts mehr übrig.
    Wir alle wissen, welches Schicksal die Sklaven Anfang des 19. Jahrhunderts erleiden mußten, dafür müssen wir nicht ins Kino. Wer glaubt, nur weil es nachgewiese Geschichte ist, müßte man es der Menschheit auf Zelluloid näherbringen, irrt, muss man nicht. Nachdem B. Pitt nach ca 90 Minuten auf der Leinwand erschien und ein paar menschliche Worte, die in Anbetracht des Themas Mangelware waren, von sich gab, rechnete ich mit einem Richtungswechsel; doch der blieb aus und zwar völlig.
    Ich habe den Film nach ca 90 Minuten verlassen, ca 1,5 Stunden nach dem Zeitpunkt, zu dem ich erstmals darüber nachdachte; nach 90 Minuten gähnender Langeweile und Inhaltslosigkeit.
    Ich bin niemand, der den Zeigefinger hebt und sagt, man dürfe Brutalität, Erniedrigung etc. nicht ins Kino bringen, wenn die Filme davon aber in Ausschließlichkeit leben, finde ich es eine Frechheit von Hollywood.
    Dies war mit großem Abstand der schlechteste Film, den ich mir je im Kino angeschaut habe. Nominiert für 9 Oscars? Ist die Konkurrenz wirklich NOCH schlechter? Wer sitzt in der Jury? Der Oscar war für mich bislang ein Qualitäts- und Gütesiegel für die Filmwelt. Jetzt bin ich nur noch sprachlos....
    Am liebsten würde ich 0 Sterne verleihen, aber ganz bestimmt keinen Oscar.
    Kino:
    Anonymer User
    4,5
    Veröffentlicht am 4. Februar 2014
    12 Years A Slave ist ein unglaublich emotionaler Film, der zugleich grausamer kaum hätte dargestellt werden können. Den Golden Globe 2014 als bestes Filmdrama hat Steve McQueens Adaption von Solomon Northups Geschichte definitiv verdient. Herausragende Darbietungen der Schauspieler, allen voran Michael Fassbender als Master Epps. Ein Must-See!
    Zach Braff
    Zach Braff

    320 Follower 358 Kritiken User folgen

    5,0
    Veröffentlicht am 16. Februar 2014
    Wahnsinnig emotionaler Film! Am Ende bleibt man im Kinosessel sitzen, hat einen Kloß im Hals, Tränen in den Augen und jede Menge Gedanken im Kopf. Grandiose Darbietungen der Schauspieler. Von der Haupt- bis in die kleinste Nebenrolle. "12 Years A Slave" schreckt nicht vor irgendwelchen Darstellungen zurück, sondern zeigt unverblümt die auf einer wahren Begebenheit basierende Geschichte des entführten und versklavten Solomon Northup.

    Man leidet förmlich mit der Hauptperson und spürt die Qual und den Schmerz, den diese Zeit für Solomon bedeutete. Teilweise dermaßen grandios in Szene gesetzt, gerade auch die Szenen mit Lupita Nyong'o (die vollkommen zurecht eine Oscar-Nominierung erhalten hat) sind so dermaßen intensiv, dass einem die Haare zu Berge stehen.

    Ein bemerkenswerter Film, der absolut verdient den Golden Globe als "Bester Film" bekommen hat!

    Achja, fast vergessen: Meiner Meinung nach eine absolute Schande, dass dieser Film nur in so wenigen Kinos in Deutschland läuft. Hier in Hamburg hat ihn KEIN einziges Cinemaxx-Kino gezeigt (Holi mal ausgenommen), was ich dann doch recht schade finde. Stattdessen wird die tausendste Wiederholung von "Fack ju Göhte" oder so ein Schmarn wie "Die Pute von Panem" gezeigt. Traurig!
    Kinobengel
    Kinobengel

    465 Follower 552 Kritiken User folgen

    3,0
    Veröffentlicht am 24. Januar 2014
    Der britische Regisseur Steve McQueen hat auf einer wahren Begebenheit basierend „12 Years a Slave” gedreht und wie bei „Hunger“ und „Shame“ Michael Fassbender verpflichtet.

    Solomon Northup (Chiewetel Ejiofor) ist ein freier Mann. Das ist Mitte des 19. Jahrhunderts keine Selbstverständlichkeit in den USA. Für Gutsbesitzer im Süden des Landes arbeiten von Afrika verschleppte Männer und Frauen in Sklaverei. Doch Northup ist Geiger im Nordosten und freut sich, als zwei Fremde ihm ein Engagement anbieten. Nach einem Trinkgelage mit den beiden wacht er in Ketten auf und wird wenig später in Louisiana an den Baumwollplantagenbesitzer William Ford (Benedict Cumberbatch) verkauft, der ihn kurz darauf zum Schuldausgleich an den als „Sklavenbrecher“ berüchtigten Edwin Epps (Michael Fassbender) weitergibt. Der gebildete Northup muss sich dumm stellen und auf eine Chance warten, dem Horror zu entkommen.

    Der Film beginnt mit opulent ausgestalteten Szenen in der damals modernen Stadt Saratoga und zeigt danach den Sklavenalltag in der Landwirtschaft. Das könnte so schön im Kontrast stehen, wenn die ganze Szenerie im Süden nicht so harmlos und künstlich dargestellt wäre. Szenen, die Gewalt explizit zeigen und nicht zeigen, stehen unpassend nebeneinander. Es liegt sicherlich an der Vorgabe FSK 12 (und entsprechend in anderen Ländern), die dem Film nimmt, stets Betroffenheit zu erzeugen. Wichtiger ist es den Produzenten offensichtlich, dass möglichst viele Zuschauer Geld in die Kassen spülen. Daher sprechen auch alle Figuren das gleiche Englisch.
    McQueen nutzt zudem seine anderen Möglichkeiten nicht: Die Kameras stehen oft im Abseits. In einem Unrhythmus wird in die Nähe umgeschnitten, womit sich der Cutter auch nicht mit Ruhm bekleckert. Bestes Beispiel hierfür ist die Szene, in der Northup am Galgen hängt und nur mit den Fußspitzen den matschigen Boden berühren kann, während im Hintergrund alle tun, als wenn nichts wäre. Und sollte der Regisseur die Absicht gehabt haben, die befohlene Teilnahmslosigkeit der anderen Sklaven demonstrieren zu wollen, so sieht dies genauso gestellt aus wie in anderen Bildern, die viele Personen zeigen. So gelingen nur wenige Einstellungen, und dem Beobachter wird zudem die Möglichkeit genommen, 12 Jahre Sklaverei mitzufühlen.

    Doch das ist nicht der Dauerzustand von „12 Years a Slave“. Hervorragende Schauspielerleistungen reißen das Unternehmen Film wieder auf die rechte Bahn:
    Der beeindruckende, ausstrahlungsstarke Benedict Cumberbatch ist leider früh aus dem Plot heraus und muss dem meisterlichen Michael Fassbender die Bühne überlassen. Und der spielt mit ungeheurer Energie den unberechenbaren, gewalttätigen Epps.
    Dass Fassbender mit Steve McQueen gut kann, ist an allen o.g. gemeinsamen Projekten deutlich zu sehen. Anscheinend kann der Deutsch-Ire alles spielen. Zahlreich sind die verschiedenen Rollen, in die er bereits schlüpfte und mit Brillanz zum Charakter führte, z.B. als Offizier („Inglourious Basterds“), als Psychologe („Eine dunkle Begierde“) oder gar als Roboter („Prometheus – dunkle Zeichen“). Bei Steve McQueen tobt er sich besonders gerne aus. Und dieser lässt ihn toben, wenn auch nur in der Nebenrolle des Epps, die es allerdings in sich hat und einen starken Schauspieler verlangt.
    Die Hauptrolle wurde Chiewetel Ejiofor zugedacht, der nur schwer gegen die Konkurrenz ankommt. Er ist unter ihnen nicht gerade ein mimisches Wunder und trägt sein beinahe eingefroren trauriges Gesicht durch den Film.
    Fies gut gelingt Paul Dano seine kurze Rolle als schlitzohriger Schreiner und Sklavenquäler Tibeats. Seine Qualitäten bewies er schon in „Prisoners“ als geistig zurückgebliebener Gefangener.
    Und schließlich darf Brad Pitt den guten Samariter spielen (aber nicht wie in „Burn After Reading“). Samuel Bass, der Schreiner aus Kanada, steckt plötzlich in der Geschichte und beschäftigt vor allem den Zuschauer zu wenig.

    Selbstverständlich darf das Tränendrüsenhappyend à la Hollywood nicht fehlen. Muss der Kinokunde darin gebadet werden? Kann die Reise des Solomon Northup für das Publikum nicht vor der Haustüre enden? Weil die Leinwandgeschichte das Gefühl von 12 Jahren Abwesenheit nicht geben kann, stellt sich diese Frage schon, um einen Film zu retten, der sicherlich den einen oder anderen Vergangenheitsbewältigungs-Oscar verliehen bekommt.
    Rüdiger Wolff
    Rüdiger Wolff

    13 Follower 62 Kritiken User folgen

    2,5
    Veröffentlicht am 21. Januar 2014
    Schicksal - furchtbar, Film - schwach

    Die angeblich weltweiten Lobeshymnen kann ich nicht so ganz verstehen, denn dieses Thema wird hier nicht zum 1. Mal verfilmt. Das Schicksal des Solomon ist sicher sehr tragisch, aber der Film bringt überwiegend nur Klischees, wie man sie schon oft gesehen hat: Sklavenhandel, auf Baumwollfeldern arbeitende Sklaven, ungerechte und gewalttätige Sklavenhalter etc. - Erniedrigung auf fast allen Gebieten des Lebens.
    Sicher geht einem dieses Schicksal an die Nieren, aber man ist ja im Kino und will auch einen gut gemachten Film sehen. Und da mangelt es ihm aber häufig. Die Story ist lückenhaft und unglaubwürdig: Wie kam es, daß sich Solomon auf einmal in diesem Kerker befand - über 4.000 km von seinem Wohnort entfernt - vom Staate Washington bis zum Staate Georgia? Und das mit den Verkehrsmitteln des 19. Jh - Postkutsche etc., wo eine solche Reise mehrere Wochen dauerte! Auch am Ende des Films: da holt ihn jemand ab, der ihn von zu Hause aus kennt!? Hat der auch seinetwegen diese wochenlange Reise auf sich genommen?
    Schauspielerisch gibt es hier ebenso gute wie schwache Darsteller. Solomon ist mit seinem gleichbleibend kummervollen Gesicht ausgesprochen schwach und überfordert. Aber super - wie immer: Paul Dano, Paul Giamatti und Michael Fassbender. Das Drehbuch ist ebenfalls schwach: Es kommt kaum Spannung auf - man weiß ja schon vorher, wo die Reise hingeht. Die paar Rücksblenden am Anfang machen den Kohl auch nicht fett. Dann diese ewigen statischen Kameraeinstellungen in die Landschaft, bei Dialogen, oder allein auf's Gesicht gerichtet! Soll das Zeit zum Nachdenken geben?
    Zeit zum Nachdenken hätte sich Steve McQueen (! - wer denkt da nicht an den Schauspieler in Bullit, Nevada Smith oder Getaway?), dieser britische Regiesseur, vorher nehmen sollen, wenn er einen wirklich guten Film hätte machen wollen, und nicht nur ein tiefschürfend emotionales Versatzstück zur dunkelsten Epoche der USA.
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