Dokumentation über die „West Memphis Three“: Das sind drei Teenager, die für eine fürchterliche Mordserie verantwortlich gemacht wurden. 1994 wurden sie deswegen verurteilt und verbrachten – inklusive Untersuchungshaft – insgesamt 18 Jahre hinter Gittern, obwohl sie ihre Unschuld beteuerten und es viele Zweifel an ihrer Täterschaft gab. Über die Jahre hinweg gab es immer wieder Versuche, den Fall neu aufzurollen und auch zahlreiche Prominente solidarisierten sich mit den Inhaftierten. So widmeten Künstler wie Henry Rollins, Alkaline Trio und Pearl Jam den drei Jugendlichen Songs, während Schauspieler wie Johnny Depp für sie Partei ergriffen. Am 19. August 2011 wurden sie schließlich freigelassen, nicht weil sie aufgrund neuer DNA-Beweise, die ihre Täterschaft noch unwahrscheinlicher machen, frei gesprochen wurden, sondern weil sie sich schuldig bekannten und so einen Deal für eine Aussetzung der Strafe auf Bewährung aushandeln konnten. Obwohl sie weiter ihre Unschuld beteuern, mussten sie sich vor Gericht schuldig bekennen, um so auch die Todesstrafe abzuwenden.
Die Regisseure Joe Berlinger und Bruce Sinofsky folgen der Geschichte schon seit fast zwanzig Jahren und waren schon an den ursprünglichen Tatorten zugegen. Waren sie zuerst überzeugt eine Dokumentation über drei brutale Mörder zu drehen, wurden sie zu Zeugen einer Hexenjagd und klagten den Justizskandal in ihrer Dokumentation "Paradise Lost: The Child Murders at Robin Hood Hills" (1996) an. Berlinger und Sinofsky berichteten auch danach weiter und beleuchteten in "Paradise Lost 2: Revelations" (2000) den fehlerhaften Berufungsprozess. Mit "Paradise Lost 3: Purgatory" schließen sie nun den Zyklus ab und beleuchten noch einmal das komplette Verfahren und damit einen der größten Justizskandale der US-Geschichte.