Mit neutraler Haltung habe ich diesem Film gegenübergestanden, bevor ich anfing, ihn anzuschauen. Zwar gefallen mir Psychothriller, jedoch hatte ich Zweifel, ob eine österreichische Produktion einen gelungenen Film in dieser Sparte hinbekommt. Ich sollte mit Letzterem (leider) recht behalten. Denn obgleich die Story an sich wirklich brauchbar ist, hat der Film gleich mehrere Probleme, die ihn als mehr als Verschwendung von Lebenszeit qualifizieren: Zum einen ist da die Wahl der Schauspieler. Wenn man schon Protagonisten auswählt, um einen Psychothriller zu besetzen, dann bietet es sich an, keine falschen Assoziationen zu wecken. In diesem Zusammenhang haben wir einen optischen Oliver Wnuk alias "Ulf Steinke" (aus Stromberg)-Verschnitt, dann das nervige Alyson Hannigan-Imitat, welches viele als "Lily" aus "How I Met Your Mother" kennt. Und als ob das nicht genug wäre, krönt ein perfektes Double von Zach Galifianakis alias "Alan" aus Hangover die unfreiwillig komische Runde. Das Problem dabei ist jedoch, dass jedes der Originale ihre Filme/Serien um Längen besser spielen. Bei "One Way Trip" gibt es so viele dümmliche Dialoge, dass man Kopfschmerzen bekommt, weil man sich so oft an den Kopf langen muss. Darüberhinaus ist der Sound der Stimmen ein dilettantisches Desaster. Man hört vom ersten Moment an, dass die Dialoge in einem Studio nachgesprochen wurden, da der Klang und Hall jeder Stimme zur Situation überhaupt nicht passt. Es wird auch nicht mit der Lautstärke gespielt. Stattdessen hat man den Eindruck, dass man einen Film anschaut, bei dem die Protagonisten nur den Mund bewegen, während eine Jugendclique im eigenen Wohnzimmer jeder für sich ins Mikro plärrt. Dadurch entsteht dieser "Unter uns"/"Zwei bei Kallwass"-Soap-Charakter, der dem ganzen Film jegliche Spannung nimmt. Ein weiteres Problem ist der Soundtrack des Film, der von meinen Vorschreibern hier so gelobt wird. Das Problem dabei ist, dass eine gute Musik, die einen Spannungsbogen bei komplett unfähigen Schauspielern aufbauen soll, nicht nur ins Leere läuft, sondern ein Klischee nach dem anderen erzeugt, der eher zum Lachen als zur Spannung aufruft. Denn was bringt theatralische Musik, wenn die Szene keine Substanz besitzt? Die Schauspieler sind mal traurig, dann wieder nicht, dann wieder sauer, dann geil, dann verliebt und anschließend gelangweilt. Und all das, während um sie herum anscheinend doch Psychoterror umgeht. Weil die Schauspielerrollen zudem überhaupt nicht entwickelt werden, entsteht beim Zuschauer auch keinerlei emotionale Bindung/Reaktion, sodass nichts bedeutungsloser ist, als ob eine Figur nach der anderen dort hops geht.
Auch die Schlussszene mit der Auflösung ist zwar überraschend, aber einfach nur lieblos und kurz dahingerotzt und entbehrt jeglicher Logik und Glaubwürdigkeit. Nicht nur, weil selbst eine originelle Auflösung keinen misslungenen Film auffängt, sondern auch, weil selbst hier die unfreiwillige Komik nicht lang auf sich warten lässt. Wer schon mal die "Saw"-Reihe gesehen hat, kennt die atmosphärischen Flashbacks am Ende des Films, die nochmal die Hinweise zusammenfassen und von der ebenso gelungenen Musik untermalt werden. Hier wird das gleiche versucht, nur werden dabei Dialoge zusammengefasst, die in Punkto Relevanz und Prägnanz etwa der eines wahrgenommenen Kaugummis auf der Schuhsohle gleichkommt. Ergo: Erneute Pleite.
Fazit: Dieser Film ist in jeglicher Hinsicht eine Zeitverschwendung. Zudem ist er eine 1:1- Kopie von "Blair Witch 2", der jedoch in Punkto Spannung, Grusel, Atmosphäre und schauspielerische Leistung um Galaxien besser ist. Wer also glaubt, sich "One Way Trip" unbedingt antun zu müssen, ist gut darin beraten, sich zuerst "Blair Witch 2" anzuschauen, allein schon, um sich nicht die durchaus originelle Schlusspointe wegen einem misslungenen Film wie "One Way Trip" zu spiolern. Denn in eben Genanntem wird man außer einer einer guten Story, an denen Schauspieler, die sich auf Soap-Niveau befinden, komplett überfordert sind, nicht viel entdecken. Da kann auch der einzige Lichtblick, Melanie Winiger, die als einzige so etwas wie Glaubwürdigkeit auslöst, nicht viel daran rütteln, weil sie angesichts der geballten Ladung an unfähigen Schauspielern schlichtweg untergeht.