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Michael K.
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4,5
Veröffentlicht am 28. November 2016
Von einer 'emotionslosen' Inszenierung habe ich bei diesem Film nichts gemerkt, ganz im Gegenteil: Der Film trifft mit einer kühlen, aber sehr pointierten Erzählweise genau den richtigen Ton für eine bereits per se spannende, aber eben auch politisch enorm signifikante Geschichte. Es ist hier anzumerken, dass die Hauptfigur, Herr Quangel, nicht nur aus emotionalen Motiven heraus handelt, sondern in gewisser Weise professionell und aus (neu gewonnnener) Überzeugung. Die Rollen sind zudem sehr treffend besetzt. Die Intention von Falladas Roman ist sicher auch die Darstellung genereller Diktaturmechanismen - nicht nur rein nazi-spezifisch - und das wird im Film ebenso gut herausgebracht. Es ist ja gerade nicht entschuldigend für die Nazi-Diktatur, wenn sie, wie in dieser Geschichte gezeigt, spoiler: auf Beamte erpresserischen Zwang ausübt , sondern zeigt einen besonders üblen Machtmißbrauch. Ich finde den Film sehr empfehlenswert, 'Jeder stirbt für sich allein' ist ein weiterer starker Film (nach 'Nebel im August'), der sich mit der Nazidiktatur beschäftigt.