Da ich jetzt nicht gerade der gläubigste Christ bin, mich aber dennoch die Thematik von Noah interessiert hat und speziell wie sie Darren Aronofsky auf die Leinwand bringt, hab ich mich entschieden den Streifen anzusehen. Jetzt hab ich den Film gesehen und habe eine sehr geteilte Meinung.
Einerseits ist die Geschichte allseits bekannt und wartet deshalb nicht gerade mit Innovation oder großen Überraschungen auf. Dies tut der Grundstimmung in Noah allerdings nichts ab, die ist nämlich Wahnsinn. Die Geschichte rund um Noah wird unfassbar spannend und interessant erzählt. Das alles funktioniert super. Hinzu kommen dann noch diese Fantasy-Aspekte die dem ganzen noch etwas ziemlich cooles geben.
Innerhalb des Zeitraumes in dem die Arche gebaut wird, muss jeder der Protagonisten mit seinen eigenen Problemen fertig werde, was größtenteils auch funktioniert, allerdings manchmal für mich nicht ganz nachvollziehbar war. Vielleicht hängt das auch mit meinen mehr als mangelnden Kenntnis über die Geschichte von Noah zusammen und speziell welche Botschaft sie hat. Seis drum.
Diese ganze Geschichte mündet in einer Schlacht, kurz bevor die Flut kommt, die für mich den Höhepunkt des Films darstellt. Diese Schlacht mit den "Steinengeln" vs den Leuten die auf die Arche wollen, ist irrsinnig episch und spannend.
Vom Cast her ist das natürlich absolut in Ordnung. Russell Crowe spielt Noah super, auch wenn er die 90% seiner Leinwandzeit nichts anderes tut als ernst in die Kamera zu schauen. Emma Watson hat mit extrem gut gefallen, genauso wie Logan Lerman und Ray Winstone spielt einen wunderbar bösen Gegenspieler.
Allerdings gibt es auch ein paar Sachen die mich gestört haben. Das fängt damit an, dass nachdem die Flut gekommen ist und alle Beteiligten auf der Arche sind, der Film unglaublich langweilig und schlecht wird. Die letzten 45-60 Minuten zieht sich Noah wie ein altes Kaugummi, was ziemlich unerwartet kam, weil der Film bis dahin eigentlich ziemlich gut war.
Was mich mal wieder maßlos geärgert hat, ist die Frechheit, Noah nachträglich in 3D zu bringen, weil darauf das deutsche Publikum anspringen würde. Als ob das nicht alles wäre, sind die Animationen teilweise ne Frechheit für das heutige Zeitalter. Die Tiere haben eher das Niveau von SuperRTL, anstatt des eines Films mit einem Budget von wie viel 100 Mio. Eur.
Da spar ich doch an der, wie so oft, vollkommen unnötigen 3D Konvertierung und nutz das Geld viel Sinnvoller für die Animationen. Es ist überflüssig zu erwähnen, dass das 3D bis auf maximal 2 Momente komplett überflüssig und ohne Sinn ist.
Fazit: Ein Film der im ersten 3/4 unheimlich viel Spaß macht, aber dann abstürzt. Ohne weiteres wäre ich dennoch bereit gewesen 3,5 Sterne zu geben, wäre da nicht dieses ignorante Verhalten mit der nachträglichen 3D Konvertierung und den Animationen die schlicht eine Frechheit sind.