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    Ludwig II.
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    Kinobengel
    Kinobengel

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    4,0
    Veröffentlicht am 1. Januar 2013
    Der Film zeigt in 143 Minuten das Schaffen von Ludwig II. kurz vor seiner Krönung zum König von Bayern im Jahr 1864 und in Stückelung den Zeitraum bis zu seinem Ende. Neuigkeiten oder Experimente zu der an einigen Stellen lückenhaften Geschichte um den Märchenkönig darf man nicht erwarten, auch keinen prallfarbigen Leinwandüberguss, aber einen besonderen Filmgenuss schon. Es ist nicht nur, dass Sabin Tambrea den bayerischen Monarchen mit seinen unköniglichen Neigungen hervorragend mimt, bevor er im letzten Teil des Films Ablösung für den älter gewordenen König bekommt, auch die Kolleginnen und Kollegen zeigen überwiegend ihr schauspielerisches Talent, wobei ich besonders Edgar Selge (als Komponist Richard Wagner) und Justus von Dohnanyi (als Kammerdiener und späteren Minister Johann von Lutz) hervorheben möchte. Ein besonderes Lob sollen die Drehbuchautoren (die auch Regie geführt haben) und der Zerschneider erhalten: Die Lebensabschnitte des Königs sind in wohlproportionierten Filmabschnitten untergebracht, so dass seine allmähliche Abwendung von der Welt glaubhaft erzählt wirkt, wenn auch der letzte Abschnitt mit größerem Zeitsprung und Darstellerwechsel für Ludwig II. etwas abrupt rüberkommt. Bei dem gezeigten Verlauf des Königslebens wird bei aller Tragik auch ein wenig gutplatzierter Humor gegeben. Die Dreharbeiten an Originalschauplätzen, eine oft gut positionierte Kamera (ein paar mehr Nahaufnahmen hätten es bei den guten Schauspielern sein dürfen) und die durchaus aufwendige, aber nicht übertriebene Ausstattung tragen ebenfalls zum Gelingen bei.

    Vielleicht hält die bereits bestehende Anzahl der Verfilmungen die Zuschauer vom Besuch des Kinos ab, aber ich empfehle denselben dringend, da es sich meiner Meinung nach um eine der besten Versionen handelt, die über die ganze Spielzeit keine einzige Länge hat, eine realistische Atmosphäre erzeugt und gut rund läuft.
    Kino:
    Anonymer User
    1,0
    Veröffentlicht am 28. Dezember 2012
    Ups...hier fragt man sich ob Laienschauspieler am Werk waren inmitten einer Story die nicht erade durch gute Kameraführung glänzt. Der Sprachduktus und die Art und Weise entspricht nicht der Unterhaltungsweise der damaligen Zeit. Vieles wirkt wie schlechte Kulisse und ist es auch. Peter Schilling als Prinz Otto eine Lachnummer. Ausser ein paar schönen Bildern bleibt die Story eher eine Produktion fürs Fernsehen und das nocht einmal gut. Ausserdem wurde hier entgegen allen Behauptungen schlecht recherchiert.....man fragt sich wo stecken hier 8 Jahre Vorbereitung.
    Diese Produktion kann nicht im entferntesten an Viscontis Film anknüpfen und bleibt eine teure Produktion mit schlechter Regie, laienhafter Kamerafuhrung und schlechtern Darstellern die nicht im geringsten die Figuren verkörpern die sie sollten. Sebastian Schipper als gealterter Ludwig in der letzten halben Stunde ein Krampf....was haben sich die Regiesseure dabei gedacht.....man sollte es bleiben lassen wenn man es nicht kann.....hier fehlt durchgehend Professionalität und Schauspielleistung, sowie Qualität.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 8. Juni 2013
    Man kann wirklich sagen: Der Film ist ein Meisterwerk. Man sitzt im Kinosaal und wird mitgerissen in die Zeit Ludwigs. Das liegt zum einen an den hervorragenden Schauspielern aber auch an den tollen Kulissen der Orginalschauplätze. Besonders haben mir Sabin Tabrea als Ludwig, Hannah Herzsprung als Kaiserin Elisabeth und Friedrich Mücke als Richard Hornig gefallen.
    Allerdings kann ich den Film nicht an das typische Schweiger-Schweighöfer-Publikum empfehlen, da diese wahrscheinlich nichts mit dem Film anfangen können. Das soll keine Beleidigung sein aber dieses Publikum wird wahrscheinlich gleich schlau wie zuvor aus dem Kino kommen.
    Leider waren die Zuschauerzahlen nicht wirklich zufriedenstellend, was ich auch auf den gerade Eben genannten Punkt zurückführe. Ich würde mich trotzdem sehr freuen, diesen Film auch ein zweites mal auf DVD anschauen zu können.
    Allgemein empfehle ich den Film jedem, der Lust darauf hat, sich in die Welt von Ludwig II. entführen zu lassen.
    Kino:
    Anonymer User
    3,5
    Veröffentlicht am 9. Januar 2013
    143 Minuten gebügelte Geschichte mit schönen Bildern durchaus spannend erzählt - Das wäre im Nachhinein mein Fazit. Ich jedoch zugeben, dass ich etwas negativ voreingenommen war und hatte gar daran gedacht, eine Lektüre mit in den Kinosaal zu nehmen, da ich einige Längen befürchtete. Das war jedoch nicht nötig, obwohl man dem Film gerne einen Untertitel wie "Bilderbuch Bayern" hätte verpassen können. Es sin schöne, grandiose, bunte Bilder, die nicht zwingend sind, aber auch nicht sonderlich stören, weil ein Bayernhasser eh nicht in diesen Film gehen würde. Ich mag Bayern.

    Weil ich die geschichtlichen Hintergründe dieser Zeit kenne und selbst einige Kini-Biografien gelesen hatte, war ich mit der Aufarbeitung dieser Aspekte nicht ganz zufrieden. Ebenfalls wurden die monströsen Verhältnisse innerhalb der Königsfamilie geschönt dargestellt. Die Schauspieler sind aber gut, die Musik super und ein Kinofilm ist schließlich keine Geschichtsdoku.
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 31. Januar 2013
    Der Film spaltet die Gemüter wie mir scheint - aber das verblüfft mich nicht. Es ist auch in der heutigen Zeit so, wie Ludwig es damals schon empfand: der profane Kinobesucher wird hier die feinsinnige Botschaft des Films, die der Hauptdarsteller aus meiner Sich brilliant darstellt nicht erfassen. Dem gewöhnlichen Kinobesucher wird hier die Botschaft entgehen, er wird den Schmerz, die Zerissenheit, die Traurigkeit eines einsamen Monarchen, die Enttäuschung und das Unglück, die Verträumtheit und die Sehnsucht - alles was Ludwig an Seelenzuständen hatte und die schauspielerisch wunderbar umgesetzt wurden nicht verstehen und nachvollziehen können. Nur wer sich hier selbst ein wenig findet und sich hineinversetzen mag, kann diesen Film schön finden - alle anderen kruschen lautstark in ihrer Haribo-Tüte und fallen anderen, die bereit sind sich einzulassen auf die Nerven. Ich persönlich war gefesselt von der darstellerischen Leistung des Sabin Tambrea - diese Sprünge von einem Gemütszustand zum anderen, dieser Zwang ein Vorzeigekönig sein zu müssen obwohl Ludwig ja in Wirklichkeit ein seelisch wahnsinnig zarter Mensch, ein exzentrischer Künstler, und ja, wahscheinlich aus heutiger Sicht auch ein Borderliner war - das alles hat der junge Schauspieler mir glaubhaft vermitteln können - ich habe sogar vergessen, mein Popcorn zu essen! Mir ging es ebenso wie Ludwig damals: ich wäre am liebsten allein mit meiner Schwester im Kino gewesen, um den Film ganz für mich zu haben, ohne das Gekrusche, Getuschel und ohne Leute, die nach dem Film lautstark den Saal verlassen. Ludwig wollte seine Opern, die Natur und die Musik auch allein genießen, weil die meisten Menschen für die feinen Dinge, die die Seele berühren einfach kein Gefühl haben und sich dann benehmen, wie die Büffel im Porzellanladen. Auch wir wollten den Film nachwirken lassen - zu sehr hatte uns das alles berührt und zu denken gegeben. Welch traurige Geschichte, welche Tragödie, wir wissen ja, Ludwig hatte kein glückliches Leben und trotzdem wurde es mir hier wieder bewußt und ich habe mitgefühlt.
    Andere Kinobesucher wiederum bewerten scheinbar nur irgendwelche Nebenpunkte - es war mir egal, ob es zu wenig Nahaufnahmen gab, ob die Kameraführung so oder so war und was weiß ich noch alles. Das ist ein Film für die Seele - einer zum einlassen, kein oberflächlicher Feierabendschinken!

    Es war herrlich mit der Kamera über das herbstliche Füssen zu fliegen, Neuschwanstein von oben zu sehen, mit Ludwig durchs Schloss zu gehen und es bei Nacht zu erleben, etwas, was man auf der schnell durchschleusigen Touristentour im Schloss Neuschwanstein leider nicht erleben kann. Für uns ein wunderschön umgesetzter Film! Wir fanden auch die restliche Besetzung des Films klasse - hier waren irgendwie alle bekannten Gesichter da - und aus meiner Sicht war keine Rolle fehlbesetzt. Und damit auch Glückwunsch an die Regisseure - wie habt ihr besonders diesen Hauptdarsteller gefunden? Die Größe, die schlaksige Figur, die blauen Augen und Ludwigs Haarfarbe - sogar die Ohren fast authentisch - so jemanden zu finden, der dann auch noch eine derart vielschichtige Schauspielerleistung aufzubieten hat. Für uns die beste Neuverfilmung seit 1972.
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