Da ich das Buch nicht kannte, als ich den Film gesehen habe, beziehe ich mich in dieser Kritik nun auch nur auf den Film an sich und nicht die Umsetzung vom Buch zum Film.
Als ich in den Film gegangen bin, hatte ich trotzdem recht hohe Erwartungen, da ich einerseits Florian David Fitz aus anderen Filmen kenne und dieser für seinen Ehrgeiz und seine Perfektion bekannt ist, und andererseits auch wegen der Besetzung. Der Anfang stellte einen kurzen Überblick über das religiöse Thema des Films dar, dass die Apokalypse bevorstand und Jesus auf die Erde gesandt wurde.
Die beiden Geschichten, Marie's und Jeshuas', beginnen getrennt voneinander. Erst im Laufe des Films treffen die beiden aufeinandner. Jesus, der als vollkommen unwissend und ungelernt was die "jetzige" Welt betrifft, auf die Erde kommt, wurde super umgesetzt. Die Idee, dass er gar nicht wüsste, was Pizza sei, was man mit einem Telefon anstellt und dass man auf der Erde Schuhe trägt, ist logisch und wurde gut dargestellt. Anfangs fand ich die Tatsache, dass der ehemals Engel Gabriel mittlerweile ein gealterter Mann sei, etwas skuril - doch im Laufe des Films machte auch diese Tatsache Sinn.
Weniger möchte ich nun auf den Inhalt eingehen. Die Geschichte von Jesus wurde grundsätzlich sehr klar und deutlich in den Film mit eingebaut. Man nimmt zwar immer an, dass heutzutage noch immer jeder weiß, was damals passiert, aber trotzdem wurde sie gut veranschaulicht. Die schauspielerische Leistung war in meinen Augen grandios. Florian David Fitz als Jeshua sowie Hannelore Elsner haben mir im Film besonders gut gefallen. Doch auch Jessica Schwarz, Henry Hübchen und und und waren auf ihre eigene Art bezaubernd und verkörperten ihre Rolle mit Bravour.
Da 'Jesus liebt mich' eine Komödie ist, fehlte natürlich der Anteil an witzigen und amüsierenden Szenen nicht. Marie hat hierbei wohl für die meisten Anteile gesorgt. Ihre Rolle hat mir von Anfang an gut gefallen, die Rolle hatte etwas herzliches und trotzdem verlorenes an sich, was in Kombination zu einigen interessanten Szenen geführt hat. Doch trotz dem Witz wurde das eigentliche Thema nie aus den Augen gelassen. Zum Ende hin sorgten einige berührende Szenen durchaus auch dazu, zum Nachdenken anzuregen. Die letzten 10-15 Minuten beschränkten sich größtenteils auf die Umsetzung der Apokalypse, dass dort keine witzigen und flotten Sprüche kamen, ist ganz klar verständlich. Teilweise fand ich die Umsetzung der Endszenen der Apokalypse und dem Gespräch mit Gott recht eigenartig und weit her geholt. Doch die Schlussszene machte auch dieses Defizit wieder wett.
Auch hier ist die schauspielerische Leistung von Jessica Schwarz noch einmal besonders hervorzuheben, denn die Schlussszene war unglaublich berührend und schön dargestellt.
Zur Filmmusik lässt sich sagen, dass die Macher des Filmes mit Marcel Basotti nichts falsch gemacht haben. Der Soundtrack ist berührend und erfreuend zugleich. Auch die Songs von Lena, Mika etc. passten gut in den Film und unterstützen dessen Wirkung.
In meinen Augen ist der Film absolut sehenswert. Ich bin keine streng gläubige Christin, weshalb ich auch nichts dagegen hatte, Jesus mal von einer anderen Seite 'kennenzulernen'. Es war spannend und witzig zugleich, Jesus als Menschen zu sehen. Ich kann den Film nur weiter empfehlen und finde, dass hier eine sehr gute Arbeit geleistet wurde. :)