Ich knüpfe meistens zu den Redaktion-Kritikern an und teile zu 80 % ihre Meinung zu Marvel Verfilmungen. Jedoch muss ich zu "Thor 2- The Dark Kingdom" eine andere Sichtweise kundgeben.
Alan Taylor ist nicht unbedingt für Action Filme und noch weniger für Superheldenverfilmungen bekannt, aber mit Thor 2 hat er einen perfekten Einstieg in diese Szene geschafft. Natürlich - dieser Film ist kein The Dark Knight und noch weniger Avengers, jedoch steht er für sich selbst nahezu perfekt da.
Wo fängt man an? Das atemberaubendes Szenenbild, welches an diverse Star Wars Verfilmungen erinnert, fesselt den Zuschauer von Anfang an. Es sind die kleinen Szenen welche in Erinnerung bleiben. Die tollen Kostüme, der fantastische Palast, das glänzende Buch über die Dunkelelfen, welchen Bilder glänzen und sich bewegen und nicht zuletzt der mächtige Thron. Die Dunkelelfen sind auch sehr gut gelungen und wirken düster und furchteinflößend. Vor allem Christopher Eccleston in der Rolle des "Malekith". Jedoch hat er während des ganzen Filmes keine Zeit zu glänzen, denn ein anderer "Bösewicht" stiehlt ihm die Show- und zwar Loki.
Es ist kein Wunder dass so ein Hype um Tom Hiddeson gemacht wird. Er hat es wahrhaftig verdient. Er wirkte zwar in Thor und The Avengers schon sehr sympathisch und optimal, aber mit Thor 2 hat er sich selbst übertroffen. Der Witz, die Gesichtsausdrücke, das Schwanken zwischen Gut und Böse, nahezu alles wurde perfekt von Hiddeson umgesetzt. Man weiß nie so recht auf welcher Seite er sich befindet und es bleibt einem das Herz stehen, als er Thor vermeintlich die Hand abschneidet. Ich gehe schon so weit zu sagen, dass er allein die Spannung vom Film aufrecht erhält. Ich bin richtig froh, dass es endlich wieder zu gelingen scheint, einen Bösewicht aufleben zu lassen, der die Sympathie des Publikums an sich zieht. Neben dem Joker, gespielt von Heath Ledger in "The Dark Night", ist das bis jetzt noch keinem Bösewicht gelungen! Das Augenmerk liegt nach wie vor immer auf dem Superhelden. Aber Hiddeson beschert uns eine neue Ära, die hoffentlich noch lange zu genießen sein wird!
Natalie Portman und Chris Hemsworth spielen ihre Charaktere zwar auch mit bravour, kommen aber leider kaum an Hiddeson heran. Bei Natalie Portman ist es fast schade, da man aus anderen Filmen (zb. Black Swan) weiß, dass sie zu sehr viel mehr fähig ist. Sie wird als Schauspielerin, meiner Meinung nach, sowieso immer in die falschen Rollen gesteckt. Sie ist eine starke Schauspielerin, die eine noch stärkere Frau spielen sollte, muss jedoch immer das obligatorische Mädchen spielen, welches gerettet werden muss. Zwar in Thor 2 weniger als in zB Star Wars, aber trotzdem - schade!
Zu Chris Hemsworth ist nicht viel zu sagen, er schafft das, was man von ihm erwartet. Er spielt den verantwortungsbewussten Thor, der alles dafür ten würde Askad zu beschützen, auch wenn er dafür einen Hochverrat begehen muss. Hemsworth ist für mich die perfekte Besetzung für Thor, ich könnte mir keinen anderen an seiner Stelle vorstellen. Ich liebe dieses Bewusstsein zu seiner Pflicht und seinem Konflikt dieses zu brechen. Er schafft es diesen starken Donnergott, als auch den liebenden, zarten Thor zu spielen, der für einen Menschen viel mehr geben würde als jeder andere Gott.
Die Story ist in den Augen vieler zu plump und es geht wieder darum die Erde vor dem Untergang zu bewahren, jedoch sollte man sich im Klaren sein, dass diese Art von Story nicht besser ausgebaut werden kann. Sie ist von Haus aus "plump". Immerhin sind es Comic- Verfilmungen und keine Romane! Und jeder der in so einen Film geht, müsste wissen auf was er sich einlässt. Ich für meine Verhältnisse bin zufrieden. Mir gefällt die dunkle Welt und die wahrscheinlich unlöschbare Kraft der Elfen- bzw. Malekith. Der Einfallsreichtum von einfachen "Menschen" ihre Welt zu bewahren und der Kampfgeist von Thor, nie aufzugeben.
Natürlich hat er hier und da seine offenen Fragen, die nie beantwortet werden, aber welcher gelungene Film hat das nicht? Bis auf 2-3 Filme, jeder!
Alles in allem ist Thor 2 ein sehr gelungener Film an dem sich viele Marvel Verfilmungen ein Beispiel nehmen können. Er ist in meinen Augen sogar sehr viel gelungener als Iron Man 3 oder Wolverine - Weg des Kriegers und kann sich nahezu mit Man of Steel messen. Zählen wir ihn also zu den sehenswertesten Filmen 2013.
4 von 5 Sternen!