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KritischUnabhängig
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3,5
Veröffentlicht am 8. Februar 2013
Der Film zeigt sehr gut die Ausmaße des Drogenkriegs in Mexiko: Die Korruption reicht bis in die höchsten Ebenen. Man kann niemandem trauen, jeder kann im Auftrag der Drogenmafia handeln. Selbst banale Sachen wie ich ein Schönheitswettbewerb sind getürkt. Der Alltag ist bestimmt von Angst. Überall kann man in eine Schießerei geraten oder etwas sehen, was man nicht sehen sollte. So gerät man schnell in eine Situation, aus der man nicht so einfach herauskommt. Die 23-jährige Laura verkörpert in "Miss Bala" die in Mexiko vorherrschende Ausweglosigkeit und Ohnmacht. Sobald sie unfreiwillig in die Fänge des Drogenkartells gerät, scheint es kein Entfliehen mehr zu geben. Dabei zeigt sich, dass die Polizei in Mexiko nicht dein Freund und Helfer ist! Die Passivität und Willenlosigkeit Lauras wirkte für mich stellenweise etwas befremdlich. Da hätte ich mir schon gewünscht, dass sie sich nicht einfach ihrem Schicksal ergibt und versucht auszubrechen. Ist aber sicher leichter gesagt als getan. Der Handlung als Ganzes hätte sicher noch etwas mehr Tiefgang und Dramatik/Spannung gut getan. Insgesamt liefert "Miss Bala" aber ein realistisch-pessimistisches Bild des mexikanischen Drogenkonflikts aus der Sicht einer einfachen, jungen Frau, die unfreiwillig in diesen Konflikt gerät und gewissermaßen zum Spielball der Mächtigen wird.