"Maggie" ist ein stiller Film. Ein ehrlicher, gefühlvoller Film, der die Thematik der Zombie-Apokalypse angenehm unaufgeregt angeht. Natürlich, wie andere Kritiken (zB. vom Guardian) suggerieren, ist es "nichts neues". Aber muss es denn immer etwas neues sein? Muss das Rad immer neu erfunden werden?
"Maggie" beschreibt das langsame Erkranken eines Teenager-Mädchen, welches zusammen mit ihrem Vater (Schwarzenegger) und ihrer Stiefmutter in einem abgelegenen Farmhaus lebt. Der tödliche Virus, den sie in sich trägt, verwandelt den Menschen langsam, aber unaufhaltsam zu einem Monster. Die ganze Welt wurde davon schwer getroffen. Nicht allein die Tatsache, ein derart grausames Schicksal erleiden zu müssen, quält das junge Mädchen und ihren Vater Tag für Tag, besonders schlimm wird es, wenn der erkrankte Mensch beginnt seine Menschlichkeit zu verlieren, jedoch stets wieder in das volle Bewusstsein zurückfällt. So versucht Maggies Vater die verbleibende Zeit, die er mit seiner Tochter hat, noch bis zum letzten Moment zu verbringen - bis es zum unausweichlichen Ende kommt.
Besonders überraschend ist Schwarzeneggers wohl bisher feinfühligste schauspielerische Leistung als innerlich zerrissener Vater. Doch auch die Leistung von Abigail Breslin als Maggie überzeugt in ihrer stillen, aber dennoch zutiefst eindringlichen Intensität. So ist "Maggie" insgesamt auch eher ein stilles Kammerspiel, welches sehr intim und ehrlich mit der apokalyptischen Ausgangssituation umgeht. Wie geht eine ganz normale Familie mit diesem Schrecken um, wenn die Menschen, die einem am nächsten stehen von diesem fürchterlichen Schicksal erfasst werden?
Die Inszenierung ist sehr solide, das Schauspiel ist ausgezeichnet, Schnitt und Kamera sind stets hochästhetisch. Unter diesem Aspekt bringt der Film ohne Frage nichts neues. Doch das macht nichts. Denn er ist in sich stimmig und will auch gar nicht mehr sein, als ein stilles Gefühlsportrait in einer schwierigen Ausnahmesituation. Doch langweilig wird "Maggie" nie, da geschickt kleine Spannungsspitzen gesetzt werden, verteilt über die ganze Filmlänge. Ausserdem hat man sich einmal darauf eingelassen, lässt den Zuschauer die emotionale Intensität nicht so einfach wieder los. Unweigerlich denkt man darüber nach, wie man selbst in so einer Situation reagieren würde.
"Maggie" ist ein nachdenklicher Film, jedoch auch ein positiver Film, da er die Menschlichkeit nie aufgibt.