Mit „Warm Bodies“ sehen wir eine US-amerikanische Teenie-Liebesgeschichte, die in gewisser Weise mit der englischen Horrorkomödie „Shaun oft the Dead“ vergleichbar ist, weil auch hier eine Liebesbeziehung im Vordergrund steht. Während jedoch bei dem für die Insel typisch schräghumorigen Film von der Insel eine Liebesbeziehung zwischen erwachsenen Menschen gerettet werden soll und die Zombies eine lästige Nebensache, aber dann der Schlüssel zum Selbstbewusstsein der männlichen Hauptfigur sind, muss sie sich bei „Warm Bodies“ zwischen einem männlichen Zombie und einer menschlichen Teenagerin erst mal entwickeln.
Der Kern einer mit Wolkenkratzern gespickten Stadt ist mit einer hohen Mauer umgeben. Innerhalb befinden sich die letzten nicht infizierten Menschen, außerhalb die Zombies und Bonies. Während die Zombies träge durch die Stadt ziehen, nicht viel mehr als Grunzlaute äußern und sich ihrem Schicksal als menschenfleischsüchtige Ungeheuer hingeben müssen, sind die Bonies vermutlich skelettierte Zombies in einem fortgeschrittenen Stadium, irgendwie agiler und treten merkwürdigerweise organisiert auf. Die Menschen versuchen mit bewaffneten Kommandos, die unter der Leitung von General Grigio (John Malkovich) stehen, in die Zombiezone einzudringen, um dort wichtige Materialien wie Medikamente abzuziehen. Dabei auch Julie (Teresa Palmer), Tochter von Grigio und ihr Freund oder Ex-Freund Perry. Sie werden überfallen. Zombie R tötet Perry und verliebt sich auf den ersten Blick in Julie mit seinem letzten bisschen Menschlichkeit, rettet sie vor seinen Leidgenossen. An R kann sich Julie nur anfangs nicht gewöhnen. Jetzt muss sie nur noch ihrer Freundin Nora (Analeigh Tipton) und vor allem dem Papa beibringen, dass die Vermenschlichung an R voranschreitet und auf die anderen Zombies übergreift, die dann unterstützt werden sollen.
R erzählt die scheinbar unveränderbare Situation der Zombies auf spaßig leidmütige Art, bevor die Story in ihren Selbstlauf gelangt, kommentiert zwischendurch immer wieder und lenkt den Betrachter auf die Bahn des Schmunzelhorrors, der gegenüber dem oben genannten Film weniger Blut und Gewalt zeigt und mit FSK 12 eingestuft wurde. R wird von Nicholas Hoult gespielt, dessen verliebter Blick schon in Tom Fords ästhetischem Werk „A single Man“ zu bewundern war. R erinnert nicht von ungefähr an wortkarge jugendliche Männer, die nicht wissen, was sie beim Date und auch in anderen eigentlich zwischenmenschlichen Situationen sagen oder tun sollen. Seine von Hoult überzeugend gespielte unbeholfene, aber bemühte Art um die Liebe lässt den Film in dem Licht einer netten (unter normalen Umständen vielleicht belanglosen) Liebeskomödie erscheinen. Der Zuschauer hofft spätestens ab der Romeo-und-Julia-Balkon-Szene trotz der Unterschiede auf ein gutes Ende der Geschichte mit R und Julie, wobei ein weiterer Blickwinkel hinzukommt: Wie auch in einigen anderen Zombie-Filmen (z.B. von George A. Romero oder Zack Snyder) spielen die sozialen Strukturen der Gesellschaft eine Rolle, allerdings mit der Abweichung, dass bei „Warm Bodies“ Menschen, Zombies und Bonies drei Schichten mit ihren teilweise kampfbetonten Grenzübergriffen bilden. Viele gelungene Einfälle heben das Niveau des langeweilefreien Plots nochmals.