Ronal der Barbar: Kritiken

2,5 Millionen Budget? Da kann man nicht mit superteuren Animationen glänzen. Das ist klar. Dann muss es eben der Inhalt rausreißen. Und das macht er. Das ist endlich ein Animationsfilm für Erwachsene, bei dem hemmungslos aus den Bereichen Metal, Lack und Leder und Barbaren geklaut wird. Das Ergebnis ist ein rotzfrecher Film, in dem Fäkalhumor nicht zu kurz kommt.
Die Geschichte ist durchschnittlich. Das wird aber durch abstruse Charaktere, viele Witze und Anspielungen mehr als ausgeglichen.
Zartbeseitete sollten den Film allerdings nicht schauen, für alle anderen ist der Filmeabend gerettet.

Animationsfilm für Erwachsene und Jugendliche. Für Kinder nicht geeignet, da der Humor einfach andauernd in die Sexschiene geht. Auch wenn der Film ab 12 Jahren von FSK eingestuft wurde, würde ich sagen, er ist ab 14 Jahren aufwärts. Es ist auch kein Film für einen Familienabend mit Mama und Papa, aber wer auf schlüpfrige Witze steht und nichts gegen etwas Zeichentrick hat, für den ist der Film sehr gut geeignet! Er wirkt animationstechnisch einfach, aber die verrückten und sehr unterschiedlichen Charaktere und die ständigen Witze lassen dies in den Hintergrund geraten.

2,5 Millionen Budget ? Also dafür gibt es von mir noch ein halbes Sternchen extra, denn Ronal hat wesentlich mehr zu bieten als das eigentlich immer vernichtend wirkende "ganz nett, aber Animation unter aller Sau, sechs, setzen !"-Argument vermuten lässt. dessen Inhaltlichkeit als Kritikpunkt sich mir nicht so ganz erschliessen mag.
Objektiv betrachtet geht der Film allemal als gut 3D-animiertes Comicspektakel durch der auch garnicht den Versuch unternimmt sich mit der erzählerischen & visuellen Opulenz der US-Konkurrenz zu messen. eine Opulenz die dann auch gleich das mindestens Zehnfache an Produktionskosten verschlingt.

Zunächst wäre da mal anzuführen, dass "Ronal" als Kind einer europäischen (dänischen) Filmschmiede erstmal so ziemlich alles darf was selbst Dreamworks sich nicht traut, Pixar nicht möchte um Disney nicht zu verärgern die wiederum dazu neigen alles ("Anstößige") unter einer dicken Kruste aus Zuckerguß zu begraben.

Da Ronal so ziemlich alles darf wird natürlich auch von Zoten und derber Komik Gebrauch gemacht, die für Kinder gänzlich ungeeignet wäre. Ich sah also zum ersten Mal sowas wie eine echte Erwachsenen-Animationskomödie und will unbedingt mehr davon!

Diejenigen die z.B. mit "Team Amerika" was anfangen konnten oder den Ur-Shrek (T1) als echten Drecksack (mit gutem Herzen) mochten dürften an Ronal auch Gefallen finden.

Ronal verdient Respekt, sich als kleines europäisches Pionierwerk dem Mainstream entgegen zu stemmen und schneidet dabei in puncto Timing & Pointierung um einiges besser ab manch lächerliche Asterix oder auch Werner Verfilmung aus deutscher Produktion.

Und darüber hinaus hat mir "Ronal der Barbar" unterhaltsame achzig Minuten beschert.