Eine Naturgewalt......eine Welle an schier nicht enden wollenden geilen, bis zur Extase ausgefeilten Dialoge.....ein Soundtack der einen wie ein Sturm umreißt.......Darsteller in absoluter Oscarform.......so könnte ich ewig weiter machen.....aber eine wenig seriös soll meine Kritik schon sein....Ok... ich versuchs....
Also.. Quentin "Mastermind" Tarantino, der Filmmeisterwerke wie "Pulp Fiction" oder "Inglourious Basterds" schuf, haut uns also seine neuste Filmfantasy um die Ohren, und der ehemalige Videothekar beweist mal wieder, er versteht es wie kein anderer Regisseur krasse Bilder, geniale Dialoge und elektrisierte Schauspieler in den Mixer zu schmeißen und uns ein Püree der Extraklasse zu servieren. Gut, Püree sieht nicht immer gut aus... aber schmecken tut es meistens!
So lässt sich auch über die Story sicher streiten. Vereinfacht ausgedrückt sucht ein schwarzer Sklave ja „nur“ seine Frau und bringt deren Peiniger zur Strecke. Auch bei „Kill Bill“ ging es um eine „Braut“ auf Rachefeldzug. Doch dieses räudige Texaner, der absolute Gegenentwurf zu studierten und seriösen Filmemachern wie ein „Steven Spielberg“ oder „Martin Scorsese“ es sind, zieht die Dialoge immer wieder in eine endlose Breite, doch langweilig werden sie nie. Im Gegenteil. Wenn unser „ Herr Waltz“ über die Niebelungen Sage sinniert, oder Leo DiCaprio an Hand eines Totenkopfes die Ethnologie der schwarzen Rasse erklärt schlägt mein Filmherz absolut hoch. Doch so ist das bei einem „echten“ Tarantino, Story ist gut und einfach, aber der Film hat Tiefe und absoluten Verstand. Passt nicht zusammen? Passt doch, denn genau hier liegt das „ Herz“ des Texaners und seiner Filme.
Kommen wir zu den Darstellern. Jamie Foxx spielt sicher sehr routiniert, doch seine Rolle gibt bei weiten nicht so viel her wie die des Dr. King Schultz, gespielt von Christoph Waltz. Er ist der absolute Kaninchenbau des Films und trägt ihn mit seinem arroganten, aalglatten und sarkastischen Wortwitz. Leo diCaprio überrascht mich als Bösewicht, ihm gefällt scheinbar der Imagewechsel. Doch bei aller Liebe für „unseren“ Christoph, die Oscar Nomminierung hätte sicher auch Samuel L. Jackson verdient gehabt. Seine Performance zwischen Affenpapagei und Brandy schwingenden „Paten“ ist absolut genial und ein Meisterstück des Films. Das Blut spritzt natürlich wieder aus allen Lagen, auch vor Hunden die einen „schwarzen Sklaven“ zerreißen wird nicht zurückgeschreckt. Die Bildersprache ist auch ohne 3D, 48B/s oder anderer „Effekthascherei“ wie ein Sog der einen in den Film zieht. Noch ein Wort zum Soundtrack. Einfach nur Saugeil!!! Ohne diese Arie der verschiedensten Musikstile wäre der Film sicher gut... aber nicht so brillant wie man es hatte erwarten können!
So, ich könnte ewig so weiter schreiben, doch das würde den Rahmen sprengen.....Warum also bei all meinen Lobeshymnen auf den Film „nur“ 4, 5 Sterne? Also, seit Pulp Fiction vergebe ich bei einem Tarantino keine 5 Sterne mehr, den sein zweiter Kinofilm war eine Offenbarung und da gibt es kaum noch Luft nach oben. Jedoch ist das „meckern“ auf einen Niveau der etwas anderen Art. Der Mittelteil des Films ist sicher ein paar Minuten zu lange geraten, und am Ende kann man sich nicht so richtig entscheiden, wann und wie denn nun Schluss sein soll.
Fazit: Django Unchainend ist Bild und Dialog Kino vom feinsten, die Darsteller sind nahezu perfekt, die Landschaftsaufnahmen und die Kameraführung brilliant, und zwischendurch haut uns der Film zum Teil das Zwerchfell aus dem Bauch.........
PS: Die Szene mit dem Ku-Klux-Klan ist einfach nur saukomisch.......