Lange habe ich diesen neuen Streifen von Quentin Tarantino erwartet und meine Erwartungen waren so hoch, dass ich fast schon Angst hatte diesen Film zu sehen. Doch zu Unrecht: Der Film ist ganz sicher einer der besten in diesem Jahr.
Von Beginn an merkt man, dass Tarantino die Rolle des Dr. King Schultz für Christoph Waltz geschrieben hat. Waltz füllt diese Rolle so gut aus, dass man kaum glauben mag, dass er bloß schauspielert. Ein bisschen merkwürdig, mit einem ansteckenden Humor, einem Sinn für Gerechtigkeit und doch keiner Scheu vor Mord – das ist der einmalige King Schultz. Ein Charakter, wie es ihn wahrscheinlich nur bei Tarantino und nur dank Christoph Waltz gibt.
Doch auch die anderen Darsteller sollen nicht unter den Teppich fallen. Jamie Foxx als Django –die eigentliche Hauptperson- überzeugt ebenfalls auf ganzer Strecke. Seine Ausstrahlung ist umwerfend und wann immer er eine Szene betritt, hat er die Aufmerksamkeit für sich. Zwar ist seine Rolle etwas überzeichnet, aber doch nicht lächerlich.
Und natürlich ergreife ich auch hier wieder Partei für Leonardo DiCaprio, der als Calvin Candie wirklich einen scheußlichen Charakter spielen musste/durfte. Obschon DiCaprio seiner Rolle unterschwellig etwas lächerliches verlieh, wirkte er doch immer bedrohlich und durchtrieben. Alles in allem glänzt der Film mit einer hochkarätigen Besetzung!
Die Story, in der Tat, ist relativ vorhersehbar, aber deswegen nicht langweilig. Hin und wieder gibt es überraschende Wendungen, an anderer Stelle scheint mir Tarantino doch zu sehr aufs Klischee zu setzen. Getragen wird die Story von Schultz’ und Djangos Partnerschaft und Djangos Ziel, seine Frau zu befreien. Keine schwer zu verstehender Plot, weswegen meiner Meinung nach auch ein Teil des etwas langatmigen Mittelteils hätte gekürzt werden können.
Ein Film für seichte Gemüter ist „Django Unchained“ sicherlich nicht. Schießerein, Prügelein und Blut gibt es in Massen zu sehen und zu hören. Das ist mit unter wirklich brutal, aber effektvoll dargestellt. Nur zum Ende hin haben die Filmmacher etwas zu sehr in die Kunstblutkiste gegriffen. Insgesamt schmälert dies aber nicht meinen Gesamteindruck vom Film.
Besonders angenehm fand ich auch den Humor, der den Film durchzog, obwohl er doch ein ernstes Thema behandelt. Dr. Schultz hat, wie oben erwähnt, einen fantastischen Humor, der genau meinem Geschmack entspricht, und auch beinahe komödiantische Szenen (Ku-Klux-Klan-Szene) fand ich grandios!
Unterlegt ist der Film zudem mit einem hörenswerten Soundtrack, der jede Szene gut unterstreicht. Die Atmosphäre des Films wird spürbar, greifbar. Und weil all diese Komponenten so gut zusammenspielen, hatte ich ein wirklich tolles Kino-Erlebnis, das alle meine Erwartungen erfüllt hat.