Schon allein der Anfang von "Django Unchained" weist auf einen grandiosen Western hin und man merkt gleich nach 15 Minuten, dass es sich um einen Quentin Tarantino Film handelt. Warum? Die Musik, die Kameraführung und der Stil passen zum Genre Western wie die Faust aufs Auge und es gibt fantastische Dialoge und reichlich viel Blut.
Kann der Film aber halten was der Anfang verspricht? Nicht so ganz und deswegen auch keine 5 Sterne.
Fangen wir mit den Schauspielern an. Jamie Foxx und Christoph Waltz ergeben ein klasse Duo und Waltz Performance und Figur macht enorm viel Spaß. Das liegt vor allem an den großartigen Dialogen, die der Film über seine ganze Lauflänge besitzt. Dann haben wir noch einen richtig schön verrückten Leonardo DiCaprio mit Samuel L. Jackson an seiner Seite, der hier für mich eine seiner besten Leistungen der letzten Jahre liefert. Denn seien wir mal ehrlich, Samuel L. Jackson spielt so ziemlich immer Samuel L. Jackson, aber hier spielt er seine Rolle richtig stark.
Der Score ist in diesem Film so eine Sache. Der Theme am Anfang ist großartig, hier und dort gibt es einen richtig gut aufgelegten Soundtrack von Ennio Morricone, da mal ein passendes eher moderneres Lied und dann kommt es zwei drei Mal vor, dass Rap kommt und das macht die komplette Szene kaputt. Nicht, dass ich etwas gegen Rap habe, doch es passt einfach gar nicht zum Film.
Die Drehorte wurden richtig gut gewählt und die Kamera fängt sehr schöne Bilder ein, die man auch so an die Wand hängen könnte.
Die Action ist klassische Action à la Tarantino. Herrlich überdreht, literweise Blut, hier und dort fliegt ein Stück Fleisch, am Ende sind die Wände voll mit Blut - kurz: Die Action macht richtig Laune, denn Tarantino benützt die Action nicht um zu schockieren, sondern damit der Zuschauer Spaß hat.
Das alles verpackt in eine Story die einen Film ergibt, der am Ende 2h45 dauert. Ist die Story am Ende gut genug? Diese lebt von den Dialogen und den Charakteren, denn an sich ist "Django Unchained" eine klassische Rachestory. Während die erste Hälfte richtig stark ist, schleppt sich die zweite etwas ins Ziel. Es gibt zu viele Slow Motions (jedoch nicht damit es lächerlich episch sein soll) und manche Szenen werden etwas zu ausführlich dargestellt, was zu manchen Längen führt.
Der Humor ist klasse. Nichts unter der Gürtellinie, nichts derbes, sondern nur an der Situation angepasster Humor. Sei es Christoph Waltz oder Jamie Foxx' Coolness, jede Dialogzeile, jeder Witz, alles wird perfekt rübergebracht.
Fazit: Großartige Dialoge, fantastische Darsteller, launige Action, zum Großteil gut aufgelegte Songs, gut dosierter und angepasster Humor, toller Look - so muss ein Western aussehen.