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    Tage, die bleiben
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    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 15. Januar 2012
    Tage die bleiben - ein Film, der den Zuschauer mit auf die Reise nimmt - den Film einfach miterleben lässt.
    Der Film zeigt eine Familie, die lernen muss zu trauern, weil die Frau, die Mutter gestorben ist.
    Er zeigt aber auch, dass all die Hässlichkeiten hoch kommen, die man in der scheinbar heilen Welt neben sich her wahr nimmt und doch nicht registriert. Da ist der Vater, der Ehemann, der fremdgeht, die Frau, die Mutter, die auch eine Beziehung zu einem Liebhaber pflegt, der Sohn, der sich seit Jahren von der Familie los gesagt hatte und die Jüngste in der Familie, die rundum all das Dilemma mitbekommt und damit zu Recht kommen muss.
    Am Ende des Films heißt es am Grab der Mutter, dass man Dinge erst versteht, wenn man sie selbst erlebt hat. Diese Aussage hat viel Wahres und die Regisseurin Pia Strietmann, die mit diesem Film ihr Debüt ablegt, wird dem mehr als gerecht. Das fängt an mit dem Unfall, mit der Eingangsszene, mit der der Film startet. Wer einen schweren Verkehrsunfall selbst er- und überlebt hat, der kann es nur zu gut nachvollziehen, was in einem dabei vorgeht, wie man die Welt um sich herum in den letzten Sekunden wahrnimmt.
    Trauer hat viele Gesichter - manchmal ist es auch Wut - so heißt es an anderer Stelle im Film. Was der Film in sehr eindrucksvoller Weise zeigt, ist die Schwierigkeit, mit der eigenen Trauer zu Recht zu kommen, ja einfach in der Lage zu sein, zu trauern.
    Allein sich an dieses Thema heranzutrauen, verdient für sich Respekt. Die für die einzelnen Rollen besetzten Schauspieler verstehen es sehr gut, diese recht charaktervoll umzusetzen.

    Attribute, die der Film in keinster Weise hat, sind "zweifelhafte Überstilisierung", "künstliche Schwere", "über weite Strecken ziellos", "besonders dick aufgetragen", "begleitet von selten kitschiger Musik". Wer den Film so sieht, hat ihn nicht gesehen oder selbst noch nicht wirklich trauern müssen.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 30. Januar 2012
    Absolut sehenswert - ein Familienfilm, ein Partnerfilm, ein Singlefilm...

    'Tage die bleiben' ist ein Film, der bleibt - zumindest in meinem Gedaechtnis: Diesem Streifen gelingt es auf fast geniale Art, sich verdammt schwierigen Themen sehr leicht, unterhaltsam und eingaengig zu naehern. Er ist dabei streckenweise komisch - und das m.E. ganz bewusst und nicht unfreiwillig. Doch wirkt diese Komik niemals deplaziert oder geschmacklos.

    'Tage die bleiben' ist ein grossartiger Blick auf manche sehr alltaeglichen Dinge. Er handelt nicht von abgruendigen Geheimnissen und hoch komplexen Beziehungen. Und gerade das macht diesen Film so gut: Er steht mitten im Leben vieler von uns. Ich erkenne zahlreiche Aspekte der Charaktere in meiner Familie, meinen Freunden und Bekannten und in mir wieder.

    'Tage die bleiben' ent-deckt die WIRKLICH grossen Themen vieler Menschen: Die Angst, intensiv zu fuehlen, die Angst, miteinander zu sprechen. Er erzaehlt von Machtverhaeltnissen in Familien und anderen Beziehungen, er erzaehlt davon, was Menschen brauchen.

    'Tage die bleiben' ist damit ein Abenteuerfilm - ein Film ueber das Abenteuer, mit den Menschen, die einem was bedeuten so umzugehen, wie wir und wie sie es verdienen. Das ist eine wahnsinnig schwere Herausforderung - und ich bin den Beteiligten an 'Tage die bleiben' sehr dankbar, dass sie hierzu so einen grossartigen Zugang geschaffen haben.

    'Tage die bleiben' kann ich wirklich JEDEM empfehlen. Es ist weder leichte noch zu schwere Kost. Ich denke, jeder, der ein Mindestmass an Empathie mitbringt, wird sich in diesem Film keine Minute langweilen - ganz im Gegenteil.

    p.s.:
    Sicherlich faellt es einem leichter, in diesen Film einzusteigen, wenn man selbst schon einmal einen Menschen verloren hat - sei es durch Tod oder z.B. durch Trennung. Wer aber das (hoffentlich anhaltende) Glueck hat, von einer solchen Erfahrung verschont zu sein - kann sich von Merle, der Freundin von Elaine (die Tochter der Toten), filmisch an die Hand nehmen lassen. Ihr gelingt es, von einer grotesk-komischen Unfaehigkeit, mit der Freundin zu fuehlen ("Also, ich wuerd da voll abheulen, ey", "Du musst mal raus ins Gruene, meine Mutter sagt das auch") zu einem guten und tieferen Umgang mit Elaine, dem Leben - und auch dem Tod - zu kommen.
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