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Zach Braff
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4,0
Veröffentlicht am 2. März 2013
"Take Shelter" ist ein ruhiger aber beeindruckender Film, der mir außerordentlich gut gefallen hat. Im Laufe des Films entwickelt sich eine extrem bedrückende, unheilvolle Atmosphäre, wodurch man dauernd so ein flaues Gefühl in der Magengegend hat. Man fühlt mit der kleinen Familie mit und hofft einfach, dass sie aus dieser schwierigen Situation irgendwie rauskommen. Meiner Meinung nach absolut sehenswert!
Ich würde "Take Shelter" auch nicht als schlecht bewerten. Sein ruhiger Ton und gewisse Langsamkeit erinnern ans Arthouse-Kino - aber nur etwas. Das ist durchaus eine Schwäche des Films, denn manches hätte man wirklich kürzen können. Der Film geht fast 2 Stunden, aber solange hätte es nicht sein müssen. Doch davon ab empfand ich diese Geschichte über Schizophrenie als sehr spannend, gerade weil sie im Gegensatz zu anderen Genrevertretern dieser Richtung sehr ruhig und unaufgeregt erzählt wird, obwohl es durchaus manch horrorfilmhafte Szenen geben mag. Unter anderem sah ich "Take Shelter" auch, weil ich mich derzeit ein wenig mit Schizophrenie auseinandersetze. Ist Hauptfigur Curtis krank? Oder hat er so etwas wie eine Gabe mit Nebenwirkungen? Wir tun uns in der Moderne immer sehr leicht leute schnell als anders oder krank abzustempeln, zu ordnen. Dabei muss er das nicht sein. Es werden mehrere Erklärungsmuster für Curtis angeboten. Die Mutter, die auch unter Schizophrenie (mal der Einfachheit halber auch so genannt) leidet, wird gezeigt, um die Lösung anzubieten, dass die (sogenannte) Krankheit in der Familie, in den Genen liegen mag. Doch gleichsam scheinen sich Curtis Visionen auch teilweise zu bewahrheiten. Was ist das also? Der Film spielt gekonnt damit und gerade das fand ich gut, selbst und gerade auch am Ende. War schon interessat: Mein Mitgucker hat gemeint: "Auch die Frau ist krank, oder was?" Ich aber dachte: "Curtis hatte, zumindest in Teilen und mit Nebenwirkungen, recht. Es ist eine Gabe." So unterscheiden sich eben die Wahrnehmungen! - Darstellerisch alles gut. Visuell beeindrucken vor allem die Stare in ihren Schwärmen. Man könnte mokieren, dass Shannon schon wieder "so einen Psycho spielt", doch auch im Gegenzug zu seinen Auftritten in "Revolutionary Road" oder auch "My Son, my son what have ye done" ist sein Curtis eine wesentlich diffenerenzierte, nachvollziehbarere, sympathischere und verletzliche Figur. Fazit: Ein ruhiges Drama über Schizophrenie, Wissen, Vorahnung und Erkenntnis.
Mit Verspätung habe ich mir den Film heute angesehen und ich fand ihn wirklich Klasse. Das liegt gar nicht so sehr an der Handlung des Films, denn diese ist recht überschaubar und bildet eher eine Charakterstudie. Es liegt an Michael Shannon, welcher in der Hauptrolle einfach sau stark spielt und an dessen Seite die zur Zeit sehr hochgehandelte Jessica Chastain ebenfalls überzeugend zur Seite steht. Wahrheit und Fiktion werden hier verworben und teilweise ist der Film recht düster - und immer spannend. Gerade das Ende fand ich sehr intensiv inszeniert, der Score des Films hat mir sehr gut gefallen. Mal ist er ganz leise und untermalend, mal pompös und mitreißend.
Fazit: Einfach mal anschauen, es ist ein eher ruhiger Film, der sehr von den schauspielerischen Leistungen lebt.
Klaustrophobisch, mystisch, melodramatisch, verwirrend, hypnotisch, spannend, stark bebildert, noch stärker gespielt. Ein absolutes Muss für von Fans von Dramen und auch Thrillern!
Genau wie die generelle Subjektivität bei der emotionalen Wahrnehmung eines Films ist auch jenes Gefühl so gnadenlos unberechenbar, welches ausgelöst wird, wenn ein Film den Zuschauer vor den Kopf stößt. Entweder ist man in einer begeisterten Form ratlos und nimmt selbige Verfasstheit möglicherweise zum Anlass, einer Ergründung des vom Film gestellten Rätsels nachzugehen oder aber man schüttelt nur enerviert den Kopf und verlässt fluchtartig das Kino, möge das Gesehene handwerklich auch noch so grandios gewesen sein. "Take Shelter" war nun eines dieser seltenen Kinoereignisse, bei dem ich mich praktisch zwischen beiden Stühlen wiederfand. Darstellerisch atemberaubend und formal teilweise brilliant, wusste ich mit dem gänzlich irritierenden Ende beim besten Willen einfach kaum etwas anzufangen und erlangte auch bei allerlei Interpretationsversuchen in dieser Sache keine Zufriedenheit.
Mit einigem zeitlichen Abstand nun ist allerdings die tendenziell eher enttäuschte Stimmung doch wieder einer starken Faszination gewichen, welche wohl demnächst einen Kauf der DVD, mindestens aber ein weiteres Anschauen nach sich ziehen wird.
Zu sensationell ist einfach das Spiel von Michael Shannon, welcher für mich bis zu diesem Zeitpunkt (Mai) die bei weitem beste männliche Schauspielleistung des Jahres 2012 erbracht hat, zu dicht und einnehmend die Atmosphäre, zu großartig der Score von David Wingo - ebenso die für mich bisher beste Komponistenleistung des Jahres - , zu genial der hintersinnige Schnitt, zu treffsicher und doppelbödig Jeff Nicols von zahlreichen Stilbrüchen und -spagaten geprägte Regie und ... ja, auch zu anregend ist die inhaltliche Themen- und Ideenvielfalt des Films, als dass man "Take Shelter" ernsthaft widerstehen könnte.
So ist die Paranoia von Curtis möglicherweise als Symbol für die gleichartige Gegenwartsfurcht des (vor allem "einfachen") amerikanischen Volkes vor einer sich abzeichnenden Katastrophe, einem kommenden Sturm zu verstehen. Seine plötzlichen daraus resultierenden Selbstschutzmaßnahmen inklusive der Aushebung des Schutzbunkers würde dementsprechend die (soziologische? kosmopolitische?) Selbstisolierung Amerikas symbolisieren und die schlussendliche Auflösung gegen Ende des Films die absurde Irrationalität dieses Unterfangens. Doch dann schließt sich wie erwähnt an die (scheinbare) Auflösung noch einmal ein irritierender inhaltlicher Salto an, der diese Deutung theoretisch gänzlich ad absurdum führt. Oder eben doch nicht? Schlägt sich Nicols - was reichlich unwahrscheinlich anmutet - auf die Seite dieses selbstzerstörerischen Prozesses (-> Curtis) und verurteilt die Gegenmaßnahmen dazu (-> Zweifel und Ablehnung von seiner Frau und ebenso seines (auch gesellschaftlichen) Umfeldes)? spoiler: Oder hat der Prozess selbst auf Umwegen hinein in die Katastrophe geführt?
Letzteres wäre wohl eher Nicols Intention zuschreibbar: Amerika (oder das amerikanische Volk) auf dem Weg zur Selbstdestruktion aufgrund einer irrationalen Paranoia und seinen darausfolgenden (Re-)Aktionen. Das ist ja nun beileibe keine neue Idee, doch immer wieder interessant. Und wenn es auf filmisch so formidable Art und Weise geschieht, sowieso!
Zunächst einmal möchte ich erwähnen das ich mir diesen Film nicht freiwillig angesehen habe sondern nur in der Sneak und mal wieder würde ich mir diesen Film niemals freiwillig anschauen! Kommen wir zur Kritik. In Jeff Nichols Film "Take Shelter" geht es um einen Mann der ein ganz normales Leben führt. Er lebt im idylischen Ohio, arbeitet Tagsüber auf dem Bau und kehrt Abends zu seiner Frau und seiner Tochter zurück. Doch plötzlich träumt er von einen Sturm! Dunkle Wolken ziehen auf und es regnet Öl artige Tropfen. Nun hat täglich diese Träume und er fängt an sie wahrzunehmen. Er denkt das bald ein großer Sturm aufziehen wird also beginnt er einen Schutzbunker zu bauen. Ja dabei klingt das ganze eigentlich ganz interessant aber es ist alles andere als das! Zum Beispiel: jedes mal wenn der Film anfängt Spannung zu erzeugen, kommt es raus das es nur ein Traum war! Spätestens nach dem 2. Traum weiß man gleich das es nur ein Traum ist. Zwar macht das Nichols wirklich wunderbar. Die Träume werden gar nicht besonders eingeleitet. Keine Musik, andere Wolken oder sonstiges. Nein es ist einfach eine andere Szene die sich als Traum entpuppt. Jedoch hat er einen Fehler gemacht und das ist der dass er immer die Träume gleich aussehen lässt. Der Traum beginnt mit einen gewaltigen Regen und spätestens wenn der Zuschauer den Regen sieht, weiß er das es nur ein Traum ist. Story mäßig ist der Film jetzt nicht so schlecht aber wie er aufgebaut ist und wie das ganze erzählt wird, ist überaus schlecht. Immer das selbe Tempo, immer der selbe Gesichtsausdruck des Darstellers und immer die selbe Reinfolge! Im laufe des Filmes erfährt man das der Darsteller unter Schizephränie leidet aber er gibt es nicht und es wird ihm nie unterstellt. Zwar erfährt man das seine Mutter vor Jahren drunter litt und deshalb in einen Heim lebt aber was genau es mit Ihm zutun hat, erfährt man nie. Ich hatte einfach das Gefühl das der Film und vor allem der Darsteller Ziellos umher läuft. Als hätte der Regisseur einfach die Kamera ausgepackt und gesagt "so Michael Shannon lass dir was einfallen und ich nimms auf". Das Ende war genauso ein riesen Rätsel wie der ganze Film. Man weiß einfach nie was der Film einen erzählen will. Der Film hat zwar ein open End aber eben ein schlechtes und ich war total enttäuscht. Ich hab die ganze Zeit gehofft das es irgendwas tolles passiert und das ganze den Film nochmal rettet aber nein...Naja positiv kann ich die Musik erwähnen. Die war relativ passend und hatte was Einzigartiges. Schauspielerisch ist der Film auch sicher keine Wucht. Shannon macht von Anfang an immer nur selben Ausdruck bis auf die Szene in der Kantine. FAZIT: Ich habe keine Ahnung wie man diesen Film 3 1/2 Sterne geben kann. Ich kann ihn euch auf keinen Fall empfehlen weil er einfach nur langweilig und sinnlos ist. Es wird nie Spannung aufgebaut und es durchweg immer das selbe Schema!
"gut" trifft's bei dem FIlm. Man kann ohne zu spoilern sagen,dass er die Spannung über die volle Länge hält. Beeindruckende Bilder und tolle Schauspieler. Sicher keine leichte Unterhaltung für nen Popcorn Abend, aber wer gerne mal einen anspruchsvolleren Film anschauen möchte ist hier gut bedient.
Im Ganzen ein guter Film, jedoch für mich dann auch nicht mehr. Michael Shannon macht seine Sache wirklich gut, auch wenns nicht seine beste Leistung ist. Die Spannung im Film hält sich aber in Grenzen und das Ende habe ich mir auch anders vorgestellt. Trotzdem hat der Film irgendwas, weshalb man ihn sich ruhig mal ansehen kann!
Ein etwas eigener Genremix dessen Schwerpunkt aber eindeutig im Bereich Drama hat: ein braver und relativ normaler Familienvater sieht und hört was dass nicht erklärbar ist, die nahe liegende Lösung ist eine Diagnose von Schizophrenie. Oder ist das einer der Filme die den Zuschauer verladen und der Hauptfigur wirklich und echte übersinnliche Dinge darstellen die dann am Schluß überraschend war werden? Nun, dass muß jeder für sich herausfinden. Mir hat das Konzept sehr gefallen, der Film dazu ist allerdings nicht jedermanns Sache. Auch wenn die Story durchaus im Kern ein paar Psychothriller-Elemente hat ist dies in erster Linie eine Geschichte über einen Mann dem ohne eigene Schuld die Kontrolle über sein Leben entgleitet und das Drama eines armen Kerls der an dem was er so um sich rum sieht restlos zu verzweifeln droht. Filme wie dieser werden meist von Kritikern geliebt und vom Publikum gemieden – was aber sehr schade ist. Gerade in solchen unkonventionellen Werken ist alles erlaubt und die Spannung sammelt sich insbesondere dadurch zusammen dass der Held am Ende als Held oder Spinner darsteht. Auch dieser lotet die spannende Frage bis zum Ende aus. Insbesondere die letzten Minuten sind überragend und ergreifend gefilmt nd verton und reißen richtig mit – egal wenns vorher hier und da mal ne Länge gab. Wer sich für diese Art von Film erwärmen und begeistern kann sollte mal einen Blick riskieren.
Fazit: Tolles Drama, stark gespielt und inszeniert!
"Last Shelter" ist das gelungen konstruierte Portrait eines Mannes, der von Alpträumen und Wahnvorstellungen geplagt wird und an seinem Verstand zu zweifeln beginnt. Hervorragend gespielt, aber sehr zäh erzählt, verrennt sich der Film ein wenig zu sehr in den Psychosen der Hauptfigur