An und für sich fand ich "Passion" im großen und ganzen gut. Doch der Film wird erst nach dem 1/3 so wirklich interessant. Genau dieses nämlich, welches die Exposition bildet und die Konkurrenz zwischen den Damen aufbauen soll, könnte eher einer billigen Teenie-Schmonzette entstammen. Die Dialoge sind holprig, die Situationen auch, und die eigentlich guten Darsteller werden eher durch Klischees behindert, deren Sinn und Zweck nicht ganz einleuchten. Warum die beiden Hauptfiguren nun so und so gezeichnet sind, scheint gar nicht wichtig. Fast meint man Brian De Palma legt hier eher einen Komplettflop hin.
Nach dieser gewissen Zeit wandelt sich der Film aber, und man merkt wieder, dass der Regisseur ein Hitchcock-Jünger war und ist. Der Bruch erfolgt vielleicht etwas zu krass, die späteren Twists auch. Trotzdem ist das ziemlich gut inszeniert, wenngleich manch interessante Situation, wie z.B.
die aufgezwungene Beziehung
, nicht wirklich ausgebaut wird. Eine gute Musik, gute Kameraführung kommt hinzu. Dennoch bleibt das Drehbuch holprig genug, und so wirken manche Wortgefechte einfach ziemlich dämlich - genauso wie die potenzielle Endsituation, die sich in dieser Form aufbaut.
Letztlich weiß "Passion" auch kaum eine substanzielle Äußerung zu treffen - außer vielleicht, dass Intrigieren bei beiden Geschlechtern auftritt, wenn auch etwas anders. Rachel McAdams finde ich, im Gegensatz zu dem, wie viele Kritiken sie darstellen, richtig gelungen, da sie wirklich undurchsichtig bleibt.
Fazit: Ein arg holpriges Drehbuch und ein viel zu konventioneller Beginn, der fast als Parodie des eigenen Films durchgehen könnte, lassen schlimmes vermuten. Dennoch geht es besser weiter, was den Film aber dennoch nur zur oberen Mittelklasse verhilft.