Die Naturwissenschaft gilt heute als die große Wissensautorität, deren Erkenntnisse allgemein anerkannt und weltweit gefeiert werden. In einem Bereich regieren keine göttlichen oder übernatürlichen Kräfte, sondern messbare Phänomene wie Naturgesetze und Moleküle, die - so die Nachfolger Darwins - im Prozess der Selbstorganisation alles Leben geschaffen haben.
Andererseits fühlen sich immer mehr Menschen zu spirituellen Weltbildern hingezogen, die ihnen scheinbar umfassendere Sinnhorizonte bieten. Das Interesse für Esoterik, Buddhismus, Anthroposophie, Naturreligionen, Meditation und die Mystik der Weltreligionen wächst von Jahr zu Jahr.
Wie sind diese verschiedenen Welten zu vereinbaren? Leben wir in einer Art kultureller Schizophrenie, wo man sich öffentlich zur Evolutionstheorie bekennt, aber privat doch lieber an Engel, Schamanen, Götter und Geister glaubt? Sind die Bilder und Werte der spirituellen Traditionen mit den erstaunlichen Ergebnissen moderner Forschung vermittelbar oder bleiben sie reine Glaubensangelegenheiten?