Das riesige Sibirien erstreckt sich vom Uralgebirge im Westen bis zum Pazifik im Osten. Durch die menschenleere sibirische Wildnis verfolgen Filmemacher Werner Herzog und Dmitry Vasyukov mit ihrem Filmteam einen Trapper durch alle Jahreszeiten und klimatische Widrigkeiten. Das 300-Seelen-Dorf Bakhtia liegt in völliger Abgeschiedenheit am Fluss Yenisei in der wilden Taiga. Hier gibt es weder Telefon noch medizinische Versorgung, die Anwohner sind fast völlig auf sich gestellt. Besuch von außerhalb kommt entweder mit dem Boot den Fluss hinauf oder mit dem Hubschrauber, eine Straßenverbindung zu diesem Außenposten der menschlichen Zivilisation existiert nicht. Das ist auch nicht erforderlich, denn die zähen und pragmatischen Menschen können mit Hilfe der in vielen Generationen erprobten Techniken und Traditionen völlig autark überleben.
Die Dokumentation wird präsentiert von Werner Herzog, der auch den Off-Kommentar spricht.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,0
stark
Happy People: Ein Jahr in der Taiga
Von Jan Hamm
Lange Jahre schien das internationale Interesse an der deutschen Autorenfilmerlegende Werner Herzog erloschen zu sein. Nach „Lektionen in Finsternis", seinem Doku-Essay über die brennenden Ölfelder von Kuwait, war es 1992 zum letzten großen Zusammenprall zwischen Herzog und einer aggressiv politisch ausgerichteten Kritik gekommen; sein Werk der Neunziger und frühen Nullerjahre blieb danach weitgehend unbeachtet. Mit der gefeierten Kino-Dokumentation „Grizzly Man" über den Filmemacher und selbsternannten Bären-Patron Timothy Treadwell, der zum tragischen Opfer seiner Schützlinge wurde, kehrte Herzog schließlich 2005 ins Rampenlicht zurück. Nach einer Oscar-Nominierung für den Besten Dokumentarfilm („Begegnungen am Ende der Welt", 2008), dem Jury-Vorsitz bei der Berlinale 2010 und zahlreichen Retrospektiven darf Herzog endlich als wiederentdeckt gelten. Mit „Happy People – A Year In The Ta