der seit einigen jahren immer häufiger auftretene found-footage film genießt mitlerweile nicht nur im horror-genre große beliebtheit. kurz vor der jahrtausendwende kroch der billigstreifen "blair witch project" durch gute mundpropaganda an die spitze der kinocharts und ist heute zurecht DER kult -und begründerstreifen, mit dem found-footage ins leben gerufen wurde. filme wie "cloverfield", "paranormal activity", "rec" oder auch (des altmeisters "george a. romeros) diary of the dead" erfanden das rad nie wirklich neu, fanden aber durchaus interessante ansätze um die an sich einfache aufnahme-methode frisch darzustellen. ausflüge in ein anderes genre wurden auch schon getätigt. "chronicle" war der erste 'superhelden-film', der hautnah am geschehen und mit wackelkamera dabei war um so der kinogängerschaft etwas neues zu zeigen. jetzt, wo die nerdkultur mit horror -und superheldenfilmen beflastert wurde, fehlt nur noch ein astreiner partyfilm um sämtliche felder abzudecken.
und nun wurde mit "project x" eben dieser partyfilm abgeliefert. dieser beruft sich auf eine ähnlich ereignissreiche party aus down under, diese erregte wohl seinerzeit die gemüter und gilt heute als legendär. man kann so ziemlich jeden film, der in eine ähnliche richtung geht vergessen oder unter "kinderfeier bei McDonalds im bälleparadies" verbuchen. so ziemlich jeder tabubruch anderer genre-filme wie "american pie" oder "hangover" können als harmlos abgestempelt werden. bei "project x" wird nämlich wirklich nichts ausgelassen. erregte glieder, spärlich bekleidete dekoltees sowie wackelnde hinter werden en masse serviert. doch ist nicht genug. exzessiver drogenkonsum gehört ebenso zur abgehtauglichen party, wie das demolieren der kompletten einrichtung des gastgebers. sehr zur freude der nachbarschaft, die sich angesichts der sehr großen partygemeinschaft (im laufe des abends herangewachsen auf ca. 1500 mann) doch leicht gestört fühlt. das alles klingt nach einer menge spaß. und das zurecht: der film zündet von anfang bis ende ein gagfeuerwerk welches seines gleichen sucht. und dieses feuerwerk entwickelt sich im laufe des filmes im wahrsten sinne in ein großfeuer der belustigung und breitet sich dann gen ende in pures entsetzen aus. der found-footage stil trägt dabei einen großen teil des erlebnisses bei. immer wieder fühlt man sich so, als stünde man mitten im geschehen und wurde quasi angestachelt wenigstens ein kühles blondes mitzutrinken. gott sei dank ist dies beim großteil des streifens der fall. dennoch findet man ab und zu stellen im film, die zu sehr inszeniert sind und dem ganzen die authentizität raubt. so ist vor allem das ende purer kitsch. und das der obernerd die heißeste schnitte abgreift, nur weil er der gastgeber der 'krassesten party aller zeiten' ist, wirkt arg aufgesetzt. das dann ausgerechnet die lang angebetete 'freundin', die total verknallt in eben diesen nerd ist, urplötzlich hereinspaziert...ach, lassen wir das. dennoch verblüft das gesehene immer wieder und man kommt aus dem "ach du k*cke!"-gelächter nicht heraus. zum glück wurden ausschließlich no-name gesichter herausgepickt, sodass wenigstens diesbezüglich 'echtheit' gewahrt wird. das es am ende auch noch die üblichen texttafeln zwischen filmende und abspann gab, ist reine formsache um dem publikum noch einmal deutlich zu machen: das was ihr gerade gesehen habt war verdammt nochmal nicht einfach nur ausgedacht! naja, in diesem maße glaube ich zwar nicht, dennoch reicht auch nur ein kleiner funken wahrheit, um komplett davon überzeugt zu sein: (und jetzt kommt das FAZIT:) das war verdammt nochmal die krasseste party aller zeiten!