Die hilfreichsten KritikenNeueste KritikenUser mit den meisten KritikenUser mit den meisten Followern
Filtern nach:
Alle
Anonymer User
4,5
Veröffentlicht am 25. Februar 2010
Terry Gilliam, ein früheres Mitglied von Monty Python, verfilmte den als unverfilmbar geltenden Roman „Fear and Loathing in Las Vegas: A Savage Journey to the Heart of the American Dream“ und nimmt uns mit auf eine bunte Reise quer durch das Zockerparadies Las Vegas. Der Film glänzt durch eine gut aufgelegte Schauspieler-Riege (allen voran Johnny Depp) und knallbunte Bilder, die den Zuschauer in einen eigenen Drogenrausch entführen, dem man sich erst im Abspann wieder entziehen kann. Der Film floppte an den Kinokassen, avancierte aber im Nachhinein zum Kult und erfreut sich einer großen Beliebtheit unter vielen Filmfans.
Ein Film den man so schnell nicht vergisst. Der Zuschauer findet sich inmitten einer Welt, in der sich Fiktion und Realität von Anfang an vermischt. Zeugen die karikaturhaften Fledermäuse in Duke´s Brille noch von einer Wahnvorstellung des Protagonisten, so ist man sich dessen nicht mehr sicher, wenn man die echt wirkende, tote Fledermaus am Seitenrand bemerkt. Man gerät in einen Sog von Drogen, in der eine skurrile Situation die nächste jagt.
Duke und Gonzo wirken wie Fremdkörper in der glitzernden, auf Perfektionismus getrimmten Welt von Las Vegas. Höhepunkt ist hierbei der Äthertrip, bei dem sie wie „irische, betrunkene Säufer“ zum Eingang eines Casinos stolpern. Sie wollen nie richtig in ein Bild passen, nach dem Amerika Anfang der 70er Jahre sucht, in der die Hippie-Zeit mit Ihren überflüssigen Überbleibseln vergessen werden soll. Bei der Polizeikonferenz stechen sie beispielsweise mit ihrem schwarzen Jackett unter den übrigen, hell gekleideten Polizisten hervor, wie das bekanntlich „schwarze Schaf“.
Neben dem grandios aufspielenden Johnny Depp sind auch die Nebenrollen perfekt besetzt. Das Staraufkommen ist extrem hoch, auch wenn das von vielen erst bei mehrmaligem Betrachten entdeckt wird. So spielen Cameron Diaz, Gary Busey, Ellen Barkin, Tobey Maguire und Christina Ricci ihre meist kuriosen Rollen souverän. Besonders erwähnenswert ist noch Benicio del Toro, der den verrückten Dr. Gonzo mit einer Präsenz spielt, bei der man zwischen Sympathie und Ekel nicht wirklich entscheiden kann.
Viele Dialoge bleiben in Erinnerung und sind herrlich grotesk („Wie ist Ihr Name“ – „Mein Name steht auf meinem Führerschein“). Auch die Filmmusik trägt zum Gesamtkonzept bei, sei es Tom Jones mit „She´s a lady“, oder die Dead Kennedy´s mit „Viva las Vegas“, das alles ist stimmig zu den vorherrschenden, farbenfrohen Bildern, die einem ein Erlebnis verschaffen, dass sich nie wirklich greifen lässt und bei dem die Probleme des Alltags leicht in Vergessenheit geraten.
Fear and Loathing in Las Vegas polarisiert jedoch auch, so sehen die einen in dem Film ein Meisterwerk, in dem Drogenkonsum in einer leicht überzogenen Form dargestellt wird, andere sehen nur einen Film in dem Drogenmissbrauch verherrlicht wird und der Unterhaltung dient.
Fazit:
Ein Film wie ein bunter Rausch, man kann nicht alle Eindrücke einordnen, geschweige denn verarbeiten, doch dafür kann man ihn auch oftmals anschauen und gewinnt immer neue Aspekte, man muss sich nur von der knallbunten Drogenwelle tragen lassen, die einen schnell in einen natürlichen Bann zieht und nicht mehr los lässt.
Als dein Anwalt rate ich dir: Schaue diesen Film und lasse dich köstlich unterhalten!!!
Eine der wohl geilsten komödien, die je gedeht wurde. Total abgedreht und voll auf Drogen. Johnny Depp und Benicio Del Toror in ihrer Paraderolle. Sollte man sich unbedingt ansehen.
Ich war/ bin von dem Film ebenfalls absolut begeistert. Als ich den Film damals das erste mal sah, fande ich ihn ehrlich gesagt mittelmäßig.
Nach dem zweiten mal gucken war ich aber hin und weg. Es gibt so viel im Film zu entdecken was mir beim ersten mal gar nicht aufgefallen ist. Ein Beispiel hierfür ist der Typ am Münztelefon als die beiden am Anfang im Hotel ankommen.
Telefonzitat: "Sie hatten es wohl auf ihr Zwierbeldrüse abgesehen". Was es damit auf sich hat, erfährt man ja im späteren Verlauf.
Sehr gelungen finde ich auch die typische "Drogen-Paranouer". Dieses ständige paranoiede Agentengehabe ist sehr lustig und gut umgesetzt.
Am Ende des Films habe ich jedes mal das Gefühl, eine richtig krasses Abenteuer erlebt zu haben. Der Film hinterlest auf jeden Fall seine Spuren. Er schafft es "hängen zu bleiben" im Kopf.
10/10 Punkte für dieses künstlerische Meisterwerk.