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Mud
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5,0
Veröffentlicht am 4. Juni 2012
Filmstarts.de hatte diesen Film ein Mal zum Gucken zur Verfügung gestellt. Nach einem anstrengendem Tag machte ich es mir vor dem Bildschirm gemütlich und erwartete ein nettes Mosaik schöner Bilder. Das bot dieser Film, aber eben noch mehr als ich erwartet hatte. Auf IMDB kritisierten einige User, dass sie den Film belanglos fänden, da dort ja 'nichts passieren' würde. Nun, wer eine rasante Reportage voller spannender Situationen erwartet, hat bereits eine falsche Vorstellung von dem Film. Es ist ein Mosaik über die Liebe, die Wünsche und die Ängste aller Menschen auf der Welt, zusammengesetzt zu einem Fluss der einen langsam aber sicher mitreißt, vorausgesetzt man ist offen und interessiert. Es werden kleine Geschichten über das Leben erzählt, mal faszinierend anders (vor allem bei uns unbekannten Kulturen), mal uns bekannt. Der ganze Film ist gespickt mit lustigen, aber auch furchtbar traurigen Aussagen der einzelnen Menschen. Zum Beispiel wenn eine übergewichtige Frau sich vor die Kamera hinstellt und sagt: „This is what I'm afraid of.“ Der Film legt auch einen kräftigen Bruch ins Tragische hin, vor allem an die deutschen Zuschauer gerichtet, da sich an diesem Tag in Deutschland eine Katastrophe abgespielt hatte, die wohl niemand so schnell vergessen wird, vor allem nicht aus der Sicht dieses Filmes. Der Film beginnt ruhig und endet ruhig, aber nachdenklich. Er bringt einen zum Lachen, zum Weinen und zum Staunen. Vorausgesetzt man ist offen für dieses Yotube-Projekt!
„Life in a Day“ ist ein Glücksfall für das Kino, weil der Film mit seiner Multiperspektivität und seinem Entstehungsprozess erfolgreich Neuland betritt. Wie kolossal schief hätte der ambitionierte Ansatz gehen können, Amateurvideos von überall auf der Welt zu einem Ganzen zusammenzuschneiden! Tut er aber nicht, denn dafür fügen sich die einzelnen Fragmente viel zu nahtlos ineinander – verbunden durch einen emotionalen roten Faden. So weit sich die Perspektive öffnet und so viele über zig Länder verstreute Menschen sie streift, so nah sind sich alle in ihren Gefühlen. Man staunt über den kulturellen Variantenreichtum und spürt dennoch eine Verbindung – geknüpft über Hoffnung und Liebe, zelebriert im Kino.