„Ruhr“ ist der erste Film, den James Benning außerhalb Amerikas gedreht hat. Es ist der Blick eines amerikanischen Künstlers auf das Ruhrgebiet. Von Duisburg aus erkundet er in mehreren Reisen die einstige Arbeiterregion. Im Zentrum steht dabei stets sein Begriff von Kultur und Arbeit - Kultur, die aus Arbeit hervorgeht, Arbeit, die Kultur hervorbringt und Kunst, die als Kunstwerk den Kulturbegriff gesellschaftlich vervollständigt.
Dafür hat er in Duisburger Stahlwerken gedreht, wie auch die „Bramme für das Ruhrgebiet “ auf der Essener Schurrenbachhalde von Richard Serra portraitiert, er hat das Freitagsgebet in der Duisburger Moschee in Marxloh besucht, aber auch das Leben in einer kleinen Seitenstraße in Essen beobachtet.Der Film folgt dabei in allen Szenen einem besonderen Muster, einer Matrix an Prozessen, die in ihren spezifischen Rhythmen die Zeit in Abschnitte einteilen und damit Geschichte, Wandel und Veränderung stets mit der narrativen Ebene verflechten. So ist „Ruhr“ nicht nur das Portrait einer Region im Strukturwandel und damit eines Paradigmenwechsels der Kulturgeschichte der Arbeit, sondern gleichzeitig eine Hommage an die Region und ihre Menschen, an diejenigen, die arbeitend die Kultur der Region gestalten.