Der Film war ok aber aufgrund der kollektiven Begeisterungsstürme bin ich doch etwas enttäuscht. Die Story ist recht einfach gestrickt aber es ging mir ja ursprünglich darum mich von dem ungewohnten, "neuen" Stilmittel begeistert zu lassen, was leider nur bedingt klappte. Vielleicht hätte es evtl. doch eine mitreißendere Story benötigt,damit der Charme dieser Machart bei mir vollends ankommt. Vielleicht konnte mich auch einfach das "Genre" Stummfilm mit seinen Repertoire nicht so begeistern wie erhofft oder meiner Erwartungshaltung war zu hoch. Warum der Film bei mir letztlich nicht funktionierte kann ich nicht direkt sagen. An den Schauspielern lag es nicht die waren alle klasse.(Bester Darsteller und Oskarwürdig ist der Hund). Ich kann nur sagen, dass es sich dennoch lohnt sich darauf mal einzulassen. Meine Freundin fand ihn z.B. besser als erwartet.
Ich kann nachvollziehen, dass „The Artist“ ein Publikumsliebling ist. So wirkt es heute schon besonders, wenn man die Szenen auch ohne gesprochene Dialoge versteht und man der Handlung weite Strecken ohne Zwischentitel folgen kann. Leider ist das bei „The Artist“ weniger am Schauspiel als an der banalen Handlung gelegen, der auch Kettenraucher locker nachkommen. Die Geschichte selbst will ich dem Film nicht übelnehmen, will er doch durch seine besondere Machart, durch die Stärken eines Stummfilms überzeugen. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Während Bérénice Bejo noch charmant aufspielt und ihrem Ausdruck Stimme verleiht, kann Jean Dujardins Grinsen und Augenbrauenspiel nicht überzeugen – mehr gibt der Kinderschreck für mich nicht her. Der Rest der Darsteller bleibt ohnehin eher blass. Und die Musik – ein wesentlicher Punkt, will der Stummfilm gelingen – wirkt gezwungen auf Stummfilm getrimmt. Sie passt nie wirklich zur Situation, um die Emotionalität einer Szene zu unterstreichen, und wenn, dann übertrieben statt einfühlsam und nuanciert. Ich habe sie eher nervtötend als die Darstellung begleitend empfunden. Die zwei Sterne, die ich vergebe, gehen an Bérénice Bejo und ihr sympathisches Spiel und die kurze Traumsequenz, in der Michel Hazanavicius überzeugend mit kleinen Toneinlagen einen Hauch davon versprüht, wie man das Thema verspielt angeht und damit auch zu überzeugen weiss. Fazit: Ich weiss, ich stehe hier mit meinem Urteil alleine auf weiter Flur. Aber wer einen Stummfilm macht, sucht zwangsläufig den Vergleich zu seinen grossen Vorbildern – ich denke da an Keaton und Chaplin. Und in dieser Hinsicht ist „The Artist“ farblos und eintönig. Ich empfehle stattdessen Chaplins „Lichter der Grossstadt“. Der Tramp und das Blumenmädchen: Die beiden sind für mich ein Traum in Schwarz-Weiss.
Jean Dujardins Grinsen und Augenbraunspiel überzeugt genauso wie der Rest seines überragenden, facettenreichen Schauspiels, welches ihm die Rolle ermöglicht und hat ebenso wie die absolut passende und gefühlvolle Musik von Ludovic Bource zu recht Golden Globe und Oscar verdient. Dieser Film zaubert ein dauerhaftes Lächeln auf das Gesicht eines jeden Film-Fans!
Ein wunderschöner Film und eine liebevolle Hommage an die Magie des Stummfilms! Tolle Schauspieler, großartige Ausstattung, traumhafte Musik und eine zutiefst bewegende Geschichte. Ein Traum für alle Cineasten, der ganz sicher die meisten Oscars in diesem Jahr erhalten wird. Für große Cineplex-Ketten aber vielleicht nicht ganz geeignet, da nur sehr wenige Leute überhaupt Stummfilme kennen, was ziemlich schade ist.
Ein wunderschöner, bewegender Film! Es ist absolut faszinierend, wie viel alleine durch Mimik, Gestik und Musik ausgedrückt werden kann. Durch diesen Film wird uns eine Ästhetik vor Augen geführt, die man in der heutigen Filmwelt vermisst. Die Schauspieler (inklusive Hund) sind absolut grandios und die Musik passt perfekt! Musste mir gleich den Soundtrack holen.