[...]DiCaprio ächzt, keucht und stöhnt sich wie ein Damentennis-Match durch die Wildnis, wühlt und kriecht und schleift seinen beinahe unbrauchbaren Körper voran, ringt sich diesen Hugh Glass als anatomisch beeindruckende Willensleistung ab und natürlich durchbrechen bisweilen die echten Leiden eines Schauspielers die dargestellte Rolle, wenn sich Leo rohe Büffelleber einverleibt und das Würgen kriegt, er von der Kälte durchgeschüttelt wird, die Strapazen des Drehs in seinem ausgelaugten Gesicht stehen, das er zu sabbernden und schmerzverzerrten Fratzen entgleisen lässt – das spielt DiCaprio weniger, als dass er es während des „The Revenant“-Shots tatsächlich durchlitt, was diesen Akt der self-torture aber in seiner Kraft und als Ausdruck der Themen des Films nicht mindert.[...]Der wahre Star ist aber Emmanuel Lubezki, denn dessen unfassbare Kameraarbeit schafft eine visuelle Überwältigung und Erlebniswucht, die in ihrer Art ganz und gar einzigartig ist.[...]
Jüngst gesehen mit großen Erwartungen bin ich nicht direkt enttäuscht , habe aber etwas mehr Spannung erwartet. Die Hauptfigur, die in dem Film kaum spricht, bleibt eindimensional und die meiste Zeit ist sie bis zur Unkenntlichkeit mit Dreck beschmiert so 4/5 des Films zu sehen , wie sie stumm und einsam kriechend oder humpelnd durch einen Wald irrt. Der Plot ist genauso einfallslos : Im Stich gelassener Trapper schwört Rache und ist natürlich am Ende auch erfolgreich. Den Oscar hat DiCaprio offenbar nicht für eine wirklich überragende schauspielerische Leistung bekommen, sondern für das Aushalten der schwierigen und unangenehmen Produktionsbedingungen dauernd im Dreck sich suhlen zu müssen in einem zum Teil winterlichen Wald. Wenn man den Film mal vergleicht mit " Cast away" mit Tom Hanks, wo ebenfalls die allermeiste Zeit eine einzige Person agiert, stellen sich schnell die Schwächen dar bei diesem Film. Was bei Cast Away keine Minute langweilig wird durch das sensible gespielte Psychogramm eines wirklich guten Schauspielers und all seiner Facetten der Verzeifelung, ( Trauer, Wut, Angst, Verwirrung, sogar Komik) so gelingt das DiCaprio nicht mal ansatzweise. Neu ist allenfalls, dass er diesmal keine übliche Lovestory als Beiwerk hatte. Die Charaktäre der Figuren in dem Film bleiben alle merkwürdigerweise wie roh und schnell zusammengeschnitzt und beliebig klischeehaft. Sie sagen wenig.man erfährt wenig über sie und sie tun noch weniger ausser das, was man auch erwartet. Neben der DiCaprio-Ein-Mann-Show sind sie wie die Requisiten, die leider nötig sind für die Handlung. Die Szenen mit dem Bären und einige weitere sind jedoch ein Meisterstück und wirken sehr real. Der Film ist sehr blutig und für zarte Gemüter nicht zu empfehlen. Wer aber Aktion erwartet , wird auch enttäuscht sein, den solche Szenen gibt es nicht oft. Sie beschränken sich auf das übliche Indianermassaker, die Bärenszene und den Showdown mit dem bösen Widersacher am Ende. Wie gesagt: Die meiste Zeit sieht man einen dreckigen Verletzten durch den Wald irren umrahmt von schönen Landschaftsbildern in düsterem grau-weiss.
Schauspielerisch gut besetzt , allen voran Leonardo Dicaprio der mal wieder genial aufspielt. Mir hat der Film ein wenig zu lange gedauert. Unlogisch hoch tausend : spoiler: L.Dicaprio wird in einer Szene von einem Bären völlig "zerfleischt" und durch die Luft geschmissen aber überlebt das. Mumpitz im ansonsten guten Streifen
Das Buch war meiner Meinung nach besser. Ich finden der Film hat schöne Landschaftsaufnahmen und bietet gute Schauspielleistung. Keine Frage. Ganzheitlich finde ich ihn jedoch zu wild und es wird meiner Meinung nach zuviel gemetztelt. Schade. Kann den Film nicht empfehlen.
Hm, Oscar für eine einzige Leidensgeschichte? Darüber kann man sicher streiten, ob das nun angebracht war. Der Film zieht sich unendlich in die Länge, man hätte es sicher ein bisschen kürzer und damit spannender gestalten können. Was mich auch total genervt hat sind die ellenlange Dialoge in indianischem Dialekt. Es ist wahnsinnig anstrengen, dann auch noch englische Subtitles lesen zu müssen. Alles in allem habe ich mir sehr viel mehr von dem Film versprochen. erinnert sehr an alte Charles Bronson Filme: Mein ist die Rache ...
Meine Erwartungen waren groß - "der krasseste Film der letzten Jahre" und ähnliche Kommentare wie "man leidet mit und spürt die Hitze des Feuers" hatten mich freudig gestimmt. Nun ja. "unrealistisch, langweilig und viel zu lang" ist in meinen Augen treffender. Während die Schauspieler gute Arbeit leisten und es schöne Naturaufnahmen gibt, will der Film weder enden noch spannend werden. Auch leidet die Stimmung im grauen Einerlei von Schnee und Bäumen.
Kurz zur Geschichte: USA 19. Jahrhundert - Pelzjäger werden von Indianern angegriffen und nur 10 können fliehen. Der ortskundige Glass (DiCaprio) überlebt auf der Flucht nur knapp einen Grizzlybär Angriff und als sein Sohn, ein Halbblut, dann durch einen anderen Pelzjäger getötet wird, schwört er Rache. Kein Mensch kann diese Kälte bei dem Blutverlust und mit den Wunden überleben. Es ist absolut reißerisch und übertrieben. Es ist unmöglich, es zieht sich dabei noch ewig hin und es gibt kaum Spannung.
Ich Ärger mich über die Länge und die flache Handlung - Filmgeschichte? NIEMALS!!! Nicht sehenswert.
Ps: Der Film läuft noch, ich hatte bis dato nichtmal einen Account bei Filmstarts. Ich hab mich extra angemeldet um diesen Film zu bewerten. Von allen Oscar Filmen, die ich kenne, ist das der schlechteste und ich einfach ehrlich enttäuscht. Schade um die Zeit.
Ein etwas zwiespältiges Vergnügen, dieser Film. Da wäre zum einen die dümmliche Rachestory. Die emotionale Komplexität der Hauptfiguren hält sich in sehr überschaubaren, stark vereinfachten Grenzen. Einzig der von Tom Hardy verkörperte Fitzgerald erweist sich als halbwegs interessante Figur. Getrieben vom Überlebenswillen und der Hoffnung auf ein geruhsames Leben in wärmeren Gefilden läßt er die eine oder andere moralische Grenze sausen. So what. In der Wildnis, die von Trappern, französischen Fellhändlern und Außenposten des Militärs bevölkert wird, zählt eh nicht mehr als das nackte Überleben. DiCaprios Hugh Glass ist einfach nur eine unrealistische Überlebensmaschine. Was er hier wegsteckt, hat Chuck Norris taugliches Format. Ich fand's ärgerlich überzogen und eine Beleidigung für die Intelligenz des Zuschauers. Prächtig sind natürlich die famosen Naturaufnahmen. Das ist alles sehr schön und beeindruckend und lohnt den Kinobesuch. Iñárritu schafft es auch, trotz des blöden Plots, die Spannung aufrechtzuerhalten, so dass man sich einfach 2,5 Stunden treiben lassen kann. Fazit: für einmal gucken ok. Mehr nicht. Von der Kritik überbewertet.