John Frankenheimer drehte einen athmosphärischen Actionthriller mit einem klassischen Mac-Guffin, der stilvoll an frühere Filme erinnert. Allerdings fehlt dem Film eine klare Linie. Ein solider Film.
"Ronin" ist ein durch und durch guter Action-Thriller. Vor allem mit seiner tollen Darstellerriege kann der Film punkten. Robert DeNiro spielt den abgeklärten Strategen Sam gewohnt stark und cool, auch wenn er etwas mit angezogener Handbremse agiert. Jean Reno überzeugt ebenfalls uneingeschränkt als Organisationstalent Vincent und bildet mit DeNiro ein wirklich wunderbar harmonierendes Duo. Auch die anderen Darsteller wie z.B. die mysteriöse Auftragsgeberin Deirdre (gespielt von Natascha McElhone) liefern eine durchweg solide und glaubwürdige Leistung ab. Die Story selbst ist interessant und ansprechend erzählt und kann vor allem in der ersten Hälft besonders gut gefallen. Dort werden die Handlungsstränge und die Spannung sehr gut aufgebaut und die Konstellation innerhalb der Gruppe sehr gut eingeführt. In der zweiten Hälfte baut "Ronin" dann allerdings etwas ab und weißt ab und an einige Logiklöcher auf, bei denen der Zuschauer nur erahnen kann, wie manche Dinge passiert sind oder warum etwas auf einmal so ist. Ebenfalls eher bescheiden ausgefallen sind die teils sehr übertriebenen Autoverfolgungsjagden, vor allem die Letzte durch die Innenstadt von Paris: teilweise meint man eher in einem Videospiel als in einem "realistischen" Film zu sein, zu abgefahren wirkt die sehr lange gewordene Autojagd. Auch das Ende bzw. die Auflösung ist sehr dürftig ausgefallen und nicht alles wird aufgelöst, so bleibt dem Zuschauer z.B. verborgen, was nun in dem Koffer ist.
Aber alles in allem ist "Ronin" doch ein sehr unterhaltsamer und spannender Action-Thriller, der es trotz einiger kleinerer Schwächen schafft, sich vom Mittelmaß abzuheben. Für einen amüsanten Filmabend also ohne weiteres zu empfehlen!!
Ronin ist ein Film, auf den man sich freut und von dem man enttäuscht wird. Die Starbesetzung und das Wort "Thriller" in der Genrebezeichnung stecken die Erwartungen höher als das Pferd springen kann. Mehrere fünzehnminütige Autofahrten in Peugeots durch malerische Dörfchen sind genauso unnötig wie die Vielzahl an Charakteren, die den Blick von der eigentlichen Handlung nehmen. De Niro und die anderen spielen gut, die Kulissen sind aber durchweg hässlich. Ein mittelmäßiger Film, der mit schlechteren Schauspielern und ohne den Audi S8 ins untere fünftel der Action-"Thriller" schlittern würde.