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Anonymer User
2,0
Veröffentlicht am 6. Dezember 2011
Im direkten Vergleich mit "Gattaca" kann euch "In Time" leider nur enttäuschen. Nach einer recht vielversprechenden Ausgangssituation entwickelt sich der Film leider zu einer durchschnittlichen Geschichte, die man schon hundert mal gesehen hat. Die Charaktere durchlaufen unausgearbeitete Entwicklungen und die Schauspieler agieren mit Ausnahme von Cillian Murphy hölzern. Das Ende ist die traurige Krönung.
Schmunzel Da kann ich mir das heute mal ganz einfach machen. Einfach die Kritik von Mud lesen. Habe dem nichts hinzu zu fügen bis auf das wirklich enttäuschende und klischeehafte Ende. Was sich aber nahtlos in die anderen Klischees und Logiklöcher einfügt. Die liebevollen und selbstlosen Gethobewohner nutzen Ihre plötzliche Zeit dazu mal eben friedlich sightseeing in den Noblen High Society Orten zu machen und die Timekeeper machen dann einfach Feierabend und legen Ihre Knarren weg. Kleiner Rettungsversuch: Ohne den Ablauf der deutschen Einheit wäre das sicher noch viel kitschiger und Unglaubwürdiger! grins
Der Grundgedanke der hinter dem Film steckt ist genial und wird in den ersten 20 Minuten auch wunderbar in Szene gesetzt. Wie funktioniert so eine Welt in der die Währung aus Zeit besteht? Man sitzt in den ersten Minuten da und staunt über jedes Detail, vor allem weil dies alles nebenbei erläutertr wird ohne irgendeine Erzählstimme.
Leider setzen dann aber nach einiger Zeit die ersten Logiklücken ein bzw. nicht zu Ende gedachten Ideen. Da ist es auch normal, dass eine Bank eine riesige Glaswand hat und der Tresor offen steht. Mauthäusschen bestehen ebenfalls aus Pappmaschee durch die der Protagonist durchflitzt wie durch Butter. Handys gibt es nicht, selbst die Reichen besitzen Telefone mit Schnur. Und im Ghetto ist natürlich jeder für jeden da, nur die Bösewichte sorgen für Gewalt. Klischees werden reichlich bedient: die reiche Tochter, die sich gegen ihren Vater auflehnt und mit dem armen Ghetto-Jungen Robin Hood spielt, Polizisten und Gansgter laufen rum, als kämen sie gerade vom Dior-Laufsteg und alle Reichen sind aufgeblasene, gierige Anzugträger, die den Armen nur böses wollen.
Dazu werden Nebengeschichten aufgebauscht (wer war sein Vater?) und dann wieder fallen gelassen und vergessen. Einer der interessantesten Charaktere hat einen banalen und unspektakulären Abgang und man kann an der Hand abzählen, wann Bonny und Clyde erwischt werden, um dann wieder zu entkommen. Ein vorhersehbares Ende, welches einen enttäuscht und hungrig im Kinosessel sitzen lässt.
Der Film hätte so viel mehr werden können! Es ist fast so, als hätte der Drehbuchautor irgendwann Besuch von den Produzenten bekommen, die ihm gesagt hätten: "Du, das ist vieeel zu komplex, das verstehen die Zuschauer nicht, flach das ganze mal etwas ab, Zuschauer wollen nicht nachdenken müssen."
Fazit: tolle Idee, anfangs super umgesetzt! Wem Logiklücken, Klischees und vorhesehbare Storys völlig egal sind, darf sich auf jeden Fall entertaint fühlen. Alle andere dürfen bitte kein Bladerunner oder Gattaca erwarten.
Die Idee dieses Films ist eigentlich gar nicht mal so schlecht und lässt am anfang noch auf einen spannenden Film hoffen. Leider entwickelt er sich dann aber in einen klassischen "Auf der Flucht" Film ala "Bonnie und Clyde". Stellenweise ist er auch ein wenig langweilig im mittelbereich. Optisch ist der Film aber gut gemacht und Timberboy mach seine Sache auch nicht schlecht.
Der Film hat eine gute Story . Die Menschen bezahlen mit Zeit statt Geld und die Reichen werden älter und klauen Die Zeit den armen und die Armen sterben früh. Der Film knüpft an die Realität an , den es ist genauso wie im Film die Reichen werden Reicher und die Armen werden ärmer. ( Es ist bewiesen , dass arme Menschen nicht so lang leben wie Reiche ).
Der im Ghetto lebende Arbeiter Will (Justin Timberlake) befindet sich in einer Welt, in der der Mensch ab dem 25. Lebensjahr nicht mehr altert und mit genügend Zeit unsterblich sein kann. So wurde Geld durch Zeit ersetzt und jeder trägt eine Uhr auf dem Unterarm, mit deren Hilfe man für eine Stunde eine Tasse Kaffee bekommen kann oder für 60 Stunden eine Nacht in einem Hotel. Die Welt ist in Zeitober- und Unterschichten eingeteilt, in Zeitzonen, in denen die unterschiedlichen Klassen je nach Zeitbesitz leben. Wessen Zeituhr auf Null anlangt, stirbt sofort, wer endlos Zeit hat, lebt unendlich lang. Während Will sein ganzes Leben lang nur mit wenig Zeit von Tag zu Tag gelebt hat, trifft er plötzlich auf einen Mann, der über 100 Jahre auf seinem Konto hat, die er ihm bereitwillig überlässt, da er des Lebens überdrüssig geworden ist. Will verlässt das Ghetto und betritt andere Zeitzonen, um das System zu verstehen.
Ein wunderbarer Film und ein deutlicher Seitenhieb gegen unsere vom Geld und Machthabern kontrollierte Gesellschaft. Während man glaubt, man habe es hier mit einem Science-Fiction zu tun, der den Wunsch nach Unsterblichkeit zum Ausdruck bringen möchte, lässt sich täuschen, denn eigentlich dreht sich der Film um eine Gleichstellung zwischen Geld und Zeit, um die Zusammenhänge innerhalb unseres Geldsystems und dessen versklavenden Eigenschaften viel deutlicher werden zu lassen. Aus meiner Sicht ein hervorragender Film, ganz im Sinne von Wachowskis "V wie Vendetta", in der man sich durch einen Überwachungsstaat und ein menschenunwürdiges System unterdrücken und in seiner Freiheit berauben lässt. "In Time" entnimmt auch Elemente anderen Filmen, wie Flucht ins 23. Jahrhundert, Robin Hood oder auch Bonny & Clyde, in der ein Gangsterpärchen gegen das System rebelliert und von Regierung und Polizei als gemeingefährlich eingestuft, aber vom Volk geliebt werden.
Der Regisseur Andrew Niccol hat bereits im Jahre 1997 ein Sozialdrama auf die Beine gestellt, in der er das menschenunwürdige Klassensystem kritisierte. Interessanterweise ist ihm dieses Mal eine hervorragende Parabel gelungen und macht die Schwachstellen unseres Geldsystems deutlicher denn je.
Neben dieser sozialkritischen Komponente reißen Timberlake und die Schauspielerin Amanda Seyfried sämtliche Sympathien auf ihre Seite und repräsentieren den Anstoß zum Umsturz eines außer Kontrolle geratenen Systems.
Ganz nettes,kurzweiliges und vorallem nicht unintelligentes Blockbusterhäppchen für zwischendurch. Coole Ausgangsidee,interessante Einfälle,schmuckes Design,niedlich unsubtile Moral,dürftige Action,schwache Dramaturgie. Der Timbersee macht seine Sache erstaunlich solide und bei der Seyfried stimmt dieses Mal immerhin die Frisur.Schmerzhaft unterfordert ist hingegen (mal wieder) Cillian Murphy,welchen ich am liebsten ob dieses Zustandes mehrmals tröstend in den Arm genommen hätte. Nun denn,Herr Niccol,von Ihnen darf man zwar eig mehr erwarten,aber nach Ihren Glanzstücken "Gattaca" und besonders "Lord of War" sei Ihnen dieser kleine spaßige Seitensprung ins Mainstreamgematsche vergönnt.Auf Dauer sind Sie aber für simple Blockbusterchen leider ungeeignet,weil überqualifiziert. Danke,setzen bitte!
[...]Das Fazit lautet also wie so oft, wenn die Idee ganz toll klingt: der Film wird ihr nicht gerecht. „In Time“ ist zu keiner Zeit richtig schlecht, schluckt aber manches zu schnell runter, um auf weniger Schmackhaftem zu lange herum zu kauen. Justin Timberlake und Amanda Seyfried spielen gut, das aber zwei für sich genommen so attraktive Menschen nebeneinander so gar keine Wirkung aufbauen und damit der small town boy/city girl-Liebesplot völlig verpufft lässt sich sinnbildlich für das nicht optimale Miteinander des Films und seiner Idee sehen. Als empfehlenswertere Variante des Themas begrenzte Zeit in einer dystopischen Zukunft dürfte sich wohl Harlan Ellisons berühmte und preisgekrönte Kurzgeschichte „“Repent, Harlequin!” Said the Ticktockman“ von 1965 anbieten. Ellison erhob vor Kinostart eine Plagiatsklage gegen „In Time“, verzichtete nach der Sichtung aber auf weitere Schritte. Vielleicht in dem Wissen, als Autor einer der am häufigsten nachgedruckten Kurzgeschichten etwas geschaffen zu haben, das eine sehr viel längere Zeit hinter und vor sich hat, als der einmal geguckte, schnell verdaute und bald vergessene „In Time“.[...]