Der erste Trailer zu "Godzilla" war einer der besten Trailer der letzten Jahre. Zu schade, dass der Film eine komplette Mogelpackung ist. Denn er handelt von dem amerikanischen Militär, von einer einzelnen Familie, von zwei riesigen Fledermausmonstern die sich paaren wollen, und von einer Zeitbombe; in dem Film geht es NICHT um Godzilla.______________ Wer sich den Film wegen Bryan Cranston ansehen will, sollte es bleiben lassen. Er spielt zwar den einzigen charismatischen Charakter im gesamten Film,
verlässt aber bereits nach 20 Minuten (! Der Film ist zwei Stunden lang !) die Bildfläche
. Da der Trailer suggeriert hat, dass Cranston die Hauptrolle spielt empfinde ich das als eine dreiste Verarschung. Der Hauptprotagonist ist stattdessen sein Sohn und dessen Familie, die dem Zuschauer weder durch eine richtige Backstory, noch durch Charakterisierung nähergebracht werden. Mit anderen Worten, die Charaktere sind dem Zuschauer egal und man wartet ständig darauf, dass die Monster- Action endlich losgeht. Aber statt riesigen Ungeheuern, die sich gegenseitig abschlachten, bekommen wir endlose Exposition-Dialoge, die ganze Zeit über erklärt Irgendjemand Irgendwas, anstatt dem Zuschauer einfach zu ZEIGEN was abläuft (denn dafür werden Filme gemacht). Insgesamt greifen die Menschen in keiner Weise irgendwie in die Handlung ein oder beeinflussen diese, sie sind also komplett nutzlos. Als dann endlich die lang ersehnte erste Konfrontation der Monster stattfindet, schneidet der Film einfach zur nächsten Szene. Kein Kampf. Auch im Endkampf wird immer wieder vom Kampfgeschehen weg zu den Menschen hin gecuttet. Die Kamera filmt immer aus der Sicht der Menschen, das heißt man sieht so gut wie gar nichts von Godzilla. Er hat insgesamt etwa 15 Minuten Screentime ( die anderen Monster locker dreimal so viel) und das ist in einem Film, der Godzilla heißt unverzeihlich. Es gibt ein paar wirklich ikonische Bilder am Ende des Films ( der Fallschirmabsprung !) und wenn Godzilla sich mal blicken lässt ist das wirklich beeindruckend, aber das entschädigt uns nicht für zwei Stunden Truppenbewegungen, Militärräte und wissenschaftliches Gequassel.______________ Dadurch, dass der Fokus auf die Menschen gelegt wurde, ist das, was eigentlich eine epische Monsterschlacht hätte werden sollen, ein gewöhnlicher Katastrophenfilm geworden. Darüber hinaus versagt der Film darin, uns die menschlichen Charaktere so nahe zu bringen, dass uns ihr Schicksal interessiert. Wer einen Film im Roland Emmerich- Stil sehen möchte, wird allerdings nicht enttäuscht werden.