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Alex M
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4,5
Veröffentlicht am 15. Januar 2018
David Fincher vereint gekonnt die erzählerische Stärken des Originals mit seinem unverkennbaren Gespür für Atmosphäre und düsterer Eleganz und schafft es nicht zuletzt dank einer großartigen Rooney Mara noch ne Ecke besser zu wie die Interpretation aus Schwenden 9/10
Ein wirklich richtig guter und spannender Film. Auch wenn ich noch ein weniger mehr Erwartet habe wurde ich nicht enttäuscht. Die 150 Minuten waren genau richtig. Mir war zu keinem Zeitpunkt langweilig und ich wurde sehr gut unterhalten. Hat mir wirklich sehr gut gefallen. Habe allerdings keinen Vergleich zum Original oder dem Buch.
"The Girl with the Dragon Tatoo" ist spannendes Thriller-Kino mit Top-Besetzung, einer atmosphärischen Inszenierung und gutem Storytelling. Der Film geht fast etwas zu schnell, bleibt aber von Anfang bis Ende spannend.
Die (dreiteilige) schwedische Adaption von Stieg Larssons Millennium-Romanen mit Noomi Rapace in der Salander-Rolle war stark, sah aber nach TV aus. David Finchers Umsetzung des ersten Buches ist dagegen großes Kino, das die abgründige Story in intensiven Bildern und mit einem erlesenen Cast erzählt. Rooney Mara wurde zu Recht für einen Oscar nominiert.
"Verblendung" fühlt sich nicht an wie Hollywood, zum Glück. Es wird geraucht und getrunken und gevögelt und - das beste - sich Zeit gelassen beim Erzählen der Geschichte. Etwas zu viel vielleicht im ersten Drittel, doch lieber so als andersherum. Schön, dass Regisseur Fincher seine Version konsequent durchziehen durfte.
Ich hab mir den Film heute im Kino angesehen. Ich hatte schon von Anfang an eine hohe Erwartung an den Film. Immerhin war der geniale Trailer schon vor gut einem Jahr draußen. Vielleicht auch gerade deswegen bin ich ein klein bisschen enttäuscht. Der Film nimmt sich viel Zeit, um die Charakter getrennt voneinander einzuführen. Es vergeht gut ein Drittel des Films bevor sich die beiden Protagonisten das erste Mal gegenüberstehen. Daniel Craig wird als leicht verzweifelter Journalist eingeführt. Von dem Machogehabe der Bondfilme ist nicht mehr das geringste zu spüren. Er ist ein stiller, sensibler Mann, der einem manchmal echt etwas leid tun kann. Roony Mara hingegen, darf etwas mehr aufdrehen. Wenn man das so sagen kann. Auch sie stellt ein schüchternes, verzweifeltes Mädchen dar, dass ihren Platz in der Gesellschaft noch nicht gefunden hat und sich in Blomkqist verliebt, aber sie verleiht ihrem Charakter nebenbei immer noch genug Härte, dass man ihr die Rächerin abnehmen kann. Beide Darsteller spielen gut. Ihr Zusammenspiel hingegen ist grandios. Man merkt die knisternde Spannung zwischen den beiden jederzeit an. Es ist toll die beiden bei den Recherchen zu beobachten. Sie sind ein gutes Team und spielen sich die Bälle gegenseitig zu. Die Detektivarbeit ist optisch gut geschnitten und hilft dem Zuschauer die Lösung selbst mitzuverfolgen. Wo wir gerade bei Optik sind. Die ist in dem Film einfach nur klasse gefilmt und verleiht dem Film ein düsteren und bedrohlichen Touch, der durch die Musik von Reznor noch verstärkt wird. Die verschneite Kulisse ist wunderschön und steht im krassen Kontrast zu den Ereignissen die sich dort abspielen. Die Gegenspieler erfüllen ihren Zweck, auch wenn der Einzige der wirklich herausragt Christopher Plummer ist. Er gibt seinem Industriellen einen markanten Charakter, bei dem man nie genau weiß, wo er eigentlich steht. Alles in allem ist die Geschichte höchst interessant, was einen auch ein bisschen darüber hinweghilft, das der Film teilweise ein bisschen langatmig ist. Stellenweise hatte ich das Gefühl, das einfach nichts passiert in dem Film und das hat mich leider ein klein bisschen abgeschreckt. Die Auflösung hingegen ist gut, aber nicht spektakulär. Alles in allem ein Spitzen Film, der aber meiner Meinung nach ein bisschen mehr Tempo hätte vertragen können. Ich freue aber trotzdem schon auf den zweiten Teil von Fincher.
Meine größte Erwartung an den Film war die Beantwortung auf meine Frage, ob nur wenige Jahre nach der gelungenen Verfilmung der Millenium-Trilogie ein Remake von "Verblendung" wirklich nötig war. Leider muss ich sagen, dass ich mir nun immer noch nicht sicher bin, wie ich die Frage beantworten soll. Ich habe die Bücher nicht gelesen, sondern nur die schwedische Verfilmung gesehen. Die Schauspieler waren die größten Pluspunkte dieser Verfilmung. Regisseur Fincher hat beiden Hauptdarstellern genügend Raum gelassen sich ihre Figuren entfalten zu lassen. Hier hat die Fincher-Verfilmung klar die Nase vorn. Da ist die Oscarnominierung für Rooney Mara eigentlich nur folgerichtig gewesen. Die Atmosphäre ist ein weiterer Pluspunkt der Verfilmung. Sie ist Fincher-typisch düster (Also im besten Sinne) geraten. Der Hauptplot (Die Suche nach dem Mörder) ist ebenfalls gut erzählt. Was mir eher negativ auffiel war der Hintergrund (Die Vannerström-Affäre), die am Anfang zu schnell und am Ende zu langatmig abgehandelt wurde. Auch wurde in der ersten Hälfte des Films zu oft zwischen Michael und Lisbeth hin und hergewechselt. Gerade bei dem "Lisbeth-Strang" nahm das einiges an Dynamik. Der wichtigste Negativpunkt war für mich jedoch, dass die Ermittlungsarbeit besonders am Ende etwas undurchsichtig war. Das hat die andere Verfilmung meiner Meinung nach besser gemacht. Jedoch ist dieser letzte Punkt umstritten, weil ich einige kenne, die gerade die Auflösung bei dieser Verfilmung besser fanden. Insgesamt war der Film aber wirklich gut, der ein paar andere Prioritäten gesetzt hat als das Original. Die kleinen Mängel wurden von anderen positiven locker aufgehoben und insgesamt muss man sagen, dass sie qualitativ mindestens ebenbürtig war. Ob man aber deshalb beide Verfilmungen gesehen haben muss, sei dahingestellt.
Man kann es garnicht in Watte packen oder mit sonstigen schönen Worten umreißen: Remakes sind Geldmacherei. Es gibt keinen künstlerischen Wert oder Grund warum man die ursprüngliche, ja sogar noch relativ frische schwedische Trilogie gleich neu verfilmen muß. Sie war ordentlich am Buch orientiert, stimmungsvoll und überlang inszeniert und in Punkto Darstellung schwer zu toppen (insbesondere Noomi Rapace als Lisbeth hat damit sicherlich den Grundstein für eine Karriere gelegt) Aber die Amis mögen ausländische Filme halt nicht, synchronisiert schon mal gar nicht und mit Untertiteln ebenso wenig. Also gibt’s eben ne neue „Verblendung“ – diesmal mit gewohnten, namhaften Darstellern. Aber was soll ich sagen: nötig wars kein Stück, doch das Resultat ist ein absolut sagenhaftes Werk. Wer die schwedischen Vorbilder kennt wird zwar wenig neues entdecken, aber trotzdem ein morbides Vergnügen haben, wer es nicht kennt hat umso mehr davon. Der Film ist mit über zwei einhalb Stunden zwar etwas überlang geraten, aber trotzdem kommt keine Langeweile auf, die Krimihandlung im Hause Vanger ist für Krimifans zwar relativ konventionell bis hin zum Twist-Ende, aber neben dieser Handlung nimmt sich der Film ne Menge Zeit um sich mit den beiden Hauptfiguren zu beschäftigen, dem Journalisten und seinen Verleumdungssorgen und natürlich Lisbeth Salander. So sehr ich mir scher war dass die Darstellung Salanders durch Noomi Rapace nicht mehr zu toppen war: Rooney Mara ist nicht gleich, aber legt die Rolle auf eine etwas andere Weise genauso an und verströmt ein verletzliches und gleichermaßen beängstigendes Charisma als gebeutelte und zugleich starke Hackerin mit leichtem Hang zum Wahnsinn. Es gilt zwar: außer Kohle scheffeln gabs für diesen Film keinen Grund. Aber wenn solche Filme so ausfallen kann man da fast nicht gegen meckern.
Fazit: In jeder Hinsicht gelungener Neuaufguss, spannend, beängstigend und sagenhaft gut gespielt!
David Fincher entwickelt sich so langsam aber sicher zu einem der zuverlässigsten Regisseure, wenn es darum geht eine interessante Geschichte mit glaubhaften Charaktären und einer unterkühlten Optik perfekt zu vereinen. Nach seiner opulenten Lebensweisheit "Benjamin Button" und dem stylischen "The Social Network" gelingt ihm mit "Verblendung" nun der nächste große Wurf. Ohne große Action, einem zurückhaltenden Daniel Craig und einer für Hollywood Verhältnisse fast schon depressiven Grundstimmung vereint Fincher die Krimi Elemente der Gechichte zu einem spannungsgeladenen, unterkühlten Thriller, in dessen Zuge er seine Hauptdarstellerin schlicht Amok laufen lässt und Bilder auf die Leinwand bringt die man so schnell nicht vergessen wird.
Bisher hatte ich weder das Buch gelesen, noch die erste schwedische Verfilmung der "Millennium" gesehen, doch alleine beim Namen David Fincher erscheint mir jeder Film interessant. Und so ging in dann auch ganz ohne Vorgeschichte in die folgenden 150 Minuten und war hinterher einfach nur dankbar, das es auch in Zeiten von Mega Blockbustern und 3D immer noch Filme gibt, die einfach nur fesseln und einem nicht mehr loslassen. Die Geschichte ist spannend und bietet einem immer wieder Gelegenheit, für eigene Gedanken. Die Bilder sind optisch ansehnlich, unterkühlt und exakt auf die einzelne Szene zugeschnitten. Die Gewaltszenen sind typisch für Fincher nicht verschönt sondern für einen Film der sich Oscar Chancen ausrechnete sogar ziemlich brutal, jedoch nur Mittel zum Zweck und nie inflationär. Ein Wort zu den beiden Hauptdarsteller. Sie sind einfach nur perfekt ausgewählt. Während es „James Bond“ sichtlich gefällt, einmal im Hintergrund zu agieren, ist das Spiel von Rooney Mara einfach nur eine Offenbarung. Sie verschmilzt sichtlich mit ihrer Figur, man empfindet Abscheu, Mitleid und auch eine gewisse erotische Anziehungskraft, und bis zum Schluss weis man nicht so recht welche der hier genannten Eigenschaften man ihr letztlich zusprechen möchte. Keine Frage, der Oscar wäre mehr als verdient gewesen!
So, nun zu meiner abschließenden Bewertung. Ist Verblendung nun ein Meisterwerk, oder einfach nur ein stark gefilmter Stoff mit einer animalischen Anziehungskraft? Wie bei allen Werken Finchers werden auch hier wieder einige streiten und gespalten sein, sicher hätte ein bisschen mehr Tempo und weniger Familienchronik dem Film den allerletzten Kick verliehen. Aber das ist Meckern auf Mega hohem Niveau. Verblendung ist definitiv einer der besten Filme die ich dieses Jahr gesehen habe, es besticht durch gute Optik, Spannung und dem Spiel der beiden Darsteller, und das halbe Sternchen zum Meisterwerk spare ich mir einfach für den bereits angekündigten zweiten Teil!