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Jimmy v
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2,5
Veröffentlicht am 21. April 2014
Spannend? Originell? Finchers bester Film seit "Sieben" (das wäre wohl eher "Fight Club" oder "Zodiac")? Ich kann beim besten Willen nicht die Faszination hinter dieser Version der Krimis erkennen. Ich kenne weder die Bücher noch das schwedische Original. Aber ich maße mir einen gewissen Blick für filmische Qualität an. Dabei ist "Verblendung" sicherlich kein schlechter Film, aber die Summe aller Teile lässt ihn für mich eher sehr durchschnittlich erscheinen. Woran liegt das? Ich finde, der Film erzählt völlig verquer und weiß sich gar nicht zu konzentrieren. Erst wird der Fall eines Journalisten geschildert, der dann einen Auftrag zu einer halbwegs interessanten Recherche erhält. Hier wird es für mich schon irgendwie hanebüchen: Nach 40 Jahren soll ein kompletter Neuling alles aufklären? Ach, natürlich! Er erhält diese Hackerin zur Hilfe. Rooney Mara spielt an sich genauso gut wie Craig, aber ich finde ihre Figur höchst unglaubwürdig und irgendwie auch unsympathisch. Warum ist denn eine Punkerin in akuter Geldnot ein Hackgenie? Wie kriegt sie das alles hin? Woher die Ausbildung? Dann gibt es diesen ganzen Plot um die Ausbeutung, der ihren Charakter zeichnen soll, aber irgendwie sehr vorhersehbar verläuft und eigentlich eher die Zeit vom eigentlichen Kriminalfall wegnimmt. Und dieser schließlich wirkt anfangs zwar atmosphärisch bedrückend, ist letztlich aber irgendwie nur lächerlich, wenn auf einer Insel in naher Umgebung düstere Halb-Nazis wohnen und alle als ihre eigene Parodie durchgehen könnten. Dies alles wird dann auch ziemlich voraussehbar und mittels deus ex machina aufgelöst. Das Ende wirkt überhastet und lustlos. Harsche Worte! Aber oft wirkt der Film ein wenig, als wäre Daniel Craig begeistert bei der Sache und die Filmcrew neben ihm schläft halb ein, wenn es um intelligentes Erzählen gibt. Klar sind die Bilder toll, und auch der Soundtrack erfüllt seinen Zweck sehr erstklassig. Aber mal abgesehen von dem Hype (sei es wegen der Figuren, der Bücher oder nur Fincher auf dem Regiestuhl), ist das alles maximal ein durchschnittlicher Krimi, der ab und an etwas härter ist, aber einfach nicht überzeugen kann, weil alles so unfokussiert wirkt. Fazit: Schwer überbewertetes Schweden-Remake das sich am ehesten als unausgegoren beschreiben lässt - oder mit dem bekannten Ausspruch: Außen hui, innen pfui!
"The Girl With The Dragon Tattoo" ist für mich ein Meisterwerk. Die finstere Geschichte um die sehr eigene Hackerin Lisbeth Salander und den integren Journalisten Mikael Blomkvist, die rund um ein vor Jahren verschwundenes Mädchen ermitteln, harmoniert perfekt mit David Finchers düsterer Inszenierung. Die Charaktere sind derart gezeichnet, dass ihre Handlungsweisen stets authentisch wirken, und auch die detektivische Arbeit ist immer nachvollziehbar und äussert spannend erzählt. Wie der (englische) Titel des Films bereits antönt, legt Fincher ein besonderes Augenmerk auf die Figur der jungen Salander, die durch Rooney Mara perfekt besetzt ist. Würdigend zu erwähnen ist aber nicht alleine Maras herausragende darstellerische Leistung, sondern auch das harmonische Zusammenspiel mit Daniel Craig als Blomkvist. Den Vergleich zur schwedischen Adaption der Romanvorlage braucht Finchers Interpretation nicht zu scheuen. So wirkt sie für mich wesentlich stimmiger, wartet mit einer menschlicheren und verletztlicheren Salander auf und gewinnt der Geschichte neue Facetten ab. Fazit: Gelungener hätte das Filmjahr 2012 kaum beginnen können. Ich hoffe, Fincher sitzt für die kommenden Verfilmungen wieder im Regiestuhl. Von seiner Salander möchte ich unbedingt mehr sehen.
Fazit: Der US-Remake überzeugt mit Spannung und Atmosphäre. Überraschend war die Darstellung von Rooney Mara, während Daniel Craig weniger ins fahrt kommt.
David Fincher vereint gekonnt die erzählerische Stärken des Originals mit seinem unverkennbaren Gespür für Atmosphäre und düsterer Eleganz und schafft es nicht zuletzt dank einer großartigen Rooney Mara noch ne Ecke besser zu wie die Interpretation aus Schwenden 9/10
Beim Schreiben des Reviews hinterläßt der Film mich etwas unbestimmt.
Fangen wir mit den Schwächen an: furchtbar klischeebeladene Handlung, schon wieder Serienmörder, schon wieder sexueller Mißbrauch in der Familie. Gibt es denn keine anderen menschlichen Abgründe? Dann ist der Film ziemlich lang geraten; der Umfang passt eher zu einem Fernsehmehrteiler als zu einem Kinofilm. Auch vom Erzählfluß fühlt man sich eher in einer Miniserie angesiedelt. Der (visuell virtuose) Vorspann hat schlichtweg nichts, aber auch gar nichts, mit dem Film zu tun.
Jetzt zu den Stärken: Licht! Schnitt! Parallele Erzählstränge! Rooney Mara gibt als Lisbeth eine ganz ganz starke Leistung ab. Großartig gegen jede mainstreamige Heroine gebürstet, deutlich eckiger als Noomi Rapace, die, man muss es sagen, einfach zu gut aussieht. Fincher schafft auch in diesem Film das Kunststück, die Spannung permanent aufrecht zu erhalten, auch wenn öfters mal kaum was passiert. Bei anderen Filmern würde man von langatmigen Passagen sprechen. Bei Fincher sitzt das Publikum auf der Stuhlkante. Wagemutig sind die Szenen sexuellen Mißbrauchs, die sich klar der Disneyfizierung der Welt widersetzen. Und zum Schluß gibt es noch eine bittere Kröte für unsere schräge Heldin zu schlucken. Auch hier agiert Fincher europäischer als jeder andere amerikanische Regisseur.
Fazit: gut für einen gelungenen Filmabend zu Hause. Aufgrund der Plotschwächen aber leichte Abzüge in der Gesamtwertung.
Ein wirklich richtig guter und spannender Film. Auch wenn ich noch ein weniger mehr Erwartet habe wurde ich nicht enttäuscht. Die 150 Minuten waren genau richtig. Mir war zu keinem Zeitpunkt langweilig und ich wurde sehr gut unterhalten. Hat mir wirklich sehr gut gefallen. Habe allerdings keinen Vergleich zum Original oder dem Buch.
"The Girl with the Dragon Tatoo" ist spannendes Thriller-Kino mit Top-Besetzung, einer atmosphärischen Inszenierung und gutem Storytelling. Der Film geht fast etwas zu schnell, bleibt aber von Anfang bis Ende spannend.
Die (dreiteilige) schwedische Adaption von Stieg Larssons Millennium-Romanen mit Noomi Rapace in der Salander-Rolle war stark, sah aber nach TV aus. David Finchers Umsetzung des ersten Buches ist dagegen großes Kino, das die abgründige Story in intensiven Bildern und mit einem erlesenen Cast erzählt. Rooney Mara wurde zu Recht für einen Oscar nominiert.
Der Film lässt mich etwas ratlos zurück. Bombastisches Intro a lá James Bond Film, dann spannend ... ja durchaus. Die Länge ist kein Problem, der Stoff füllt das locker. Die Schauspieler sind gut agieren aber etwas unambitioniert. Die Bilder, der Sound, er ist, als hätte man das schon gesehen. Vielleicht beschreibt diese Aussage den Konflikt gut: unterhält gut nimmt einen nicht mit.